KI Preisreport Januar 2019

Technische Thermoplaste Januar 2019: Anbieter halten Notierungen weitgehend stabil / Nachfragelage aus dem Automobilsektor wird kritischer / Preisdruck nimmt im Februar weiter zu

Im Januar 2019 zeigte sich der Markt der technischen Thermoplaste in Europa in weiten Bereichen unentschlossen. Die Nachfrageflaute aus dem Automobilsektor hielt an. Die ohnehin gedämpften Hoffnungen auf ein Anspringen des wichtigsten Antriebs für technische Kunststoffe wurden herbe enttäuscht. Insofern ist die weitgehende Stabilität der Notierungen als guter Erfolg der Anbieter zu werten. Bei PBT kam es sogar nochmals zu Anhebungen, wesentlich aber vor dem Hintergrund von Schwächen in Asien. PMMA hingegen ist nach zweijährigem Höhenflug nun endgültig in den Sinkflug übergegangen. Die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds trippelten ihren sinkenden Vorproduktvorgaben hinterher.

Da die Lage im Automobilbau aktuell kaum Anzeichen einer baldigen Besserung zeigt – viele haben ihre Hoffnung bereits auf den Herbst des Jahres verschoben –, dürfte der Druck auf die Preise für technische Kunststoffe im Februar weiter zunehmen. Dies dürfte sich dann auch in der einen oder anderen Preisrücknahme niederschlagen. Ausnahmen bleiben vorerst PA 6.6 sowie mit Einschränkungen PBT.

 

Standard-Thermoplaste Januar 2019: PE sinkt mit dem Vorprodukt Ethylen / PP-Produzenten realisieren Margengewinne / Ruhiger PVC-Markt / Styrolkunststoffe und PET weiter abwärts / Festigungen im Februar

Die Preisverhandlungen im europäischen Polyethylen-Markt bewegten sich im Januar meist um die Marke der Kostensenkung der Ethylen-Referenz. Gelegentlich gelangen den Anbietern Teileinbehalte, wohingegen sie bei importanfälligen Qualitäten auch etwas mehr zugestehen mussten. Vor allem in der ersten Monatshälfte lag dies häufig an einer verhaltenen Nachfrage. Diese stabilisierte sich jedoch zunehmend.

Eine letztlich doch überraschend rege Nachfrage erlaubte den PP-Produzenten dagegen eine Margenverbesserung. Die Senkung der Kostenreferenz wurde meist nur gut zur Hälfte weitergegeben. Der spürbare Nachfrageschub resultierte weniger aus dem Bedarf der Endmärkte als vielmehr auf Lagerfüllungen. Diese wurden durch Meldungen über neue Produktionsprobleme an europäischen Standorten sowie Unsicherheiten rund um den Brexit angeschoben.

Am PVC-Markt wurden die meisten Abschlüsse mit moderaten Abschlägen fixiert. Großabnehmer konnten die Dimension der hälftigen Ethylen-Referenz in der Regel erzielen. Die Produktion hat sich wieder stabilisiert. Von der Ordertätigkeit zeigte sich vor allem das Profilsegment angenehm überrascht.

Die Talfahrt der Notierungen für Styrolkunststoffe steuert derweil ihrem Ende entgegen. Analog zum leichten Rückgang der SM-Referenz verzeichneten PS und EPS nur noch leichte Abschläge. Nach dem Jahreswechsel nutzten viele Verarbeiter das günstige Preisniveau, um Lagerbestände wieder aufzufüllen. Bei PS wurden die Orderbücher teils schon zur Monatsmitte geschlossen. Entsprechend fielen die Reduktionen dort niedriger aus als bei EPS.

Eine Wende gab es am PET-Markt zum Jahresauftakt nicht. Der Abwärtstrend setzte sich fort, wenngleich moderater als im Vormonat. Die PX-Referenz fiel den vierten Monat in Folge. Die Ausfälle in der europäischen Produktion machen sich kaum bemerkbar, da ausreichend Importmaterial verfügbar ist. Die Nachfrage zeigte sich saisonal weiter schwach.

Die Ethylen-Referenz für Februar wurde unverändert zum Vormonat fixiert. Viele PE-Marktsegmente wirken unaufgeregt ausbalanciert, sodass weit überwiegend vom Rollover ausgegangen werden kann. Nur hier und da könnten Sonderbedingungen für leichte Abweichungen sorgen.

Die Propylen-Referenz stagniert ebenfalls. Die PP-Produzenten werden angesichts der eng tendierenden Marktlage versuchen, Anhebungen durchzusetzen. Das könnte in moderatem Rahmen gelingen.

Bei PVC stehen die Vorzeichen angesichts der neutralen Kostenvorgabe und der ausgeglichenen Marktlage auf Rollover im Februar.

Die SM-Referenz wurde leicht angehoben. Im Windschatten dürften die Notierungen bei PS und EPS nach oben tendieren. Allerdings dürfte der Anstieg nicht gewaltig ausfallen. Moderate Preisniveaus bieten gute Kaufgelegenheiten.

Bei PET scheint sich etwas zu stabilisieren. Der jüngste Umschwung beim Öl, steigende PX-Spotpreise und festere asiatische Märkte dürften den europäischen Markt stützen. Die Nachfrage wird vermutlich saisonüblich gering ausfallen.

KI Preisreport Dezember 2018

Technische Thermoplaste Dezember 2018: Flaute im Automobilbau schlägt auf die Notierungen durch / Klare Abschläge bei PC / Auch PMMA kommt ins Rutschen / Abwärtstrend könnte im Januar stärker um sich greifen

 Im Dezember 2018 schlug die Flaute im Automobilbau in den europäischen Märkten für technische Thermoplaste durch. Neben den commoditynahen ABS- und PP-Compounds zeigten vor allem die Notierungen der PC-Werkstoffe große Schwächen. Auch beim PMMA wurde der Druck der Abnehmer auf Nachlässe zu groß, die Anbieter konnten hier trotz aller Vorsätze die Stabilität nicht halten. Dies gelang andererseits den POM- und PA 6-Produzenten eher überraschend. Dabei half letzteren wie in den vergangenen Monaten öfter der Verweis auf die weiterhin prekäre Lage beim Geschwister PA 6.6, wiewohl sich die tatsächlichen Marktüberschneidungen in Grenzen halten. Aufschläge konnten hingegen die PBT-Anbieter einfahren, womit die gestiegenen Kosten zumindest in Teilen kompensiert wurden.

Die Nachfrage aus dem Automobilbau steht im Januar auf dem Prüfstand. Die Beteiligten in der Lieferkette hoffen natürlich im neuen Jahr auf eine Belebung. Aber auch diese würde wohl frühestens ab Mitte des Monats wirklich greifen. Insofern dürfte sich die Schwächeperiode der Notierungen fortsetzen, vermutlich sogar beschleunigt. Einzig PBT steht weiterhin unter gegenläufigen Sonderbedingungen.

 

Standard-Thermoplaste Dezember 2018: Kostensenkungen schlagen spürbar durch / Produzenten gelingen aber Margenverbesserungen durch Einbehalte / Im Januar weiterhin abwärts, wenn auch verlangsamt

Die europäischen PE-Anbieter sträubten sich im Dezember 2018 erfolgreich gegen eine vollständige Weitergabe der Kostensenkung. Die Margeneinschnitte der vorgehenden Monate waren offensichtlich zu tief, als dass sie nochmals hätten nachgeben können. Zwar kamen aufgrund der dreistelligen Kostensenkung der C2-Referenz immer noch substanzielle Abschläge zustande, aber die Richtungsänderung in der Margenentwicklung hellte die Mienen der Produzenten etwas auf.

Von Monatsbeginn an wehrten sich auch die PP-Anbieter gegen die volle Weitergabe der ebenfalls dreistellig abgewerteten Propylen-Referenz. Wegen der leicht enger tendierenden Marktlage gelang ihnen dann tatsächlich die Einbehaltung respektabler Anteile der Kostensenkung – aus Sicht der Produzenten eine fällige Gegenbewegung zu den Margenerosionen der letzten Zeit.

Angesichts des deftigen Rückgangs der Ethylen-Referenz gingen die Preisvorstellungen am PVC-Markt deutlich auseinander. Die von Verarbeitern angestrebte anteilige Umsetzung des C2-Rückgangs gelang nur im Ausnahmefall. Generell konnten Produzenten Marge einfahren, Höhe und Umfang divergierten aber stark. Die Bandbreite der Abschlüsse blieb groß.

Die Preise für Styrolkunststoffe rauschten weiter nach unten und folgten damit der neuerlichen Talfahrt der Styrol-Referenz. Auch hier behielten die Erzeuger jedoch einen Teil der Kostenreduktion ein und verbesserten somit ihre Margen. Die Nachfrage gestaltete sich recht verhalten. Über die Feiertage legten viele Verarbeiter Betriebsferien ein oder drosselten die Produktion. Zudem verringerten viele Akteure aus bilanziellen Gründen den Umfang ihrer Lagerbestände.

Wie erwartet gingen die PET-Preise nochmals zurück. Die Kostenreferenz für PX blieb nach dem Sprung im September im dritten Monat hintereinander auf dem Rückzug. Das beeinflusste insbesondere die umfangreicheren Geschäfte am unteren Rand. Die Nischen am oberen Rand dagegen blieben etwas stabiler. Auch der Handelsmarkt stabilisierte sich derweil stärker, der Importdruck ließ etwas nach.

Die Ethylen-Referenz für Januar wurde in Folge der anhaltenden Schwäche in den Öl- und Petrochemiestrecken nochmals um 40 EUR/t heruntergesetzt. Angesichts der anhaltenden Ruhe in der Nachfrage dürfte die Kostensenkung weitgehend als Maßstab der Dinge fungieren.

Auch die Propylen-Referenz ging um 35 EUR/t weiter nach unten. Bei der herrschenden ausgeglichenen Marktlage bei ruhiger Nachfrage ist von einer Weitergabe der Kostensenkung bei allen Qualitäten auszugehen, obwohl die Produzenten sicher Margenverbesserungen erzielen wollen.

Bei PVC könnte das neue Jahr weitere, wenngleich moderatere, Preiserleichterungen bringen. Übliche Messlatte wird die hälftige Ethylen-Referenz sein. Bei den Compounds tendieren sowohl Titandioxid als auch die Weichmacher schwächer.

Die Styrol-Referenz für Januar ging moderat zurück. Erzeuger kündigten bereits leichte Erhöhungen an. Die Abnehmer wollen verständlicherweise weitere Nachlässe, was von der Marktlage unterstützt wird.

Die Öl- und Petrochemiestrecken haben in der zweiten Dezemberhälfte weiter nachgegeben. Das wird sich sicher auch in der PX-Referenz für Januar spiegeln, die wie üblich zu Monatsbeginn noch nicht vorliegt. Eine weitere Kostenentlastung sollte bei verhaltener Nachfrage auch zu abermaligen Nachlässen bei PET führen.

KI Preisreport Oktober 2018

Technische Thermoplaste Oktober 2018: Automobil-Flaute drückt den Markt / Abwertungen bei vielen Werkstoffen / Einzig PA 6.6 springt nochmals nach oben / Abwärtstrend setzt sich im November fort

Im Oktober 2018 mussten viele europäische Anbieter von technischen Thermoplasten die Realität des Autoabschwungs zur Kenntnis nehmen. Die Notierungen des seit einiger Zeit fast überhitzt wirkenden Marktes begannen an vielen Stellen zu bröckeln. Einzig bei dem nach wie vor krass unterversorgten PA 6.6 gab es unerbittliche Anhebungen durch die direkte Monatsumsetzung der Quartalsabschlüsse. Davon wurde auch PA 6 noch stabil gehalten. Es rettete sich damit ähnlich wie PBT über die Runden. Das commoditynahe ABS folgte dem Abwärtstrend seiner Vorprodukte. Die PP-Compounds blieben im Rollover stecken.

Aus Sicht der Automobil-Wertschöpfungskette ist das Jahr gelaufen. Vor Januar wird keine Belebung mehr erwartet, und selbst danach scheint der Ausblick ungewiss. Das wirft Schatten auf den Gesamtmarkt für technische Thermoplaste in Europa, der von der Automobilzulieferung dominiert wird. Der Trend zeigt daher für nahezu alle Sorten abwärts, ausgenommen PA 6.6, das aufgrund der extremen Unterversorgung eher stabil tendiert.

 

Standard-Thermoplaste Oktober 2018: Flaue Nachfrage prägt den Markt / PE-Notierungen auf schwachen Füßen / PP und PVC dümpeln / Erste Korrekturen bei PET / Bis zum Jahresende wenig Aussicht auf Besserung

 Obwohl die Ethylenreferenz für den Oktober leicht angezogen hatte, konnten die europäischen PE-Anbieter kaum Anhebungen durchsetzen. Im Gegenteil kam es in einigen Segmenten sogar zu leichten Abschlägen, womit sich die Margensituation der Produzenten abermals leicht verschlechterte. Zunehmend machen sich bei Niederdruck-Qualitäten neue Importquellen aus Nordamerika bemerkbar. Auch die Lage bei EVA scheint sich mittlerweile anhaltend zu entspannen, nachdem das Material über längere Zeit unterversorgt und damit hochpreisig war.

Den PP-Herstellern gelang noch nicht einmal die Umsetzung des moderaten Kostenschubs von 20 EUR/t. Nur Teile davon konnten hereingeholt werden. Die Versorgung wurde durch Wartungen, ungeplante Stillstände und Logistikprobleme wegen des austrocknenden Rheins eingeschränkt. Aber auf der anderen Seite blieb die Nachfrage verhaltener als viele nach dem bereits schwachen September gehofft hatten.

Zahlreiche Produktionsausfälle und Mindermengen haben den europäischen PVC-Markt in der zweiten Oktoberhälfte in Atem gehalten, doch konnten Verarbeiter ihren Bedarf zumeist aus anderen Quellen decken. Das Gros der Kontrakte wurde im Rollover abgeschlossen.

Das Hin und Her der Preise für Styrolkunststoffe setzte sich fort. Nach den Aufschlägen im Vormonat gaben die Preise wieder nach. Maßgeblich dafür war die Abwärts-Korrektur der SM-Referenz. Bei PS erreichten die Abschläge nicht immer den vollen Umfang der Kostenreduktion. Auch bei den EPS-Dämmstoffen gingen die Preisrücknahmen zum Teil über die SM-Veränderung hinaus, da einige Produzenten insbesondere in der zweiten Monatshälfte zu Konzessionen neigten.

Die Lage im PET-Markt blieb weiter unübersichtlich. Entsprechend heterogen zeigten sich die Entwicklungen. Die PX-Referenz für September war nach langem Streit um mehr als 200 EUR/t hochgesetzt worden. Eine Umsetzung fiel den Produzenten jedoch sehr schwer. Am Ende fielen die Spotpreise wegen wieder verstärkten Importen aus Asien, auch hochstehende freie Kontrakte erfuhren Korrekturen. Einige an PX orientierte große Mengenabnahmen wurden hingegen nach oben gedrückt.

Die Ethylenreferenz für den November wurde mit einem leichten Minus fixiert. Vor diesem Hintergrund scheinen einzig die Anbieter von PE-LD Aussicht auf eine Festigung der Preise zu haben. Etliche Qualitäten dürften im Rollover liegen, was bereits ein Teilerfolg für die Produzenten wäre. Insbesondere die vom Import beeinflussten Typen dagegen könnten nochmals Abschläge erfahren.

Der Blick auf den November enthüllt Unsicherheit in der PP-Wertschöpfungskette. Die Propylenreferenz wurde spät mit -10 EUR/t fixiert. Die Abflussmöglichkeiten in verschiedene Endmärkte scheinen recht unklar, auch wegen logistischer Probleme durch den niedrigen Wasserstand des Rheins. Die größten Sorgen bereitet weiter die automobile Welt. Deutliche Bewegungen sind sehr unwahrscheinlich.

Angesichts des Rückgangs der Ethylen-Referenz stehen auch die PVC-Preise unter Druck, zumal sich die hohen Abrufe des Oktobers im November saisonal etwas abschwächen dürften und die Versorgungslage wieder stabilisieren sollte.

Die SM-Referenz für November wurde unter anderem wegen der Rheinproblematik um 170 EUR/t herabgestuft. Das wird sich sicher in den PS- und EPS-Preisen wiederfinden, was den Verkauf wiederum ankurbeln könnte.

Die PX-Referenz für den Oktober wurde erneut lange verhandelt. Am Ende stand ein moderater Nachlass. Das wird es den Anbietern nicht leicht machen, nachholende Anhebungen aus der September-Referenz durchzusetzen. Eher tendieren die PET-Notierungen wohl weiter nach unten.

Preisreport September 2018

Technische Thermoplaste September 2018: Auftrieb kommt weitgehend zum Stillstand / Autobaisse trübt die Aussichten der Anbieter ein / Entspannung bei PMMA / Lagen bei PA 6.6 und PBT weiterhin angespannt

Die Preisentwicklung in den europäischen Märkten für technische Thermoplaste legte im September 2018 eine Atempause ein. In vielen Bereichen waren die Quartalspreise bereits früh umgesetzt worden, so dass im Q3-Abschlussmonat wenig zu weiteren Anpassungen drängte. Zugleich wurde aber auch zusehends deutlich, dass das recht ausgeprägte Sommerloch bei der Nachfrage nicht annähernd so schnell wieder aufgefüllt werden würde wie die Produzenten gehofft hatten. Vielmehr drängten sich hier die nicht mehr zu übersehenden Stockungen im Automobilbau immer stärker in den Vordergrund und dämpften die Preisentwicklung.

Vor diesem Hintergrund wurden die Notierungen aus dem Vormonat meist weitergeschrieben, selbst im nach wie vor extrem unterversorgten PA 6.6-Markt. Bei PMMA kam es zu der bereits seit einigen Monaten erwarteten ersten Entspannung. In den commoditynahen Sektoren setzten die PP-Compounds den Kostenauftrieb nur sehr zögerlich um. Ebenso folgten die ABS-Preise ihrem anziehenden Kostenmix nur rund zur Hälfte.

Im Oktober drückt die Autobaisse in Deutschland weiter spürbar auf die Nachfrage. Dem fundamentalen Aufwärtstrieb bei PBT und PA 6.6 werden so Grenzen gesetzt. Nicht umsonst sind die Quartalsvereinbarungen hier umkämpft und noch längst nicht gefunden. Bei PMMA dürfte noch mehr Luft entweichen als zuvor, bei allen anderen wird rund um die Rolloverlinie gerungen. ABS wird derweil sicher unter dem Druck der wieder einmal deutlich gesunkenen Styrol-Notierung spürbar nachgeben.

 

Standard-Thermoplaste September 2018: Schwächelnde Nachfrage dämpft Polyolefine deutlich / Abschläge bei PE / Styrolkunststoffe folgen SM-Anstieg / PX-Unsicherheit treibt PET weiter / Festigung im Oktober

Die europäischen PE-Märkte kamen auch im September 2018 nicht so recht in Gang. Die Nachfrage blieb trotz vermehrter Abrufe gegenüber August eher enttäuschend. Zumal sich Faktoren wie auf US-Ethan basierende Ethylen-Produktionen, Angebote aus neuen Anlagen in Nordamerika und erste Turbulenzen aus den globalen Handelskonflikten zunehmend bemerkbar machen. So kam es bei einigen Qualitäten zum Überangebot. Die Rollovervorgabe der Ethylen-Referenz blieb so das Beste, was die Anbieter erreichen konnten. Insbesondere die niederdichten Sorten mussten dagegen fast durchweg Abschläge hinnehmen.

Bis auf die durch Sondereffekte eingeschränkten homopolymeren Spritzgießqualitäten wurden die PP-Standardwaren meist zu den Vormonatsnotierungen abgegeben. Die Anbieter mussten auch hier der verhaltenen Nachfrage einen Margentribut zollen, denn die Propylen-Referenz hatte leicht angezogen.

Der PVC-Markt zeigte sich vergleichsweise ruhig. Viele Verträge wurden angesichts der neutralen Vorgabe durch die Ethylen-Referenz mit einem Rollover fixiert, allerdings konnten je nach Vertragskonstellation auch immer wieder Abschlüsse mit einem leichten Minus erzielt werden. Bei den höheren K-Werten war das Minus von 5 EUR/t vorherrschend. Die saisonale Belebung fiel auch hier schwächer aus als erhofft.

Die Notierungen der Styrolkunststoffe mussten der Styrol-Referenz folgen. Oftmals erreichten die Anhebungen aber nicht die volle Höhe der Kostenveränderung. Spekulationen auf günstigere Preise im Oktober bremsten die Nachfrage, so dass mehrere Anbieter die Höhe der Aufschläge im Monatsverlauf herabsetzten.

Die Unsicherheiten in den PET-Märkten setzten sich fort. Erhebliche Unruhe entstand durch die explodierenden PX-Notierungen in China, was Schockwellen auch nach Europa sendete. Wie gehabt wichen die Bewegungen bei den unterschiedlichen PET-Handelsformen in der Folge teils deutlich voneinander ab. Die von KI berichteten frei verhandelten Monatskontrakte zeigten eine Spreizung von Rollover bis zu Aufschlägen von 60 EUR/t.

Die Ethylen-Referenz für Oktober blieb lange umstritten. Erst am 1. Oktober einigte man sich auf einen leichten Aufschlag von 10 EUR/t. Das unterstützt sicher die Festigungsbemühungen der Anbieter, denen aber wohl nicht in allen Fällen Erfolg beschieden sein dürfte.

Propylen zog um 20 EUR/t nach oben. Die PP-Produzenten werden vor diesem Hintergrund zu Erhöhungen angetrieben. Trotz einer nach wie vor verhalten wirkenden Nachfrage könnte es zu moderaten Anhebungen kommen.

Auch die PVC-Anbieter dürften versuchen, die Ethylen-Vorgabe anteilig weiterzugeben. Angesichts der schwachen Nachfrage dürfte der Widerstand der Verarbeiter recht groß sein.

Die Styrol-Referenz sackte wieder um 70 EUR/t ab. Das dürfte die Notierungen der Styrolkunststoffe nach unten ziehen. Inwieweit die Verarbeiter dies als Kaufgelegenheit werten, wird von den Preiserwartungen für den Folgemonat abhängen.

Die für PET wichtige PX-Referenz für September wurde erst Anfang Oktober im Schnitt mit einem Plus von 210 EUR/t gemeldet. Natürlich fordern die Anbieter angesichts dessen deutlich höhere Preise. Obwohl die sinkende Nachfrage dem vermutlich dann doch früher Grenzen setzen wird, bleibt der Aufwärtsdruck der maßgebliche Marktbegleiter.

KI Preisreport August 2018

Technische Thermoplaste August 2018: Weiterhin sehr angespannte Lage bei PA 6.6 / Notierungen bleiben im Ferienmonat aber weitgehend stabil / Impulse für weiteren Preisauftrieb bleiben in den Herbst hinein wirksam

Die stark beruhigte Nachfrage in einem klassisch ausgeprägten Sommerloch hielt die europäischen Preise für technische Thermoplaste im August 2018 auf breiter Front stabil. Die starken Auftriebsimpulse insbesondere bei PA 6.6 blieben jedoch anhaltend virulent. Da aber ohnehin keine Mengen zu ergattern waren, stagnierten die Preise auf dem Rekordniveau des Vormonats. Auch bei den commoditynahen ABS und PP-Compounds blieb die Lage ruhig.

Im September sind in einigen Bereichen bereits wieder Aufschläge zu befürchten, obwohl in vielen Segmenten die Quartalsfixierungen die Bewegungen dämpfen werden. Auch die Wiederaufnahme der Automotive-Aktivitäten wirkt nicht unbedingt sehr überschäumend.

Für PA 6.6 liegen unabhängig davon schon wieder hohe Forderungen in einer erneuten Preisrunde auf den Tischen. Auch bei PBT mehren sich Ankündigungen schon für den letzten Q3-Monat, nachdem die Polyesterstrecke in Asien durch die PX-Preisexplosion der letzten Wochen erschüttert wurde. Die gestiegene Styrol-Referenz wird ABS und vermutlich auch die PC/ABS-Blends wieder in die Höhe treiben. PP-Compounds dagegen werden wohl allenfalls moderat anziehen. Eine gegenteilige Entwicklung scheint sich andererseits bei PC anzudeuten. Der Start einer neuen Anlage in China mit rund 100.000 jato sollte die weltweite Verfügbarkeit verbessern. Ob dies bereits im September in Europa zur Geltung kommen kann, ist jedoch fraglich. Für Q4 aber sieht die Perspektive für PC-Abnehmer nach vorsichtigem Optimismus aus.

 

Standard-Thermoplaste August 2018: PE und PVC in nur recht schwachem Rollover / Geringe Dynamik bei PP / Styrol treibt seine Polymere hoch / PET wegen PX-Kosten überraschend stabil / Auftriebszeichen für September

Der europäische PE-Markt zeigte im August meist ein sehr gedämpftes Bild. Während der Lebensmittel-Markt inklusive Getränke weiter recht gut lief, zeigten viele andere Abnehmerbereiche ein ausgeprägtes Sommerloch. Obwohl die Produzenten ebenfalls in den Sommermodus geschaltet hatten, entstand bei stabiler Ethylen-Referenz meist Druck auf die Notierungen. Je nach der Lage in spezifischen Märkten kam es zu leichten Abwertungen, es überwog jedoch der meist schwach wirkende Rollover.

Bei PP gab es wenig Bewegung. Zwar hatte die Propylen-Referenz leicht angezogen. Anhebungsvorstellungen zerschellten jedoch sehr bald an der urlaubsbedingt flauen Nachfrage. Dem leicht eingeschränkten Angebot stand ein ebenso gebremster Bedarf gegenüber. Vor diesem Hintergrund stagnierten die Notierungen.

Abermals mussten die PVC-Produzenten leichter Margenverluste hinnehmen. Die Nachfrage gestaltete sich erwartungsgemäß schwach. Ähnlich wie im Vormonat lagen die Forderungen zum Monatsbeginn bei Rollover, doch vor dem Hintergrund der tendenziellen Überversorgung wurden letztendlich Abschläge verzeichnet.

Auf den leichten Anstieg der SM-Referenz reagierten die Preise für Styrolkunststoffe recht unterschiedlich. Bei Polystyrol gaben die Anbieter den Kostenanstieg in der Regel in voller Höhe weiter, während sie sich bei EPS meist mit etwas geringeren Aufschlägen begnügen mussten.

Die Zeichen für die europäischen PET-Notierungen standen zunächst auf Entspannung, nachdem sich die monatelange Unterversorgung des Marktes Stück für Stück besserte. Aber dies hielt nicht lange an. Die recht frühe Heraufsetzung der PX-Referenz um 60 EUR/t und weitere Hiobsbotschaften über explodierende PX-Preise in China ließen die ersten Importangebote schnell wieder verschwinden. So blieb es beim Rollover auf hohem Niveau.

Im September wird allgemein mit dem Wiedererwachen der Nachfrage gerechnet. Wartungen und Zurückhaltung prägen die Produktionsseite. Bei erneut stabil gebliebener Ethylen-Referenz wollen die PE-Anbieter Margenrestitution betreiben. In vielen Bereichen könnte es für die tendenzielle Festigung der Notierungen reichen.

Bei PP scheinen zumindest moderate Steigerungen möglich. Die Propylen-Referenz wurde um 10 EUR/t höher fixiert. Wenn sich die Nachfrage im ersten Nachferienmonat ebenso klassisch verhält wie zuvor im Sommerloch, sollte es regen Bedarf geben. Durch anstehende Cracker-Wartungen könnte Propylen und damit PP enger tendieren.

Die PVC-Produzenten wollen die Rollover-Vorgabe des Ethylens und die saisonale Nachfragebelebung zur Margenverbesserung nutzen – der Ausgang scheint aber offen. Mit dem Auslaufen der Urlaubszeit dürfte die Nachfrage nach Styrolkunststoffen im September wieder anziehen. Nach dem neuerlichen Anstieg der Styrol-Referenz ist mit weiter steigenden Preisen zu rechnen.

Die Hochpreisphase bei PET dauert auch in den Herbst hinein. Diesmal aber sind die Kosten der maßgebliche Treiber in einem wieder stärker ausbalancierten Markt. Für PX werden Anhebungen in dreistelliger Höhe befürchtet. Das wird die Wirkung auf die Anbieterforderungen nicht verfehlen. Mit Steigerungen bei PET muss daher trotz des bereits sehr hohen Niveaus gerechnet werden.

KI Preisreport Juli 2018

Technische Thermoplaste Juli 2018: Nächste Explosion der PA 6.6-Notierungen / Sonst weit überwiegend stabile Verhältnisse / Nachfrage schrumpft spürbar zusammen / Geringe Bewegungen im August zu erwarten

Die nachlassende Nachfrage sorgte im Juli 2018 maßgeblich für die Stagnation der Preise für technische Thermoplaste in Europa. Bei vielen Sorten verbesserte sich durch den eher verhaltenen Abfluss die Angebotssituation erstmals in diesem Jahr. Es wurden sogar erste Lieferzeitverkürzungen bei PC und PA 6 ausgerufen. Ausnahme blieb das ohnehin bereits stark gebeutelte PA 6.6. Die erneuten Produktionseinschränkungen sorgten für eine nochmalige Verlängerung der Dürrezeit. Die Notierungen schossen in die Höhe, auch die Monatskäufer bekamen die volle Quartalsbreitseite der Produzenten im ersten Monat des dritten Quartals verpasst. ABS ließ wegen der Styrolbaisse hingegen nach. Alle anderen Sorten zogen ihre Bahnen meist eher unaufgeregt seitwärts, darunter auch die commoditynahen PP-Compounds.

Im August wird es wohl überwiegend weiter seitwärts gehen. Die Nachfrage dürfte in der Regel weiter nachlassen, ein Sommerloch ist zu erwarten. Das Angebot ist dem aber zu weiten Teilen angepasst, sodass es nur geringe Impulse für Änderungen geben sollte. Die Dinge bei PA 6.6 sind durch den großen Auftaktschlag für das restliche Q3 wahrscheinlich erstmal erledigt. Bei PMMA murren die Abnehmer derweil zunehmend lauter, ob es aber im August schon für Abschläge reicht, steht in den Sternen.

 

Standard-Thermoplaste Juli 2018: Notierungen für PE und PVC geben leicht nach / PP stabil / Styrolkunststoffe folgen der SM-Referenz abwärts / PET hat den Gipfel erreicht / August wird ein langer, ruhiger Sonnenmonat

Die europäischen PE-Märkte standen im Juli 2018 unter dem Vorzeichen einer um 15 EUR/t gesunkenen Ethylen-Referenz. In bestimmten Nischen blieb es dennoch breitflächig beim Rollover, in anderen spannten sich die Möglichkeiten von der Stabilität bis zur Marke der Kostensenkung, in wieder anderen wurde diese durchgängig umgesetzt.

Der PP-Markt zeigte nur sehr geringe Neigung zu Bewegungen. Die bisweilen etwas aufgeregt wirkenden Enge-Beschwörungen einiger Anbieter trafen auf gelassene Käufer in einem ruhigen Markt, die recht zögerlich orderten. So blieb den Produzenten wenig anderes übrig, als den Rollover der C3-Referenz meist breitflächig weiterzugeben.

Die PVC-Produzenten mussten meist leichte Margenverluste hinnehmen. Vereinzelt konnte mit einem Abschlag von 5 EUR/t zwar etwas Marge gut gemacht werden, doch es überwogen Abschlüsse bei minus 10 EUR/t. Die ohnehin etwas schwache Marktlage – vor allem im Kernsegment Profile – erlitt durch die Ferienzeit einen zusätzlichen Dämpfer.

Der Rückgang der SM-Referenz bestimmte klar die Marschrichtung sämtlicher Styrolkunststoffe. Nur bei EPS wurde die Kostenreduktion nicht im vollen Umfang weitergegeben. Bei PS schmälerte hingegen die einsetzende Urlaubszeit den Bedarf bereits spürbar.

Der rasante Preisauftrieb der letzten Monate im europäischen PET-Markt kam unterdessen zum Halten. Die Spotnotierungen verharrten jedoch auf hohem Niveau. Die frei verhandelten Monatsverträge für kleine bis mittlere Mengen blieben ebenfalls weitgehend stabil. Der Stopp des Preisgalopps ist wesentlich bedingt durch die Tendenz zur besseren Marktversorgung. In Asien legten sich die Turbulenzen, wodurch wieder Importe ins Angebot kamen. Die Produktionslage in Europa begann zugleich sich zu entspannen.

Die Ethylen-Referenz für den August wurde im Rollover fixiert. Hitzebedingte Einschränkungen bei der Produktion werden durch die ferienbedingte Beruhigung der Nachfrage konterkariert. Unter dem Strich steht der PE-Markt damit insgesamt unter Rollover-Vorzeichen.

Die Marktbedingungen bei PP würden wegen der flauen Order auf leichte Abschläge deuten. Überraschend wurde jedoch die Propylen-Referenz leicht angehoben, was ein Gegengewicht bildet und zum Rollover führen könnte.

Es spricht wenig dafür, dass sich die Marktlage bei PVC signifikant ändert. Weiterhin dämpft die Urlaubszeit, vor allem im südeuropäischen Raum. Sollte es nicht zu ungeplanten Ausfällen kommen, dürfte auch die Verfügbarkeit gut bleiben.

KI Preisreport Juni 2018

Technische Thermoplaste Juni 2018: Markt bleibt auf hohem Niveau stabil / ABS und PP-Compounds aufwärts / Erneut ziehen tiefdunkle Wolken bei PA 6.6 auf / Sturm geht weiter / Auch POM wieder unter Auftriebsdruck

In vielen Bereichen blieb es im Juni 2018 im europäischen Markt für technische Thermoplaste relativ ruhig. Nach den vielen Anhebungen in den letzten Monaten war dies eine willkommene Atempause, auf hohem Niveau freilich. Dennoch war die Atmosphäre weiterhin geprägt von zum Teil schwierigen Vorverhandlungen für das kommende Quartal. Insbesondere der Markt für PA 6.6 erfuhr statt der ersehnten Entspannung das genaue Gegenteil – die erneuerte Force Majeure bei BASF machte alle Hoffnungen zur Makulatur. Die Käufer blieben weiterhin unter extremer Anspannung, um Mengen zu ergattern und zugleich intensiv nach Alternativen Ausschau zu halten.

Dies sorgte für einige Unterstützung der Notierungen für PP-Compounds, die überraschend stark gefragt waren. Hier sorgten die Vorproduktionen der Automobil-OEMs vor den verlängerten Betriebsurlauben im Sommer ebenfalls für einen regen Nachfrageschub. Auch die andere commoditygetriebene Werkstoffsorte ABS zog wegen gestiegener Kosten an.

Im Juli stehen vor allem dem PA 6.6 weitere schwere Zeiten bevor. Forderungen bis zur Höhe von +600 EUR/t sind ausgesprochen, unter drei Stellen wird es auch in den Monatsgeschäften kaum bleiben. Auftrieb zeichnet sich ebenfalls bei POM ab, wo die Probleme am Mittelrhein weiterhin ausstrahlen. Dagegen könnte es beim PMMA erstmals seit längerer Zeit doch nach unten zeigen, die Quartalsverhandlungen deuten daraufhin. ABS sollte sich entspannen, da Styrol und Butadien nachgelassen haben. PP tendiert ebenso seitwärts wie die weiteren technischen Thermoplaste. Bei PC, PA 6 und PBT wirkt die Lage stabil, die Preise bleiben jedoch weiterhin auf hohem Niveau.

 

Standard-Thermoplaste Juni 2018: PET geht durch die Decke / Sonst eher schwache Kostenfolge bei allen Sorten / Markt kommt nicht richtig in Fahrt / Starker Margendruck / Klassisches Sommerloch bahnt sich an

Die teils dreistelligen Forderungen der europäischen PE-Produzenten realisierten sich im Juni 2018 nicht. Weiterhin blieb die Waagschale oft auf der Käuferseite, so dass allenfalls die Kostenweitergabe erreicht wurde, in bedeutenden Segmenten oft noch nicht einmal das. Damit hat der Margenverfall bedrohliche Ausmaße angenommen.

Auch den PP-Produzenten gelang es nicht breitflächig, die Preise dem Propylen-Kostenschub von 80 EUR/t entsprechend anzuheben. Oft unterliefen Händler die Bemühungen der Produzenten, deren Kunden sich ohnehin sträubten, die unerwarteten Aufschläge klaglos zu akzeptieren.

Die PVC-Erzeuger konnten ihre Vorstellung nicht annähernd durchsetzen. Noch nicht einmal der hälftige Kostenanteil der gestiegenen Ethylenreferenz konnte erreicht werden. Neben der eher verhalten ausfallenden Nachfrage unterminierten transatlantische Importe die Bemühungen. So mussten die Produzenten Margenverluste hinnehmen.

Ebenfalls leicht schwächelnd zeigten sich die Styrolkunststoffe. Die meist dreistelligen Forderungen zerstoben schnell in der deutlichen Zurückhaltung der Abnehmer. Oft wurde so noch nicht einmal die Dimension der SM-Kostenreferenz erreicht, die um 60 EUR/t angezogen hatte.

Derweil ging die wilde Fahrt im PET-Markt weiter. Das lange Zeit überversorgte Material ist überraschend in bislang unbekannte Untiefen der Unterversorgung geraten. In der Folge geht es „drunter und drüber”. Die extreme Versorgungsenge ließ vor allem die Preise in den Spot- und Handelsmärkten weiter explodieren, die sich damit noch stärker vom Kontraktmarkt entfernten. Auch die frei verhandelten Kontraktgeschäfte wurden nun aber breitflächig erfasst. In der Regel kam es zu klar dreistelligen Aufschlägen.

Die Haltung der PE-Erzeuger hat sich angesichts der mittlerweile teils desaströsen Margen verhärtet. Im Juli soll der schleichende Verfall mit zumindest einem Rollover gestoppt werden, bei leicht rückläufiger Ethylen-Referenz. Die importanfälligen Segmente zeigen derzeit zu geringe Lieferanreize aus dem internationalen Raum. Auf der anderen Seite zeigen sich viele Abnahmesegmente nicht gerade sehr dynamisch. Es mangelt an Impulsen. Insofern dürfte Stabilität das wahrscheinlichste Szenario darstellen.

Das gilt auch für PP, wobei hier die stagnierende Propylen-Referenz bereits den Rollover vorzeichnet. Ebenfalls ist wenig Dynamik bei PVC zu erwarten.

Die Styrol-Referenz Juli hat den Juni-Anstieg fast schon wieder kompensiert. Nachfrageseitig scheint sich ein klassisches Sommerloch anzubahnen. Die Styrolkunststoffe dürften den propagierten Rollover kaum erreichen.

KI Preisreport Mai 2018

Technische Thermoplaste Mai 2018: Der Frühlingsmonat bringt nur leichte Ausschläge / Kaufzurückhaltung begrenzt Anhebungen / Kostensteigerung aus dem Ölsektor sorgt für Verstärkung des Auftriebsdrucks im Juni

Große Ausbrüche gab es im Mai 2018 im europäischen Markt für technische Thermoplaste nicht. Dennoch ähnelte die Oberfläche auch im Wonnemonat einer unberechenbaren heißen Quelle. Zwar blieben diesmal die hohen Fontänen aus, die in den Monaten zuvor viele Beteiligte in Atem gehalten hatten. Dennoch brodelte es weiter, mit mehr oder minder großen Ausschlagsblasen bei PC, Polyamiden und POM. Andere Sorten blieben dagegen ruhig, was aber in den meisten Fällen wie eine kurze Atempause wirkt. Das commoditynahe ABS als Styrolabkömmling sackte leicht ab, während die PP-Compounds umgekehrt ebenso moderat zulegten.

Auch wenn es preislich eher ruhig blieb, stehen die Zeichen in vielen Bereichen weiter auf Alarm. Die Lieferzeiten bleiben ausgedehnt, das Angebot tendiert weiterhin eher gering. Und auf der Kostenseite ist für den Juni im fast wörtlichen Sinne Öl ins Feuer gegossen worden. Die gestiegenen Notierungen für das schwarze Gold befeuern die Preise in der Petrochemie, auch und gerade im aromatischen Sektor. Dadurch werden die köchelnden Blasen zunehmen, und es wird ebenfalls hier und da wieder zu stärkeren Fontänen kommen können. Über den gesamten Markt wird es wohl zu Anhebungen kommen. Styrol und Propylen werden für Steigerungen auch bei den commoditynahen ABS und PP sorgen.

 

Standard-Thermoplaste Mai 2018: PE, PP und PVC bleiben unter Kostensteigerung stecken / PS und EPS mit Abschlägen / PET rüstet für steilen Anstieg / Kosten ziehen deutlich an / Klare Anhebungen vorprogrammiert

Nachdem die Ethylen-Referenz für den Mai um 20 EUR/t angestiegen war, sahen die europäischen PE-Anbieter die Stunde gekommen, die Margenrestitution zu beginnen. Schnell jedoch wurde klar, dass die entsprechenden Forderungen zu ambitioniert waren. Die Feier- und Brückentage im Wonnemonat gaben den Abnehmern Rückendeckung für Kaufzurückhaltung. Insgesamt wirkte der PE-Markt außer im Rohrsektor eher schwach.

Nachdem die Propylen-Referenz um 25 EUR/t zugelegt hatte, stiegen die PP-Produzenten ebenfalls mit ambitionierten Forderungen zur Margenerhöhung ein. Überwiegend jedoch wurden auch sie von der mangelnden Resonanz enttäuscht. Zwar kam es zu Anhebungen, die jedoch letztlich meist deutlich unter der Monomermarke lagen.

Angesichts der Tendenz zur Überversorgung am Markt büßten die PVC-Anbieter Marge ein. Beim Basisprodukt und bei den Compounds überwog der Rollover. Die Aufwärtsdynamik bei den Weichmachern und Titandioxid hatte bereits im Vormonat nachgelassen. Die feiertagsbedingte Nachfrageflaute war vor allem bei den Compounds und im Rohrsegment zu spüren. Der Absatz für E-PVC-Pasten zeigte sich indes weiterhin robust.

Die Styrolkunststoffe verzeichneten indes weitere Abschläge. Die Notierungen folgten weitgehend dem Rückgang des Styrol-Referenzkontrakts. Der Bedarf wurde auch hier von den Feier- und Brückentagen gedämpft.

Der Markt für PET wurde derweil noch unübersichtlicher als zuvor schon. Der anhaltend geringe Zufluss von Material aus Asien trieb die Spotpreise im freien Handel kräftig in die Höhe. Dazu gesellten sich im Laufe des Monats Einschränkungen bei saisonal guter Nachfrage. Die Handelspreise schossen so sehr deutlich über die Kontraktnotierungen hinaus. Die auf Monatsbasis frei verhandelten Kontrakte für kleine bis mittlere Mengen zogen ebenfalls spürbar an.

Im PE-Markt griffen die Erzeuger im Laufe des Mai zum Instrument Drosselung. Zugleich zogen die Notierungen in den Öl- und Petrochemiestrecken an. Die Ethylen-Referenz für den Juni stieg um beachtliche 63 EUR/t. Das wird die untere Messlatte für die Anbieter darstellen, denn der Margenverfall hat an die Auskömmlichkeitsgrenzen geführt. Im vermutlich nachfragestärkeren Juni werden die Preise daher vermutlich breitflächig nach oben streben.

Die Propylen-Referenz stieg um 80 EUR/t. Im Minimum wollen die PP-Anbieter diese Kostensteigerung durchsetzen, wenn möglich, auch noch zusätzliche Margenkomponenten. Der Bedarf zieht sicher an, so dass die Anhebungsforderungen gute Erfolgsaussichten haben.

Der massive Anstieg der Ethylen-Referenz sorgt bei PVC für Forderungen teils deutlich oberhalb von +30 EUR/t. Da sich das tendenzielle Überangebot abbauen dürfte, könnten sich die Verhandlungen zäh gestalten.

Die SM-Referenz stieg um 60 EUR/t an. Im Windschatten werden auch die Preise der Styrolkunststoffe nach oben gehen.

Bei PET stehen die Zeichen für Juni unterdessen auf Sturm. Bei anhaltend enger Marktlage ist mit Anhebungen bei den Vorprodukten zu rechnen. Importe bleiben extreme Mangelware, die Handelspreise werden fast unbezahlbar werden. Dreistellige Steigerungen über die gesamte Marktbreite sind nicht unwahrscheinlich.

KI Preisreport April 2018

Technische Thermoplaste April 2018: Auftrieb geht weiter / Zähe Quartalsverhandlungen ziehen sich / Manche Typen stagnieren mangels Orientierung / Im Mai wieder beschleunigte Anstiege zu erwarten

Auch im April 2018 setzte sich der rekordverdächtige Auftrieb der Preise für technische Thermoplaste in Europa fort. Die Stabilität bei manchen Typen war zumeist den fehlenden Leitplanken der in langen Verhandlungen befindlichen Quartalsabschlüsse geschuldet. Tendenziell blieben nahezu alle Sorten und Qualitäten knapp, wobei das PA 6.6 trotz endlich positiver Nachrichten aus dem ADN-Upstream weiterhin den Vogel abschoss. Hier wird zurzeit die Erfahrung gemacht, wie lang sich die komplizierte Kette des Original-„Nylons” tatsächlich hinziehen kann. Die Nachfrage stieg nach den Ostertagen am Beginn des Monats wieder in normale Größenordnungen, allerdings wirkte das Momentum nicht mehr ganz so stark wie zuletzt.

Ausnahmen bildeten im April die commoditynahen Stoffe ABS, das mit den Vorproduktkosten absackte, und PP-Compounds, die sich mangels Impulsen des Vorprodukts seitwärts robbten, was den Plastixx TT leicht abknicken lässt. Beim PMMA ist zudem der Zenit nun endgültig erreicht. Noch blieb es auf sehr hohem Niveau stabil, der eine oder andere wagte aber bereits den Blick auf den möglichen Abstieg.

Die zirkulierenden Forderungen der Anbieter für fast alle technischen Thermoplaste sind so hoch, dass allein deswegen einiges davon schon im Mai unweigerlich in die Notierungen einfließen wird. Insofern setzt sich der Auftriebsdruck im Gesamtmarkt unmittelbar in den Wonnemonat fort. Bei PMMA allerdings könnten erstmals seit rund zwei Jahren erste Abbröckelungen zu sehen sein.

 

Standard-Thermoplaste April 2018: PE tendiert schwächer / PP ebenfalls oft unter Kostenweitergabe / PVC leicht fester / PS sackt mit SM ab / Knappes PET springt überraschend höher / Höhere Olefinkosten im Mai

Aufschläge waren beim europäischen PE im April 2018 vor allem bei den Qualitäten zu verzeichnen, die im Wettbewerb mit Abnehmern aus Übersee stehen. So schlug im Rohrsegment ein Plus im zweistelligen Euro-Bereich zu Buche, während HD-Spritzgussqualitäten im unteren Preisbereich mit dem chinesischen Markt konkurrierten. Unter dem Eindruck des Überangebots bei PE-LD waren trotz der gestiegenen Ethylen-Referenz breitflächig Abschläge zu sehen.

Einige PP-Produzenten gingen mit hohen Forderungen in den Markt, konnten diese aber in der Regel nicht durchsetzen. Zu Steigerungen kam es allenfalls am unteren Ende der Bandbreite. Zumeist wurden aber nicht einmal die leicht gestiegenen Kosten eingepreist, da sich die Käufer wegen des feiertagsbedingt geringen Bedarfs zurückhielten.

Der PVC-Bedarf hat sich derweil wieder normalisiert. Die Forderungen konnten die Anbieter daher nicht durchsetzen. Im europäischen Markt für Basisprodukte überwog die Weitergabe der anteiligen Ethylen-Kosten. Die Marktlage bei den Zusatzstoffen hat sich mit dem Quartalswechsel überwiegend entspannt. Daher kamen bei den PVC-Abmischungen vor allem die Impulse vom Basisprodukt zum Tragen.

Der markante SM-Kostenrückgang im April (125 EUR/t) hat der Hausse der vier Vormonate ein Ende gesetzt. Die Preise der Styrolkunststoffe folgten weitgehend der Kostenreduktion, so dass PS und EPS in der Regel dreistellige Abschläge verzeichneten.

Im PET-Markt breiteten sich Anhebungen flächig aus. Die zuvor knapp ausbalancierte Marktlage wechselte nach Ostern in die Unterversorgung. Denn parallel zu Einschränkungen beim maßgeblichen Vorprodukt PTA schnellte die Nachfrage wegen des teils außergewöhnlich warmen Wetters nach oben. Entsprechend zogen die Preise zügig an.

Beim PE dürften anziehende Notierungen im Mai angesichts der gestiegenen Produktionskosten kaum abzuwenden sein. Die Ethylen-Referenz für den Mai wurde mit +20 EUR/t festgezurrt. Es ist davon auszugehen, dass Produzenten mit hohen Forderungen in den Markt gehen, um Margenverluste zu verhindern. Zumindest die Weitergabe der anteiligen Kosten dürfte ins Haus stehen.

Die PP-Anbieter wollen nicht nur die 25 EUR/t höheren Kosten weitergeben, sondern auch eingebüßte Marge wieder hereinholen. Es ist davon auszugehen, dass die Kostenweitergabe glücken wird.

Auch im Mai sehen sich die PVC-Produzenten mit einem gestiegenen Kosten konfrontiert. Angesichts der ausgeglichenen Marktlage ist fraglich, ob sie Margenverbesserungen durchsetzen können. Anders sieht es bei den PVC-Pasten aus, die gut nachgefragt werden. Diese könnten sich daher etwas überproportional verteuern.

KI Preisreport März 2018

Technische Thermoplaste März 2018: Auftrieb hält weiter an, wenn auch langsamer / Quartalserhöhungen nun eingepreist / Die nächste Runde steht im April an / Spezifizierte Qualitäten kommen stärker in den Fokus

Der Auftrieb in den europäischen Märkten für technische Thermoplaste hielt auch im März 2018 an. Überwiegend wurden die noch ausstehenden Tranchen der Quartalsanhebungen im letzten Monat des ersten Quartals eingepreist. Immerhin kam die wilde Fahrt beim PA 6 zum Stehen, und auch PMMA blieb im zweiten Monat in Folge stabil. Dafür schnellte nun aber POM spät aus den Startblöcken und versuchte, den gefühlten Rückstand auf die anderen Sorten zügig aufzuholen. ABS zog es im Sog der stark angestiegenen SM-Referenz wie zu erwarten wieder in die Höhe, während die PP-Compounds dem Abwärtsdrift des Vorprodukts Propylen folgten.

Sowohl im Angebot als auch in der Nachfrage strahlten dramatischen Engpässe beim PA 6.6 deutlich aus. Die Käufer befanden sich weiter verzweifelt auf Alternativensuche und wilderten damit zunehmend in benachbarten Werkstoffterritorien. Was dort dann wiederum am Angebot knabberte und Nervosität bei den dortigen Stammkäufern erzeugte. So breitete sich die Nylon-Malaise Stück für Stück weiter im Gesamtmarkt aus. In der PMMA-Nische dagegen deutet sich nun nach langen Monaten der Dürre endlich Besserung an. Hier scheint der Gipfel erreicht.

Im April dürfte eine neue Aufschlagsrunde vor allem beim PA 6.6 und höher ausgerüsteten Qualitäten in vielen Bereichen anstehen. Für die Anbieter gilt es, die teils ausgesprochenen hohen Quartalsforderungen auch in den kleinteiligeren monatlichen Geschäften umzusetzen. Derweil tendieren die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds eher abwärts bis stabil.

 

 Standard-Thermoplaste März 2018: Polyolefine und PVC sinken mit den Vorprodukten / Marktlage tendenziell liquide / PS ziehen unter Kostensteigerung an / PET legt etwas zu / Müder April-Markt dämpft steigende Kosten

Die europäischen PE-Sorten tendierten im März 2018 mit Ausnahme von PE-HD Rohr 80 und EVA schwächer. Insbesondere Abnehmer großer Mengen konnten Abschläge über die gesunkenen Kosten hinaus geltend machen. Erste Importe von PE-LLD Folienqualitäten aus den USA sorgten in diesem Segment für teils kräftige Abschläge.

Die Vorstellung der PP-Anbieter, bei gesunkener Kostenreferenz durch stabile Preise die Margen zu verbessern, zerschellte am taktischen Abnahmeverhalten der Käufer. Am Ende stand meist die komplette Weiterreichung des Kostennachlasses.

Auch die PVC-Anbieter mussten die Vorstellung von substanziellen Margenzugewinnen nach spätestens zwei Wochen begraben. Die außergewöhnliche Kältewelle sorgte für eine Dämpfung des Abflusses. Zugleich verschwanden die vorherigen Produktionseinschränkungen weitgehend. Auch die harten PVC-Abmischungen folgten diesem Trend, da Titandioxid ausnahmsweise einmal ruhig blieb. Dagegen stiegen die Weichmacherpreise recht unvermutet an, was die Compoundeure aber problemlos einpreisen konnten.

Die Notierungen der Styrolkunststoffe zogen wie erwartet nach dem neuerlichen Anstieg des SM-Referenzkontrakts weiter an. Den PS-Anbietern gelang die volle Weitergabe der Kostenveränderung aber nur zu Monatsbeginn – danach senkten sie angesichts der schwachen Nachfrage die Höhe der Abschläge deutlich ab. Bei EPS drückte der jähe Kälteeinbruch sehr früh auf den Bedarf, so dass sich die Erzeuger schon zu Monatsanfang zu Konzessionen genötigt sahen.

Trotz marginal nachlassender Kosten konnten die PET-Produzenten moderate Preissteigerungen durchsetzen. Importe aus Asien blieben fast gänzlich aus. So lag das Angebot relativ prekär auf der Grenze zur Unterversorgung. Dennoch reichte es im Gesamten gesehen, um die Nachfrage im Sog des ersten Saisonpeaks Ostern zu bedienen.

Im April dürften die PE-Anbieter versuchen, die gestiegene Ethylen-Referenz eins zu eins durchzureichen. Wenig erfolgversprechend erscheint dieses Unterfangen an den tendenziell überversorgten Märkten für PE-LD und PE-LLD Folienqualitäten.

Die PP-Produzenten hoffen auf Auffülleffekte, um zumindest die leichte Steigerung der Propylen-Referenz einpreisen zu können. Aus derzeitiger Sicht deutet aber vieles auf eine Seitwärtsbewegung hin.

Die gestiegene Ethylen-Referenz für April lässt die PVC-Preise eher aufwärts tendieren. Zumindest die Kostenweitergabe dürfte der Standard sein. Je nach Ausprägung der Nachfrage könnte auch noch der eine oder andere Margeneuro herausspringen, substanziell bewegend aber wird es wohl kaum werden.

Der SM-Referenzkontrakt für April sank dreistellig. Der damit verbundene Sog nach unten dürfte auch die Preise der Styrolkunststoffe erfassen. Für etliche Käufer wird sich die Zurückhaltung aus dem März wohl auszahlen.

Bei PET ringen verschieden gerichtete Impulse um die Vorhand. Einer möglichen moderaten Kostensteigerung steht eine etwas ruhigere Nachfrage entgegen und zunehmende Importe entgegen. Große Bewegungen in welche Richtung auch immer sind insofern kaum zu erwarten.