KI – Preisreport – Technische -Thermoplaste Mai 2016

  • Aufwind wird spürbarer
  • Vereinzelte Anhebungen bereits sichtbar
  • Quartalsverhandlungen werfen Schatten voraus
  • Kostensteigerungen drängen Anbieter zu Erhöhungen

Im Mai 2016 wurden im europäischen Markt für technische Thermoplaste erste Anhebungen in Folge der im April begonnenen Festigung der Preise in den Öl- und Petrochemie-Strecken umgesetzt. Bei fast allen Sorten trieben die Kostenentwicklungen die Anbieter an, sei es von den Grundstoffen oder von Additiv-Seite her. Insbesondere bei den mit Flammschutz ausgerüsteten Qualitäten macht sich die Umstellungswelle auf halogenfreie Zuschlagstoffe zunehmend preistreibend bemerkbar. Bei den commoditynahen Stoffen dagegen beruhigte sich die Lage. ABS zog nur noch leicht nach, bei den PP-Compounds wurden lediglich einige bereinigende Korrekturen bei tiefen Niveaus durchgesetzt.

Dennoch können die Anbieter mit dem bisher Erreichten bei den klassischen technischen Werkstoffen nicht zufrieden sein, weil die Aufschläge entweder nicht verallgemeinerbar waren oder eher marginal blieben. Im Rahmen der anstehenden und teil bereits laufenden Quartalsverhandlungen dürfte es im Juni daher zu erneuten ernsthaften Anläufen kommen. Angesichts des langen Arbeitsmonats mit einer vermutlich regen Nachfrage stehen etwas deutlichere Steigerungen als bisher bei vielen Typen zu befürchten. Auch ABS steht wegen der wieder anziehenden Styrol-Referenz unter Auftriebsdruck. Bei den PP-Compounds sorgt die für Juli anstehende, resolute Abkehr des Marktführers von der traditionellen Orientierung an dem Vorprodukt Propylen (C3) für erhebliche Unruhe. Eine Prognose ist angesichts des anstehenden „Neulands” schwer möglich.

KI – Preisreport – Technische -Thermoplaste April 2016

  • Notierungen stabilisieren sich wie erwartet
  • Erste Anhebungen bei PC sichtbar
  • Fall der Polyamide sowie Erosion bei PBT und POM gestoppt
  • Wonnemonat steht in leichtem Aufwind

Wie erwartet hat sich die Lage im europäischen Markt für technische Thermoplaste im April 2016 weitgehend stabilisiert. Die Preise der commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds stiegen mit dem Aufwind in den jeweiligen Strecken deutlich spürbar. Auch beim Polycarbonat wurden erste Steigerungen sichtbar, hier gaben die Quartalsabschlüsse das Tempo bereits vor. Die zuvor länger abwärts tendierenden Polyamide stabilisierten sich, ohne jedoch bereits eine Kehrtwende einschlagen zu können. Auch die Notierungen von PBT und POM fingen sich wieder. PMMA blieb wie zuvor schon im ruhigen Fahrwasser.

Die in einigen Bereichen in den Vormonaten anzutreffende Überversorgung verschwand zunehmend aus den Märkten. Hier spielte vor allem bei den Polyamiden die deutlich verstärkte Produktionsdisziplin eine große Rolle. Bei PC und PMMA zogen Exporte Mengen aus der Verfügbarkeit, bei POM dünnten die Importe zügig aus.

Im Mai herrscht grundlegend Aufwind. Bei PC und PA 6 kann mit Anhebungen gerechnet werden. Bei den weiteren klassischen technischen Werkstoffen ist zumindest Festigung in Sicht, hier und da kann es auch zu Steigerungen kommen. In der Perspektive ist wohl spätestens zum Halbjahr mit einem allgemeinen Auftrieb zu rechnen. Dafür allerdings ist die Dynamik vor allem bei ABS deutlich abgeschwächt, nachdem die Styrol-Referenz im Rollover liegt. Bei den PP-Compounds kann es noch zu strukturellen Anpassungen kommen, aber auch hier hat der Kostenauftrieb spürbar an Druck verloren.

KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste April 2016

  • Margengewinne der Polyolefin-Anbieter
  • Auch PVC und Styrolkunststoffe im Ertragsplus
  • PET bleibt dagegen unter der Kostenentwicklung
  • Auftrieb schwächt im Mai deutlich ab

In vielen, aber am Ende dann doch nicht in allen Fällen gelangen den europäischen PE-Anbietern im April 2016 leichte Margenverbesserungen. Eine besondere Ausnahme bildete das Copolymer EVA mit dreistelligen Anhebungen, das wegen des Ausfalls einer großen Anlage nur eng verfügbar war. Bis auf PE-LLD (C4) tendierte die Marktlage aber auch bei den meisten PE-Typen zur Enge, nur so wurden die Margenanhebungen über die +60 EUR/t der Ethylen-Referenz hinaus möglich.

Die PP-Produzenten holten sich die leichten Margenverluste aus dem März sofort zurück. Einige Wartungen schränkten das Angebot spürbar ein, zugleich blieben die Importaktivitäten eher verhalten. Die Engetendenzen wurden für für Anhebungen meist leicht über der Kostenvorgabe der Propylen-Referenz von +60 EUR/t genutzt.

Die Anbieter von S-PVC Basis verbesserten im Aufwind der Ethylen-Referenz ebenfalls ihre Margen. Die Abnehmer von harten PVC-Fertigmischungen traf es diesmal etwas härter, da sie über die Anhebungen des Matrixmaterials hinaus auch Steigerungen bei Titandioxid mittragen mussten. Bei den weichen Mischungen blieb es dagegen ruhiger. Die Produzenten von E-PVC begnügten sich mit abermals leichten Margengewinnen in ähnlicher Höhe wie im Vormonat.

Die wieder einmal hoch volatile Kostenentwicklung erregte den europäischen Markt für Styrolkunststoffe erneut. Die Steigerung der SM-Referenz um abermals 95 EUR/t führte zu Steigerungen der PS/EPS-Preise in der gleichen Größenordnung. Vor allem die baunahen Bereiche orderten gut, hier begann die Saison nach Ostern recht schwungvoll.

Die PET-Produzenten mussten die leichten Margengewinne der Vormonate im April schon wieder abgeben. Das Angebot tendierte nicht so eng wie erwartet. Bei den kontraktierten großen Mengen waren dabei höhere Anhebungen festzustellen als bei den von KI reflektierten kleineren Abnahmen.

Im Mai könnte es bei vielen PE-Qualitäten zu heißen Kämpfen kommen. Viele Abnehmer sehen nicht ein, dass die erneute Anhebung der Ethylen-Referenz von 40 EUR/t wieder voll zu ihren Lasten gehen soll. Wo immer es möglich scheinen könnte, werden die Käufer auf Senkung der Forderungen bestehen. Es wird also auf die Marktlage ankommen. Das alles gilt auf keinen Fall für EVA, wo der Schockzustand nach dem Ausfall in Oberhausen noch anhalten wird.

Bei PP deutet vieles auf eine Beruhigung der Lage. Der Kostenimpuls ist mit +15 EUR/t der Propylen-Referenz nicht besonders stark. Die Versorgungslage dreht wieder auf Besserung. Die Notierungen sollten vor diesem Hintergrund allenfalls leicht zulegen.

Die PVC-Käufer werden wohl auf breiter Front an erneuten Steigerungen nicht vorbeikommen. Die Ethylen-Referenz stieg zwar weniger stark als im April, aber dennoch. Entscheidender könnte die Marktlage werden, die bei reger Nachfrage eng tendiert. Erneute Margenerhöhungen würden nicht wundern.

Der Ausblick bei den Styrolkunststoffen wird von der im Rollover abgeschlossenen SM-Referenz dominiert. Damit scheinen in manchen Bereichen, in denen die Nachfrage nicht trägt, sogar leichte Nachlässe möglich. Über alles gesehen aber werden die Notierungen aber eher fest tendieren.

Bei PET ist keine Änderung der Marktbalance in Sicht. So keine stärkeren Impulse aus den Vorproduktstrecken kommen, werden den Anbietern kaum Anhebungen gelingen. Wenn, dann könnte es am ehesten bei den großen Kontraktmengen eventuell nochmals zu Steigerungen reichen.

KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste März 2016

  • Polyolefine folgen den Vorprodukt-Nachlässen im Verlauf immer weniger
  • Styrolkunststoffe und PET bereits mit Steigerungen
  • Deutlicher Auftrieb: Kehrtwende nach oben im April

Die europäischen PE-Märkte zeigten im Verlauf des März 2016 eine klare Festigungstendenz. Getrieben wurde dies durch die Steigerungen der Notierungen in der Ölstrecke. Während viele Abnehmer die Osterruhe gegen Ende des Monats nutzten, um sich so weit irgend möglich einzudecken, riefen einige Anbieter in wichtigen Bereichen bereits Mitte März Orderstopps aus. Nicht immer wohl lag dem unbedingt ein tatsächlicher Engpass zu Grunde als vielmehr die Erwartung auf höhere Preise im neuen Monat nach Ostern. Letztlich standen unter dem Strich für den März dann meist schwächere Rollover.

Anfänglich gab es im PP-Markt vor dem Hintergrund der stabilen C3-Referenz hier und da noch leichte Schwächetendenzen. Spätestens ab Mitte des Monats aber festigte sich die Lage. Die Erzeuger gingen zu Rollover bis zu leichten Anhebungen über.

Allen Anstrengungen zum Trotz mussten die PVC-Produzenten dagegen die leicht gesunkenen Kosten überwiegend an die Abnehmer weiterreichen. Die Lager der Verarbeiter waren recht proper gefüllt, da die Nachfrage aus den Endmärkten vor Ostern noch verhalten blieb. So gab es nur geringe Versorgungsängste.

Der starke Anstieg der SM-Kontraktnotierung um 100 EUR/t hat die Preise für Styrolkunststoffe derweil bereits nach oben schnellen lassen. In zähen Verhandlungen sträubten sich die Abnehmer von PS und EPS aber meist erfolgreich gegen die volle Weitergabe der Kostensteigerung. In der zweiten Monatshälfte kam es zu ersten Vorkäufen, weil die Perspektive auf weitere Anhebungen deutet.

Der Aufwind in den Ölstrecken gab auch den PET-Anbietern eine Stütze für ihre Anhebungswünsche. Ausschlaggebend aber war die Lage im fernen Asien. Der dort einsetzende Frühlingsauftrieb sorgte für geringere Importströme auf den europäischen Markt. In der Folge tendierte die Marktlage im Monatsverlauf zunehmend enger. Am Ende standen durchaus signifikante Aufschläge.

Der April wird breitflächige Steigerungen für alle Standard-Thermoplaste bringen. C2 und C3 notieren 60 EUR/t teurer als zuvor, SM stieg abermals um 95 EUR/t, PX wird derzeit bei +60 EUR/t diskutiert. Die Polyolefin-Produzenten reagierten bereits mit der Drohung dreistelliger Erhöhungen. Klar scheint zu sein, dass die Kostensteigerung auf jeden Fall herein geholt werden soll und jede Margenverbesserung billigend in Kauf genommen wird. Einzig bei einfachen PE-LLD (C4) wohl könnte es leicht unter dem Ethylen-Auftrieb enden, da hier Importe in den Markt drängen.

Der Aufwind des Ethylens treibt auch die Anbieter von PVC Basisqualitäten um. Auch etliche Zuschlagsstoffe stehen im Auftrieb, was die Fertig-Mischungen zusätzlich verteuern könnte. Produktionsseitig stehen Anlagen in Wartung, die Nachfrage wird im April schon wegen der Saisongeschäfte voraussichtlich nach oben schnellen. Am Ende könnten die Erzeuger in dieser Lage zumindest Teile der lange angestrebten Margenverbesserungen erreichen.

Bei den Styrolkunststoffen wird es angesichts der erneut starken SM-Steigerung wenig Federlesen mit der Umsetzung geben. Auch bei PET scheinen Aufschläge vorprogrammiert. PX steht im Auftrieb, die Saisonaktivität schaltet einen Gang höher und eine Importbelebung ist nicht in Sicht.

KI – Preisreport – Technische -Thermoplaste März 2016

  • Preisverfall setzt sich noch einmal fort
  • Quartalsvorgaben jetzt in den Monatsgeschäften eingepreist
  • Trendwende in Sicht
  • Steigende Vorprodukte setzen Festigungsimpulse

Die Preiserosion im europäischen Markt für technische Thermoplaste ging auch im März 2016 bei den „klassischen” Werkstoffen weiter. Bei den monatlichen Geschäften wurden in der Regel nochmals leichte Zugeständnisse gemacht, so dass die Vorgaben der Quartalsvereinbarungen in vielen Fällen am Ende der drei Monate auch von den kleineren Abnahmen in den Distributionsgeschäften erreicht werden. Ausgenommen blieb PMMA, das auf gleicher Höhe wie im Februar fortgeschrieben wurde. Derweil stabilisierten sich die Preise für PP-Compounds, ebenso erwartungsgemäß wie die ABS-Notierungen wegen der stark gestiegenen SM-Referenz nach oben zogen.

Bei den Polyamiden gab es weiterhin eine Überversorgung des Marktes, mit Abstrichen auch bei PBT und POM. Insgesamt zeigten sich aber bereits erste Anzeichen für bessere Balancen, die einschränkenden Maßnahmen etlicher Hersteller begannen Wirkung zu entfalten. Das war dann aber meist erst gegen Ostern am Ende des Monats der Fall, als auch die Nachfrage wie zu erwarten zurückging und somit keine Engpässe entstanden. Bei PC war die Marktlage bereits deutlich balancierter. Beim PMMA herrschte ohnehin ein austariertes Bild.

Im April werden sich die Preise zumindest stabilisieren, teils auch die Trendwende nach oben schaffen. Hintergrund sind die steigenden Kosten aus den anziehenden Notierungen in den Öl- und Petrochemiestrecken. So werden sowohl ABS als auch PP-Compounds wegen der engen Bindungen an die Vorprodukte SM respektive Propylen sicher zulegen. Etwas vermittelter könnte der Benzol-Drive auch beim PC bemerkbar machen, erste Anhebungen scheinen hier denkbar. Bei den Polyamiden und PBT könnte es zumindest zu einer Stabilisierung reichen, was ein erster Teilerfolg für die Anbieter wäre. Beim POM steht die Stabilisierung noch etwas unsicher. Das PMMA dagegen wird wahrscheinlich weiter seitwärts rollen, damit scheinen alle Beteiligten derzeit zufrieden.

KI – Preisreport – Technische -Thermoplaste Februar 2016

  • Notierungen weiterhin eher schwach
  • Jahreswechsel bringt aber den erhofften Rutsch nicht
  • Quartalsabschlüsse oft noch in Verhandlung
  • Abwärtstendenz bleibt bestehen

Über die ganze Breite des europäischen Marktes für technische Thermoplaste herrschte im Februar 2016 auf Anbieterseite meist der Trübsinn. Die Preis-Erosionen setzten sich fast überall fort. Teils wurden damit gesenkte Q1-Abschlüsse nachgeholt wie bei PBT und PMMA, teils musste den schwachen Vorproduktstrecken Tribut gezollt werden wie bei ABS und PC, eingeschränkter bei den mit einem Sondereffekt versehenen PP-Compounds. Vor allem Importe bedrängten POM sowohl direkt als auch indirekt über den Preisverfall bei den Regranulaten.

Die Polyamid-Strecken sind derzeit ein besonderes Sorgenkind für die Anbieter. Die globalen Überkapazitäten bei Vorprodukten wie Caprolactam und Basispolymeren machen sich immer stärker bemerkbar. Die Preise der PA-Werkstoffe sind so in einen schier unaufhaltsam hinabziehenden Sog geraten. Ein Ende der Erosion ist noch nicht in Sicht, zumal sich die Nachfrageseite eher zurückhaltend zeigt.

Während der Rutsch bei den commoditynahen ABS und PP zum Stehen kommen könnte, bleibt der Preisdruck bei nahezu allen „klassischen” technischen Werkstoffen auch im März bestehen. Mehrere Faktoren spielen hier zusammen. Die gewährten Nachlässe in den Quartalskontrakten werden etwa bei PBT und PMMA auch im letzten Monat des ersten Quartals noch in die Distributions- und Compoundgeschäfte hineingerollt. Importe bedrängen die hiesigen POM-Anbieter weiterhin. Die Überangebotstendenzen bei PC und vor allem PA setzen sich ungeachtet von Produktionseinschränkungen fort, da der diesmal sehr kurze Arbeitsmonat März mit den frühen Osterfeiertagen am Ende des Monats Dämpfungen der Nachfrage mit sich bringt. Zudem sind die untergründigen Signale aus dem Automotive-Sektor zurzeit nicht sehr ermutigend.

KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste Februar 2016

  • Notierungen gehen überwiegend mit den Kostenvorgaben nach unten
  • Zeichen der Bodenbildung stärken den Abfluss
  • SM-Referenz für März schnellt hoch
  • Sonst Stabilität in Sicht

Wie schon im Vormonat legte die Abwärtsdrift der europäischen PE-Preise im Verlauf des Februar 2016 zu. Am Ende standen meist leicht höhere Abschläge als die Ethylenreferenz (-70 EUR/t) kostenseitig vorgab. Dennoch bleiben die Nominalmargen weiterhin rund doppelt so hoch wie vor der großen Umwälzung im Frühjahr 2015. Aus Sicht der Anbieter hielten sich die Spritzgieß-Qualitäten des PE-HD am besten, während die Folienqualitäten sogar dreistellige Nachlässe erreichen konnten. Auch die Rohrtypen sanken tendenziell etwas stärker. Hier zahlte sich die im letzten Jahr von den Erzeugern inszenierte Loslösung der Preise von der C2-Notierung nun für die Abnehmer aus.

Schon zum Monatsbeginn wurde klar, dass die Wünsche der PP-Erzeuger nach Margenerhöhungen angesichts der tendenziell liquiden Marktlage kaum erfüllt werden können. Und so landeten die Abschläge zum Ende mindestens bei der Kostensenkung der Propylen-Referenz, teils sogar noch leicht darüber. Materialien gab es reichlich im Angebot, zum Teil als off-spec Qualitäten und Sonderposten, zum Teil aus Importen. Der Abfluss war umgekehrt aber ebenso gut, da viele Abnehmer die Bodenbildung vermuteten und sich die Posten zum Preis am Talgrund sichern wollten.

Die Preise für PVC haben ausnahmslos nachgegeben. Der hälftige Einfluss der Ethylen-Referenz wurde beim Basis-PVC mehrheitlich mit Abschlägen von 35 EUR/t eingepreist. PVC-Compounds standen durch den weiteren Preisverfall bei den Zuschlagstoffen Titandioxid und Schlagzähmodifizierer ebenfalls unter Druck. Lediglich bei Pasten bremste die rege Nachfrage aus dem Baubereich das Absinken der Notierungen etwas.

Der Rückgang des SM-Referenzkontrakts um 50 EUR/t hat die Notierungen sämtlicher Styrolkunststoffe im Februar nach unten gezogen. Versuche der Erzeuger, einen Teil der rückläufigen Kostenbasis einzubehalten, gelangen nicht immer – und wenn, dann oft im geringeren Umfang als geplant.

Nachdem die PET-Großabnahmen bereits im Januar starke Nachlässe bekommen hatten, wurden ab KW 4 auch viele Notierungen für kleinere Mengen nachgezogen. Am Ende der sehr heterogenen Bewegungen seit Jahresbeginn stehen über zwei Monate Abschläge von rund 80 EUR/t zu Buche, angestoßen vor allem durch starke Spotmarkt-Impulse. Die PET-Preise stehen damit so tief wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr.

Bei den Polyolefinen stehen die Zeichen für den März auf Stabilität. Übermengen sind weitgehend verkauft, die Ölstrecken festigen sich, Propylen liegt auf niedrigem Niveau im Rollover. Dem stehen die leicht gesunkene Ethylenreferenz und die durch die Osterfeiertage vor allem gegen Monatsende gedämpfte Nachfrage gegenüber. Die unterschiedlichen Faktoren könnten sich in etwa die Waage halten.

Beim Basis-PVC kann ebenfalls ein Rollover als das wahrscheinlichste Szenario gelten. Auf die Belebung der Nachfrage aus dem Bau trifft eine spürbare Einschränkung, die von Wartungsabstellungen mehrerer Anlagen verursacht wird. Hinzu kommen wegen der in Nordamerika steigenden Preise deutlich weniger Importe, zudem gibt es erste Anzeichen für den Export europäischer Ware. Auch bei den Compounds fehlen Impulse für eine weitere Abwärtsbewegung.

Dagegen müssen sich die PS- und EPS-Verarbeiter auf höhere Preise einstellen. Der deutliche Anstieg der SM-Kontraktreferenz um 100 EUR/t wird nicht ohne Folgen bleiben, zumal das einsetzende Frühjahr in vielen Bereichen auch die Nachfrage belebt.

Auch die PET-Anbieter hoffen auf zumindest moderate Anhebungsmöglichkeiten, wozu allerdings Skepsis angebracht scheint.

KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste Januar 2016

  • Rückgänge auf breiter Front bestimmen das Bild zum Jahresauftakt
  • Baisse in Ölstrecken schlägt durch
  • PE tendiert zur Überversorgung
  • Weitere Nachlässe im Februar absehbar

Anfänglich hatten die europäischen PE-Anbieter im Januar 2016 noch sehr zurückhaltende Nachlässe eingeräumt. Spätestens ab der Mitte des Monats aber gewannen die Rückgänge deutlich an Dynamik. Die fallenden Notierungen in den Öl- und Petrochemiestrecken entfalteten den psychologischen Hintergrund für auftretende Preiskämpfe. Einzelne große Produzenten zeigten sich sehr kompromissbereit, zudem bereicherten aufgrund des hohen europäischen Preisniveaus etliche Importe das Angebot. Am Ende wurde die Vorgabe der Ethylen-Referenz durchaus deutlich übertroffen.

Auch die PP-Produzenten konnten die Abschläge anfangs noch unterhalb der Kostensenkung von 50 EUR/t für C3 beschränken. Am Ende aber reichten die Rückgänge oft auch über die Dimension der Kostensenkung hinaus, tendenziell bei den größeren Mengen etwas stärker.

Die PVC-Erzeugern kämpften hartnäckig um die angekündigten Margengewinne. Am Ende behielten sie den einen oder anderen Euro der Ethylen-Kostensenkung ein. Sehr viel mehr wurde es allerdings nicht.

PS folgte unterdessen nicht der Abwärtsbewegung, die der leichte Rückgang der SM-Kontraktreferenz vorgab. Im Monatsverlauf tendierten die anfangs sogar anziehenden Notierungen zum Rollover. Die EPS-Preise folgten hingegen der rückläufigen Kostenbasis, auch wenn die Anbieter bisweilen einen geringen Teil der Reduktion einbehalten konnten.

Mit fallenden Kosten und verhaltenem Nachfrage-Start in das neue Jahr gaben auch die PET-Notierungen nach. Die Kostensenkung von bis zu 50 EUR/t gaben die Produzenten mit rund -35 EUR/t nicht ganz weiter. Die Marktlage tendierte liquide.

Im Februar wird es bei PE aller Voraussicht nach auf breiter Front zu weiteren substanziellen Nachlässen kommen. Die Ethylen-Referenz fiel um 70 EUR/t. Das wird von den Käufern im Minimum eingefordert. Angesichts einer guten Versorgung könnte es auch noch mehr werden. Insgesamt scheint sich derzeit eine Tendenz zur Überversorgung aufzubauen. Einige neue exportorientierte Anlagen starten weltweit, zudem steht der Iran vor einem Comeback als Direktlieferant.

Die C3-Referenz stufte erneut um 60 EUR/t auf 560 EUR/t herunter, eine bald historische Tiefe, die zuletzt im Krisenjahr 2009 erreicht wurde. Das wird sicher auch die Notierungen der Propylen-Polymere weiter drücken. Als Gegenkraft wirkt der nordamerikanische Markt, wo die PP-Notierungen gerade den entgegengesetzten Weg nehmen und damit die Arbitrage reizvoller machen.

Beim PVC wird sich das zähe Ringen fortsetzen. Obwohl ein weiterer Abschlag des Ethylens zu verdauen ist, werden sich die großen Produzenten wenig von ihren Margenzielen ablenken lassen. Dennoch stehen unter dem Strich wahrscheinlich zumindest moderate Abschläge.

Eine einheitliche Preistendenz nach unten zeichnet sich derweil für die Styrolkunststoffe ab. Der neuerliche Rückgang der SM-Kontraktreferenz – diesmal um 50 EUR/t – wird die Notierungen nach unten ziehen, zumal sich auch bei PS die Versorgungslage gebessert haben dürfte.

Auch bei PET dürfte es im Februar nochmals zu moderaten Abschlägen kommen. Die Kostenlage wirkt weiter schwach, das Angebot ist gut, die Nachfrage müsste sich zumindest normalisieren. Einige Verarbeiter werden beginnen, die nach der Winterbaisse tiefstehenden Materiallager wieder aufzubauen.

KI – Preisreport – Technische -Thermoplaste Januar 2016

  • Notierungen weiterhin eher schwach
  • Jahreswechsel bringt aber den erhofften Rutsch nicht
  • Quartalsabschlüsse oft noch in Verhandlung
  • Abwärtstendenz bleibt bestehen

Der europäische Markt für technische Thermoplaste zeigte sich im Januar 2016 zwar weiterhin schwächelnd, jedoch immer noch auf recht hohem Niveau. Bei verbreiteten Werkstoffen wie PC und den Polyamiden werden die längerfristigen Abschlüsse weiterhin verhandelt. Insofern fehlten hier in den Monatsverhandlungen die notwendigen klaren Vorgaben. So blieb es bei kleineren Korrekturen. Während POM sich stabil hielt, kamen die Notierungen für PBT nach längerer Ruhe nun ins Rutschen. Auch bei PMMA hielten die Erosionen an. Die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds sackten derweil jeweils im Sog ihrer petrochemischen Strecken weiter ab.

Bei vielen Stoffen zeigte sich im Monatsverlauf eine zunehmende Zurückhaltung der Abnehmer, die aufgrund der sinkenden Ölnotierungen auf stärkere Nachlässe spekulieren. Das dürfte im Februar zu entsprechenden Bewegungen führen. Wenn die Zugeständnisse klar genug werden, könnten sich kurzzeitige Abflussblasen bilden, weil einige Verarbeiter dann möglicherweise mit dem Aufbau von Materiallagern beginnen würden. Vielfach werden auch die immer noch offenen Quartalsabschlüsse die Gangart vorgeben. Bei POM baut sich derweil zunehmend Importdruck auf.