KI Preisreport März 2018

Technische Thermoplaste März 2018: Auftrieb hält weiter an, wenn auch langsamer / Quartalserhöhungen nun eingepreist / Die nächste Runde steht im April an / Spezifizierte Qualitäten kommen stärker in den Fokus

Der Auftrieb in den europäischen Märkten für technische Thermoplaste hielt auch im März 2018 an. Überwiegend wurden die noch ausstehenden Tranchen der Quartalsanhebungen im letzten Monat des ersten Quartals eingepreist. Immerhin kam die wilde Fahrt beim PA 6 zum Stehen, und auch PMMA blieb im zweiten Monat in Folge stabil. Dafür schnellte nun aber POM spät aus den Startblöcken und versuchte, den gefühlten Rückstand auf die anderen Sorten zügig aufzuholen. ABS zog es im Sog der stark angestiegenen SM-Referenz wie zu erwarten wieder in die Höhe, während die PP-Compounds dem Abwärtsdrift des Vorprodukts Propylen folgten.

Sowohl im Angebot als auch in der Nachfrage strahlten dramatischen Engpässe beim PA 6.6 deutlich aus. Die Käufer befanden sich weiter verzweifelt auf Alternativensuche und wilderten damit zunehmend in benachbarten Werkstoffterritorien. Was dort dann wiederum am Angebot knabberte und Nervosität bei den dortigen Stammkäufern erzeugte. So breitete sich die Nylon-Malaise Stück für Stück weiter im Gesamtmarkt aus. In der PMMA-Nische dagegen deutet sich nun nach langen Monaten der Dürre endlich Besserung an. Hier scheint der Gipfel erreicht.

Im April dürfte eine neue Aufschlagsrunde vor allem beim PA 6.6 und höher ausgerüsteten Qualitäten in vielen Bereichen anstehen. Für die Anbieter gilt es, die teils ausgesprochenen hohen Quartalsforderungen auch in den kleinteiligeren monatlichen Geschäften umzusetzen. Derweil tendieren die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds eher abwärts bis stabil.

 

 Standard-Thermoplaste März 2018: Polyolefine und PVC sinken mit den Vorprodukten / Marktlage tendenziell liquide / PS ziehen unter Kostensteigerung an / PET legt etwas zu / Müder April-Markt dämpft steigende Kosten

Die europäischen PE-Sorten tendierten im März 2018 mit Ausnahme von PE-HD Rohr 80 und EVA schwächer. Insbesondere Abnehmer großer Mengen konnten Abschläge über die gesunkenen Kosten hinaus geltend machen. Erste Importe von PE-LLD Folienqualitäten aus den USA sorgten in diesem Segment für teils kräftige Abschläge.

Die Vorstellung der PP-Anbieter, bei gesunkener Kostenreferenz durch stabile Preise die Margen zu verbessern, zerschellte am taktischen Abnahmeverhalten der Käufer. Am Ende stand meist die komplette Weiterreichung des Kostennachlasses.

Auch die PVC-Anbieter mussten die Vorstellung von substanziellen Margenzugewinnen nach spätestens zwei Wochen begraben. Die außergewöhnliche Kältewelle sorgte für eine Dämpfung des Abflusses. Zugleich verschwanden die vorherigen Produktionseinschränkungen weitgehend. Auch die harten PVC-Abmischungen folgten diesem Trend, da Titandioxid ausnahmsweise einmal ruhig blieb. Dagegen stiegen die Weichmacherpreise recht unvermutet an, was die Compoundeure aber problemlos einpreisen konnten.

Die Notierungen der Styrolkunststoffe zogen wie erwartet nach dem neuerlichen Anstieg des SM-Referenzkontrakts weiter an. Den PS-Anbietern gelang die volle Weitergabe der Kostenveränderung aber nur zu Monatsbeginn – danach senkten sie angesichts der schwachen Nachfrage die Höhe der Abschläge deutlich ab. Bei EPS drückte der jähe Kälteeinbruch sehr früh auf den Bedarf, so dass sich die Erzeuger schon zu Monatsanfang zu Konzessionen genötigt sahen.

Trotz marginal nachlassender Kosten konnten die PET-Produzenten moderate Preissteigerungen durchsetzen. Importe aus Asien blieben fast gänzlich aus. So lag das Angebot relativ prekär auf der Grenze zur Unterversorgung. Dennoch reichte es im Gesamten gesehen, um die Nachfrage im Sog des ersten Saisonpeaks Ostern zu bedienen.

Im April dürften die PE-Anbieter versuchen, die gestiegene Ethylen-Referenz eins zu eins durchzureichen. Wenig erfolgversprechend erscheint dieses Unterfangen an den tendenziell überversorgten Märkten für PE-LD und PE-LLD Folienqualitäten.

Die PP-Produzenten hoffen auf Auffülleffekte, um zumindest die leichte Steigerung der Propylen-Referenz einpreisen zu können. Aus derzeitiger Sicht deutet aber vieles auf eine Seitwärtsbewegung hin.

Die gestiegene Ethylen-Referenz für April lässt die PVC-Preise eher aufwärts tendieren. Zumindest die Kostenweitergabe dürfte der Standard sein. Je nach Ausprägung der Nachfrage könnte auch noch der eine oder andere Margeneuro herausspringen, substanziell bewegend aber wird es wohl kaum werden.

Der SM-Referenzkontrakt für April sank dreistellig. Der damit verbundene Sog nach unten dürfte auch die Preise der Styrolkunststoffe erfassen. Für etliche Käufer wird sich die Zurückhaltung aus dem März wohl auszahlen.

Bei PET ringen verschieden gerichtete Impulse um die Vorhand. Einer möglichen moderaten Kostensteigerung steht eine etwas ruhigere Nachfrage entgegen und zunehmende Importe entgegen. Große Bewegungen in welche Richtung auch immer sind insofern kaum zu erwarten.