KI Preisreport Januar 2018

Technische Thermoplaste Januar 2018: Notierungen schießen in die Höhe / Befürchtungen werden wahr / Dreistellige Aufschläge / Allenthalben Allokationen / Lieferzeiten extrem gedehnt / Kein Ende des Dramas

Im europäischen Markt für technische Thermoplaste erfüllten sich im Januar 2018 nahezu alle Befürchtungen der Abnehmer. Die teils dramatisch werdenden Versorgungsengen sorgten für breitflächige dreistellige Anhebungen bei den maßgeblichen klassischen technischen Werkstoffen wie PC, PA und PBT. Die Käufer mussten froh sein, überhaupt Material ergattern zu können. Allokationen waren die Regel, die Lieferzeiten dehnten sich auf geradezu absurde Dimensionen von 25 Wochen und mehr aus. POM blieb dagegen noch stecken. Beim schon länger gebeutelten PMMA immerhin scheint das Ende der Fahnenstange erreicht. Die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds folgten den vergleichsweise sehr moderaten Vorgaben der jeweiligen Vorprodukte.

Der Februar wird weitere Aufschläge sehen, das scheint sprichwörtlich „so sicher wie das Amen in der Kirche”. Insbesondere PA 6.6 und vermutlich auch das bisher eher schläfrige POM werden wohl dreistellige Anhebungen erfahren. Bei PC, PA 6 und PBT könnte es etwas darunter bleiben, aber dennoch wird es auch dort nochmals ansteigen. Und nun drohen zusätzlich bei ABS wegen des erneuten Steilflugs des Styrols dreistellige Steigerungen. Auch bei PP-Compounds hat der Auftriebsdruck spürbar zugenommen. PMMA hingegen, lange Zeit Pionier der Höchstpreissphären, zeigt eine stabile Lage auf dem erreichten Hochplateau.

 

Standard-Thermoplaste Januar 2018: PE und PVC verharren meist im Rollover / Kostenweitergabe bei PP / Styrolkunststoffe und PET hauchzart aufwärts / Auftriebsdruck steigt im Februar teils deutlich an

Die europäischen PE-Produzenten waren auf breiter Front mit ambitionierten Erhöhungsforderungen in den Januar 2018 gestartet. Der Rollover der Ethylen-Referenz wirkte bereits als dämpfender Impuls. Hinzu kam das Erstarken des Eurokurses, der als Anreiz für Importe wirkte. Zudem hatten viele Verarbeiter sich ausreichend bevorratet. Unter dem Strich blieb daher meist der Rollover stehen. Bei LLD-Typen konnte es sogar zu Abschlägen kommen.

Eine gerade noch ausbalancierte Marktlage ermöglichte den PP-Anbietern dagegen die meist reibungsfreie Weitergabe der Kostensteigerung der Propylen-Referenz. Im Monatsverlauf wurden die Tendenzen zu Versorgungsengen stärker. Die Nachfrage aus den Endmärkten zeigte sich weiterhin sehr robust.

Die PVC-Erzeuger hatten sich hohe Ziele gesetzt – zu hohe, wie sich herausstellte. Die erhofften Exportmöglichkeiten wurden durch den fallenden Kurs des US-Dollars durchkreuzt. Prompt unterminierten marodierende Spotmengen den Markt. Ausnahme vom überwiegend resultierenden Rollover blieben harte PVC-Mischungen, die durch das weiter anziehende Titandioxid nochmals höher geschoben wurden.

Zum Jahresauftakt zogen die Preise für PS und EPS nur marginal an, nachdem auch der Styrol-Referenzkontrakt nur geringfügig nach oben gegangen war. Die Nachfrage erreichte ein saisonal ordentliches Niveau. Bei EPS blieb die Verfügbarkeit von weißem Material weiterhin noch etwas eingeschränkt.

Die Notierungen für PET gerieten zunehmend unter Auftriebsdruck. Es blieb aber noch bei einem starken Rollover der Preise. Hintergrund sind steigende Polyester-Notierungen in Asien, die bei steigendem Eurokurs zur spürbaren Abnahme von Importangeboten führt.

Die Ethylen-Referenz für Februar hat um 20 EUR/t zugelegt. Obwohl die Anbieter durchweg höhere Forderungen stellen, wird es überwiegend wohl bei der Kostenweitergabe bleiben. Nur in einigen saisonal geprägten Marktsegmenten wie den höherwertigen LLD-Qualitäten oder den Rohr-Typen könnte es wohl zu etwas mehr kommen.

Die Propylen-Referenz zog abermals an. Wartungen und vor allem eine FM-Meldung im französischsprachigen Raum irritieren die Märkte. Es zeichnen sich deutliche Steigerungen auch über der Referenz-Orientierung ab. Da die Nachfrage ungebrochen scheint und die Frühjahrsproduktionen gesichert werden müssen, könnte sogar ein Run ins Haus stehen.

Die PVC-Erzeuger hoffen ebenfalls auf Margengewinne, die Marktlage aber dürfte die Hoffnungen dämpfen. Die anteilige Kostensteigerung sollte sich bei allen Typen des Berichtsspektrums wiederfinden, harte Mischungen blieben weiter vom Titandioxid gehetzt.

Der deutliche Anstieg des Styrol-Referenzkontrakts im Februar (130 EUR/t) wird für heftigere Preisbewegungen bei PS und EPS sorgen. Dreistellige Preiserhöhungen sind wohl unvermeidbar.

Bei PET kann es breitflächig zu Anhebungen kommen. Zu der anhaltenden Importschwäche kommen Wartungen im März hinzu, die Verfügbarkeit schränkt sich weiter ein.

KI Preisreport Dezember 2017

Technische Thermoplaste Dezember 2017: Notierungen heben ab / Der Steigflug hat begonnen / Kostendruck und Engpässe an vielen Orten treiben auch im Januar weiter / Käufer verzweifeln zunehmend auf Mengensuche

Es kam wie es zu befürchten war: Trotz des Jahresausklangs hoben die Preise für technische Thermoplaste in Europa im Dezember 2017 breitflächig ab. An vielen Stellen wurde der treibende Kostendruck durch anhaltende Engpässe nochmals verstärkt. Etliche Abnehmer mussten auf der Suche nach noch erschwinglichen Mengen in entlegenste Gebiete schweifen. In manchen Segmenten hat sich der Begriff „erschwinglich” dabei nochmals relativiert. Oft konnte man froh sein überhaupt etwas zu bekommen. Die ABS-Preise zogen derweil in Folge der Steigerung der SM-Referenz spürbar an. Auch PP-Compounds zollten dem Anstieg des Rohstoffs Propylen Tribut, allerdings moderater.

Im Januar ist kaum Besserung in Sicht. Im Gegenteil wird sich die wilde Fahrt teils noch beschleunigen. In Asien macht sich die strikte chinesische Umweltpolitik deutlich bemerkbar, was auch für Europa nicht ohne Folgen bleibt. Insbesondere die Polyamide setzen nun zu Flügen in weit hohe Sphären an. Aber auch alle anderen Sorten und Qualitäten stehen dem kaum nach. Ein unerfreulicher Jahresbeginn für den Einkauf der Verarbeiter und Anwender technischer Kunststoffe steht auf dem Plan. ABS dürfte sich dagegen etwas beruhigen, während den PP-Compounds weitere moderate Steigerungen ins Haus stehen.

 

Standard-Thermoplaste Dezember 2017: PE überwiegend in Stagnation / PP-Spritzgießtypen aufwärts / PVC tritt auf der Stelle / Kosten treiben Styrolkunststoffe hoch / PET tendiert fester / Leichter Auftrieb im Januar

Zum Leidwesen der Anbieter blieben die europäischen PE-Märkte im Dezember 2017 über alles gesehen zu verhalten. So konnten sie die Vorgabe der gestiegenen Ethylenreferenz meist nicht umsetzen. Allenfalls gelangen hier und da kleinere Etappensiege. Die Abnehmer waren überwiegend gut eingedeckt und konnten daher Käufe verzögern.

Mancher der taktischen Einkäufer von PP-Spritzgießtypen wurde von Engetendenzen überrascht. Zumindest Anteile der C3-Steigerung fanden sich so in den Preisen wieder. Folienwaren hingegen blieben stabil, hier bereicherten zudem einige auswärtige Mengen den westeuropäischen Kernmarkt.

Den PVC-Erzeugern gelang es nicht, die höheren Ethylen-Kosten wie angestrebt weiterzugeben. Leichte Anhebungen gelangen allenfalls am oberen Rand des Spektrums. Die größeren Mengen blieben weit überwiegend beim Rollover stecken. Bei den harten Mischungen hielt die Lage beim Titandioxid die Notierungen fest. Die weichen Compounds erlitten leichte Verluste wegen leicht sinkender Weichmacherpreise.

Die Preise der Styrolkunststoffe zogen auf breiter Front an. Damit folgten sie dem SM-Referenzkontrakt, der im Jahresendmonat ebenfalls wieder nach oben gedreht hatte. Den Kostenanstieg gaben die Produzenten zu großen Teilen weiter, bei EPS Verpackungen packten die Anbieter sogar noch eine kleine Schippe oben drauf. Die Versorgungslage bei EPS blieb wie in den Vormonaten sehr angespannt. Die Nachfrage gestaltete sich für den kurzen Produktionsmonat Dezember allgemein recht rege.

Der PET-Markt zeigte sich sowohl strukturell als auch zeitlich zweigeteilt. Während Kleinstmengen zunächst noch Nachlässe aus dem Vormonat nachvollzogen, ging es bei den mittleren Mengen bereits wieder leicht nach oben. Im Monatsverlauf wurde der Aufwärtstrend immer deutlicher. Hintergrund war zum einen die festere PX-Notierung, zum anderen die ausdünnenden Importe. Die Nachfrage war für einen Dezember recht ansehnlich.

Im neuen Jahr soll es für die PE-Produzenten besser werden, haben sich die Verkäufer auf die Fahne geschrieben. Bei stagnierenden Kosten sollen die zuletzt verlorenen Margen zurückgeholt werden. Im Januar könnten dabei in vielen Bereichen erste kleinere Erfolge erzielt werden, weil der Mengendruck erkennbar nachgelassen hat.

Bei PP sind breitflächig moderate Steigerungen zu erwarten. Die Propylen-Referenz ging abermals nach oben, was die Haltung der Anbieter bei wieder anziehender Nachfrage deutlich verhärtet.

Die PVC-Erzeuger wollen die Margenverluste wieder hereinholen. Sehr viel besser als im Dezember allerdings sieht die Lage nicht aus. Ausnahme bilden erneut die harten Mischungen, insbesondere bei weißer Einfärbung (Titandioxid).

SM hat ganz wegen der anstehenden Wartungssaison leicht zugelegt, sodass bei die Styrolkunststoffe im Minimum stabil bis im Maximum etwas fester tendieren werden.

Noch keine klaren Impulse für wesentliche Bewegungen sind beim PET erkennbar. Der Rollover könnte das Maß der Dinge werden.

 

KI Preisreport November 2017

Technische Thermoplaste November 2017: Neue Preisrallye deutet sich an / Erste Anhebungen bei fast allen Sorten / Versorgungslage wird enger / Entwicklung der Rohstoffkosten treibt Notierungen im Dezember weiter

Im europäischen Markt für technische Thermoplaste scheint im November 2017 eine neue Preisrallye begonnen zu haben. Mal waren anziehende internationale Notierungen für Vor- und Zwischenprodukte der klassischen technischen Werkstoffe der Grund, mal eher nicht ausreichende Compoundier-Kapazitäten. Die Käufer wurden in vielen Bereichen deutlich nervös, erste Allokationen und Meldungen über steigende Preise in den Öl- und Raffineriestrecken veranlassten viele zu Sicherungskäufen – wenn sie denn überhaupt noch möglich waren. Die Preise für ABS gingen derweil wegen der stark gesunkenen SM-Notierung zurück, die PP-Compounds verharrten im Rollover.

Es deutet sich vor diesem Hintergrund ein ungewöhnlich „heißer” Dezember an. Hohe Forderungen stehen ohnehin bereits im Raum. Der zentrale Aromat Benzol hat nun auch in Europa auf den starken Sog aus Nordamerika und Asien reagiert. Die Referenz wurde um 145 EUR/t nach oben gezogen. Dieser Kostendrive bleibt nicht ohne Folgen für die Entschlossenheit der Anbieter, noch in diesem Jahresendmonat zumindest Teile der Forderungen einzuholen.

Die Nervosität der Käufer sowie in etlichen Segmenten auch die anhaltend gute Nachfrage aus den Endmärkten sorgen für ausreichendes Interesse. Zwar wird es natürlich durch die Feiertage zu leichten Beruhigungen kommen, aber das wird die Nachfrage nicht ausreichend genug dämpfen, um die Steigerungen zu verhindern. Auch ABS und PP-Compounds stehen im Auftrieb. Zudem bietet der Blick auf das erste Quartal keine Aussicht auf Entspannung, im Gegenteil sind weitere Steigerungen zu erwarten. Die Weltmärkte sind in zunehmendem Aufruhr.

 

Standard-Thermoplaste November 2017: Polyolefine geben nach / PVC stabil / PS folgt dem Vorprodukt abwärts / PET geht in Sinkflug / Dezember: Olefine ziehen an / Umsetzung nicht klar / Styrol schießt hoch

Im November 2017 hatten einige europäischen PE-Produzenten nach der Rollover-Vorgabe der Ethylen-Referenz auf Anhebungen gehofft. Stattdessen aber strömten Mengen aus Lagerreduzierungen, Mitteleuropa und interkontinentalen Importen auf den Markt, die Preise sanken zwangsläufig. Letztlich blieben die Abschläge aber meist noch moderat.

Der schwache Abflussmonat Oktober hinterließ Spuren bei PP. Etliche Anbieter mussten dafür sorgen, dass die Lager wieder freier wurden, mit den üblichen Anreizen durch niedrigere Preise. Die Käufer deckten sich ein, auch weil ÖL und Naphtha wieder stiegen. Gegen Monatsende wurde der Handel dann immer ruhiger.

Die europäischen PVC-Märkte folgten weit überwiegend dem Rollover-Kurs der Ethylen-Referenz, obwohl einige Segmente wie etwa Profile, Kabel und Folien auffällig aktiv agierten. Das kompensierte die Beruhigung in anderen Sektoren wie etwa den Rohrgeschäften. Die Mischungen blieben diesmal ebenso konstant wie die Basis- und Pastenqualitäten. Die Kostensteigerungen für Zusatzstoffe legten eine Atempause ein.

Nach dem neuerlichen Rückgang der SM-Referenz sanken auch die Notierungen aller Styrolkunststoffe in angemessener Größenordnung. Bei EPS nutzten einige Anbieter die angespannte Versorgungslage und verbesserten ihre Margen. Die Preisrücknahmen fielen damit sehr unterschiedlich aus.

Eine spürbare Kaufzurückhaltung bei regen Importen sorgte für deutliche Rückgänge der PET-Preise. Die zwischenzeitliche Hochphase in diesem Sommer entpuppte sich damit als kurzes Strohfeuer. Die bekannten strukturellen Probleme der weltweiten Überkapazitäten meldeten sich mit Macht zurück. Chinesische Waren sickerten immer stärker nach Europa ein. Dabei tendierte die Nachfrage weiter gering.

Die Ethylen-Referenz für Dezember hat um 32 EUR/t zugelegt. Ausgerufene Forderungen von bis zu +70 EUR/t wurden sofort durch Rollover- und Abschlagsangebote unterlaufen. Auf Seiten der Abnehmer besteht geringer Kaufdruck. Das wahrscheinlichste Szenario ist daher Rollover.

Auch die Propylen-Referenz zog um 32 EUR/t an. Natürlich wollen die Anbieter den Kostenschub sowie möglichst eine zusätzliche Margenkomponente durchsetzen. In dem geringen Nachfragemonat Dezember könnte dies jedoch auf große Schwierigkeiten treffen, zumal etliche Abnehmer im November bereits umfangreich zugeschlagen haben.

Eine für Dezember außergewöhnlich starke Aktivität ist beim PVC festzustellen. Compoundeure avisieren durchlaufende Linien auch zwischen den Jahren. Dennoch wird es zu einer Beruhigung der Nachfrage rund um die Jahreswende kommen. Es bleibt offen, ob der Auftriebsdruck des Ethylens in Anhebungen umgesetzt werden kann.

Nach zwei Monaten mit rückläufigen Notierungen hat der SM-Referenzkontrakt wieder fast dreistellig aufgesattelt. Das werden die PS-Anbieter einholen wollen. Bei EPS dürfte die enge Versorgungslage darüber hinaus zu Buche schlagen.

Die PET-Notierungen stehen derweil weiter unter Druck, da weder angebots- noch nachfrageseitig wesentliche Änderungsimpulse erkennbar sind. Die Margen könnten erneut leiden.

KI Preisreport Oktober 2017

Technische Thermoplaste Oktober 2017: Markt zeigt feste Tendenz / Nur leichte Nachlässe bei PC und PA 6 / Sonst Stabilität bis Aufwärtstrend / November tendiert weiterhin fester

Im Oktober 2017 ließen die Preise für PC und PA 6 im europäischen Markt leicht nach. Die Angebotslage war hier zu entspannt, als dass nicht wenigstens Teile der Kostennachlässe aus den Vorwochen weitergegeben werden mussten. Anders das Bild bei PA 6.6, das lediglich durch die Wettbewerbsüberschneidung mit PA 6 stabil gehalten wurde. PBT zog dagegen abermals an, während PMMA eine kurze Atempause einlegte. POM blieb noch stabil, der Untergrund jedoch begann Blasen zu werfen. Bei den PP-Compounds wurden die gestiegenen Kosten eingepreist. Umgekehrt gingen die ABS-Notierungen wegen des Nachgebens der SM-Referenz nach unten.

Im November könnte der Markt eine umfassende Festigung erleben. Die zuletzt noch schwächelnden Werkstoffe stabilisieren sich, der Aufwärtstrend bei den anderen wird stärker. Mit zumindest moderaten Steigerungen muss daher bei vielen Qualitäten von PA 6.6, PBT, POM und PMMA gerechnet werden.

 

Standard-Thermoplaste Oktober 2017: Insgesamt kaum Margensteigerungen / Kostenweitergabe überwiegt mit wenigen Ausnahmen / Im November Abschläge bei Styrolkunststoffen und PET in Sicht / Nachfrage trübt sich ein

Die verbesserte Verfügbarkeit bei einigen PE-Typen durchkreuzte das Ansinnen der Erzeuger nach stärkeren Preiserhöhungen. Letztlich kam es nur bei tiefliegenden Notierungen zu tatsächlichen Anhebungen – die Mehrzahl der Abschlüsse preiste lediglich die um 30 EUR/t höhere Ethylen-Notierung ein. Lediglich bei PE-LLD (C4) Folientypen konnten die Anbieter auch Margensteigerungen in zumindest merklichem Umfang durchsetzen – eine Folge des eingeschränkten Angebots.

Die Vorstellungen vieler westeuropäischer PP-Anbieter bezüglich Margenverbesserungen konnten im Oktober 2017 ebenfalls nicht realisiert werden. Angebote aus mitteleuropäischen Produktionen unterliefen die Bemühungen. Während bei den homopolymeren Qualitäten die direkte Kostenweitergabe die Messlatte bildete, büßten die copolymeren Typen an Boden ein. Die Compounds folgten derweil dem Trend der gesamten Propylenkette.

Die europäischen PVC-Erzeuger mussten im Laufe des Oktober 2017 einsehen, dass ihre ursprünglichen Anhebungsvorstellungen dann doch zu ambitioniert waren. Die sinkende Nachfrage insbesondere aus dem Tiefbausektor ließ dazu bereits im ersten Monat des vierten Quartals keinen Raum. So blieb es am Ende bei der Weitergabe der anteiligen Ethylenkosten-Steigerung. Das gilt auch für die Pastenqualitäten und die weichen Compounds, wo letztlich nur die Anhebungen beim Matrixmaterial zur Geltung kamen. Bei den harten PVC-Mischungen dagegen schlugen die abermaligen Steigerungen bei Titandioxid und Stabilisatoren wie seit einigen Monaten schon überproportional durch.

Die Abwärtskorrektur der SM-Notierung um 110 EUR/t sorgte auch bei den Styrolkunststoffen für rückläufige Preise. Die deutlichsten Rückgänge verzeichnete PS, nicht selten wurde hier die komplette Kostenermäßigung an die Verarbeiter weitergegeben. Bei EPS behielten mehrere Anbieter angesichts der engen Marktlage hingegen große Teile der Kostenreduktion ein, so dass die Höhe der Abschläge bei den einzelnen Produzenten sehr unterschiedlich ausfiel. Vergleichsweise gering fielen die Preisveränderungen auch bei ABS aus, weil im Kostenkorb gestiegene Notierungen für Butadien und ACN den Rückgang bei Styrol ausglichen.

Die europäischen PET-Produzenten hatten in den letzten Monaten so viel Freude wie lange nicht, da sogar Margensteigerungen gelangen. Die gute Stimmung trübte sich aber im Oktober 2017 recht zügig wieder ein. Auf der einen Seite fielen die Notierungen in Asien und prompt standen wieder rund ein Drittel mehr Importmengen vor der Tür, und das mit Kampfpreisen etikettiert. Auf der anderen Seite wurde die sommerliche Getränke- und damit Flaschensaison ohne viel Federlesens ausgeläutet, und die Nachfrage sackte ein. In diesem Schatten gingen die PET-Preise folgerichtig nach unten, wenn auch noch nicht dramatisch.

Für den November hängt die Entwicklung bei PE davon ab, wie stark der Einfluss der Force Majeure bei Borealis tatsächlich sein wird, was bislang nicht klar ist, weil Details zu den betroffenen Typen fehlen. Es könnte deshalb zu punktuellen Einschränkungen kommen. Die im Niederdruckbereich allgemein erwartete Entspannung könnte bei den C4-Folientypen auf sich warten lassen. Viel wird von einem Wiederaufleben entsprechender Importe nach den Aufräumarbeiten in den USA abhängen.

Bei PP und PVC deuten sowohl die Kostenfaktoren als auch die Marktlagen auf einen ruhigen Seitwärtsverlauf hin. Ausnahme bleiben die unplastifizierten PVC-Mischungen, wo die Zusatzstoffe weiterhin für Auftriebsdruck sorgen.

Polystyrol-Verarbeiter setzten auf weitere Preisreduktionen. Und tatsächlich sank der SM-Referenzkontrakt um 90 EUR/t. Die Produzenten der Styrolkunststoffe werden wieder versuchen, Teile der Kostenreduktion einzubehalten. Doch angesichts der breiteren Verfügbarkeit dürfte ihnen dies insbesondere bei PS und ABS schwerer fallen als in den vorangegangenen Monaten.

Klar scheint die Trendwende in den seit Jahren gewohnten Abwärtsgang des weltweit überversorgten Polyesters vorgezeichnet. Für den November sind wohl weitere Preisrückgänge zu erwarten, auch wenn es in Nord- und Südamerika wegen der eingestellten Produktionen bei M&G gegenläufige Tendenzen gibt.

KI Preisreport August 2017

Standard-Thermoplaste August 2017:

Rollover überwiegen bei den Polyolefinen und PVC / Styrolkunststoffe oszillieren / PET aufwärts / Im September teils deutliche Steigerungen / Kostenauftrieb und Hurrikan-Folgen

Den PE-Anbietern im europäischen Markt gelangen im August 2017 die angestrebten Erhöhungen nicht. Insbesondere die Kaufzurückhaltung im klassischen Urlaubsmonat machte den Bestrebungen im Wesentlichen den Garaus. Der Rollover bildete das Maß der Dinge. Bei den Rohrtypen kam es mit leichten Abschlägen noch zu Nachholeffekten.

Ebenso dominierte bei PP der Rollover. In weiten Teilen blieb es im Urlaubsmonat ruhig. Einige bereinigende Anhebungen gab es bei tiefliegenden homopolymeren Spritzgießtypen, wo die Importe spürbar nachließen.

Nur wenige PVC-Produzenten hatten Forderungen erhoben, die sich als halbherzig herausstellten. Etwaige Anhebungen wurden sehr bald auf den September verschoben. Alle Seiten gaben sich damit zufrieden. Bei den Mischungen kam es wegen gesunkener Kosten hier und da sogar zu leichten Abschlägen.

Bei den Styrolkunststoffen gab es geringfügige Veränderungen. Die Preise für PS gaben nach dem Rückgang des SM-Referenzkontrakts etwas nach. Bei EPS zogen die Notierungen wegen Enge-Tendenzen dagegen leicht an.

Der PET-Auftrieb hielt an. Allerdings war eine große Spannbreite an Anhebungen anzutreffen. Bei nur marginal steigenden Kosten bestimmt die enge Marktlage die Pace. Dadurch bekamen die individuellen Ausgangsbedingungen und Ausweichmöglichkeiten größere Bedeutung, was in der Regel zu größeren Spreizungen führt.

Im September wird es wohl mit der Ruhe vorbei sein. Dabei dürfte die früh mit +30 EUR/t fixierte Ethylen-Referenz bei PE noch die kleinste Rolle spielen, wiewohl der Grundantrieb bereits damit gesetzt ist. Die Sturmkatastrophe in den USA hat dort in der letzten Augustwoche große Teile der Petrochemie und vor allem auch der Olefinproduktion lahmgelegt. Etliche Lieferungen werden wohl über Wochen ausfallen. Der Auftrieb in den weltweiten Märkten ist abzusehen. Vermutlich werden die Steigerungen recht deutlich über der Referenz liegen.

Ähnliches gilt für die PP-Strecken. Die Propylen-Referenz wurde um 40 EUR/t höher fixiert. Darauf sattelt noch einmal die durch die US-Ausfälle weltweit enger tendierende Verfügbarkeit auf. Der europäische Markt wird möglicherweise im Exportsog stehen, die Steigerungen könnten vielleicht sogar dreistellig werden. Auch über die gesamte Bandbreite des PVC-Portfolios ist aus den gleichen Gründen mit spürbaren Anhebungen zu rechnen, wenn auch wahrscheinlich nicht ganz so stark.

Dagegen werden die PS- und EPS-Verarbeiter deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Produzenten werden weite Teile des wieder einmal großen SM-Kostensprungs von 190 EUR/t weitergeben. Im Fall von Engpässen wie bei EPS Dämmstoffen kann es auch darüber hinausgehen.

Auch bei PET bleibt der Auftriebsdruck bestehen. Noch stehen die Kostenentwicklung bei PX und MEG nicht fest. Anstiege wären unmittelbar preistreibend für die Polymere, denn die Marktlage tendiert weiterhin eher eng.

 

Technische Thermoplaste August 2017:

Insgesamt sehr ruhiger Sommermonat / Stabilität dominiert bei den klassischen Werkstoffen / Lage bei PMMA allerdings immer dramatischer / Auftriebsdruck steigt breitflächig

Einen sehr ruhigen Urlaubsmonat erlebten die europäischen Märkte für technische Thermoplaste im August 2017. Zwar blieben die meisten Lieferzeiten weiterhin sehr lang, auf der anderen Seite aber flaute die Nachfrage recht zügig ab. Es bildete sich ein stark ausgeprägtes Sommerloch. Die Notierungen der allermeisten klassischen technischen Polymerwerkstoffe stagnierten daher. Bei PMMA allerdings spitzte sich die Lage wie erwartet weiter zu. Vor allem wegen der Enge beim Monomer wurde die Unterversorgung noch dramatischer, so dass trotz der Sommerruhe bei der Nachfrage die Preise weiter anzogen. Im den Commodity-Strecken wurde ABS mit den Grundstoff-Nachlässen etwas günstiger, die PP-Compounds dagegen erfuhren durch strukturelle Anpassungen eine leichte Aufwärtskorrektur.

Im September steigt der Aufwärtsdruck breitflächig. Bei PMMA wird es unweigerlich zu weiteren Steigerungen kommen, Abhilfe in den Vorprodukt-Strecken ist noch nicht erkennbar. Zudem könnten insbesondere bei PA 6.6 wegen sich zunehmend verstärkender Engpässe bereits Anhebungen sichtbar werden. Die anderen klassischen Stoffe orientieren sich mit Anhebungen wohl eher Richtung Q4-Verhandlungen. Klar ist aber auch hier, dass der Druck im Kessel steigt. ABS wird mit der erneuten Explosion der Styrolreferenz (+190 EUR/t) ganz sicher nach oben springen. Auch bei den PP-Compounds sind wie in der gesamten C3-Kette Anhebungen zu erwarten.

KI Preisreport Juli 2017

Technische Thermoplaste Juli 2017: Nachlassende Nachfrage dämpft den Anhebungsdruck weitgehend / Rollover dominieren das Bild / Ausnahme: PMMA rauscht aufwärts / Sommerloch prägt sich im August aus

Die sich saisonal recht deutlich abschwächende Nachfrage hat den länger herrschenden Auftriebsdruck für technische Thermoplaste in Europa im Juli 2017 spürbar entspannt. Die traditionellen technischen Werkstoffe lagen weit überwiegend im Rollover. Gewichtige Ausnahme blieb PMMA, wo die anhaltend extrem engen Flaschenhälse der Monomerproduktion jetzt für kräftige Anhebungen sorgten. Die commoditynahen Werkstoffe in den Sektoren ABS und PP-Compounds folgten derweil ihren jeweiligen Vorprodukten nach unten. Beim ABS machte sich dabei besonders der tiefe Absturz des Butadien bemerkbar.

Die Anbieter bemühten sich, das Angebot an den sommerlichen Bedarf anzupassen, dennoch verbesserte sich in etlichen Segmenten die Verfügbarkeit tendenziell. Was unter anderem auch daran lag, dass die Urlaubssaison in diesem Jahr aus dem Norden kommend recht spürbar einsetzte. Anders als in den Vorjahren ging vor allem die Automobilfertigung schnell und umfangreich in den Ferienmodus über.

Das Sommerloch scheint sich also in diesem Jahr einmal wieder ausgeprägter auszubreiten. Insofern dürfte es auch im August überwiegend bei Rollover bleiben. Bei PA 6 und POM könnte es sogar zu Abschlägen kommen. PA 6.6 tut sich schwer, zwischen gestiegenen Kosten in der Kette, der Nachfrage-Baisse und Senkungsdruck beim Geschwister PA 6 zurechtzukommen. Auch beim PBT wird es für die Anbieter schwer, gestiegene BDO-Kosten angemessen einzupreisen. Das in einer Sondersituation steckende PMMA dagegen wird vermutlich weiter kräftig zulegen.

 

Standard-Thermoplaste Juli 2017: Polyolefine folgen überwiegend der Abwärtsdrift der Vorprodukte / Auch PVC tendiert nach unten / PS und PET aufwärts / Stabilisierung bis Festigung der Preise im August wahrscheinlich

Die Vorgabe der Ethylen-Referenz erwies sich im Juli 2017 für viele PE-Qualitäten im europäischen Markt als die wesentliche Messlatte. Mal konnte es ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger sein, aber doch oszillierten die meisten Abschläge rund um die 50 EUR/t. Das Angebot dünnte im Monatsverlauf zunehmend aus. Zugleich bildeten sich ansehnliche Abflussströme, weil etliche Abnehmer die Bodenbildung vermuteten.

Die PP-Preise folgten auf breiter Front der Propylen-Referenz. Sowohl angebots- als auch nachfrageseitig fehlten wesentliche Impulse. Die Anbieter konnten aber erneute Margenverluste vermeiden.

Die PVC-Anbieter gaben die gesunkenen Kosten bei PVC Basisqualitäten angemessenen zu rund 50 Prozent weiter. Die Senkungen wurden bei den fertigen Mischungen durch die anhaltend engen Lagen bei Titandioxid und Weichmachern leicht gedämpft. Die Anbieter von Pasten-PVC nutzten hauchzarte Tendenzen zur Unterversorgung zur leichten Margenverbesserung.

Bei den Styrolkunststoffen setzten sich die Preistendenzen des Vormonats fort. PS und EPS verzeichneten durch den SM-Kostenanstieg erneut leichte Aufschläge. Die Verfügbarkeit war zum Teil eingeschränkt, insbesondere bei EPS mussten Zusatzorder nicht selten auf August verschoben werden.

Die eng tendierende Marktlage ermöglichte den PET-Produzenten trotz sinkender Rohstoffkosten Preisanhebungen und damit spürbare Margenverbesserungen. Freie Mengen waren bereits zum Monatsbeginn nur spärlich erhältlich. Die Importaktivität hatte merklich nachgelassen. Der Bedarf stieg auf der anderen Seite mit dem heißen Wetter in weiten Teilen Europas Tag für Tag an.

Im August ist der Kostenverfall mit einem Rollover der Ethylen-Referenz gestoppt. Das PE-Angebot tendiert oft geringer, während die Nachfrage für den Saisonzeitpunkt sehr robust wirkt. So kann es unter dem Strich für viele PE-Qualitäten leicht nach oben gehen.

Auch die Propylen-Referenz wurde unverändert fortgeschrieben. Das in diesem Jahr recht ausgeprägt wirkende Sommerloch beruhigt die Marktaktivitäten. Insofern ist von weitgehend ruhigen Fahrwassern bei PP auszugehen.

Bei PVC bleibt die Kostenseite weitgehend ruhig. Sowohl Produktion als auch Nachfrage sind durch die Urlaubszeit ebenfalls deutlich ruhiger. Eine stabile Seitwärtsentwicklung der Notierungen ist das wahrscheinlichste Szenario.

Für PS und EPS kann dagegen mit leichten Reduktionen gerechnet werden. Styrol tendiert abwärts, die Polymere werden wohl überwiegend mitgehen.

Im August herrscht zwar weiterhin latenter Auftriebsdruck bei PET, es gibt aber auch gegenläufige Faktoren. Das Angebot könnte sich relativ zügig wieder bereichern, unter anderem durch auftauchende Importe. Zugleich dürfte die Nachfrage etwas zurückgehen. Rollover kämen so nicht überraschend, leichte Anhebungen sind aber auch möglich.

KI Preisreport Juni 2017

Standard-Thermoplaste Juni 2017:

Abschläge bei Polyolefinen übersteigen die Kostensenkungen / PVC-Mischungen gehen hoch / PS folgt dem Monomeranstieg / PET tendiert fester / Juli bringt weitere Nachlässe

Die europäischen PE-Erzeuger mussten im Juni 2017 teilweise deutlich über die Senkung der Ethylen-Referenz hinausgehende Abschläge einräumen. Damit sackten die Margen der Produzenten im zweiten Monat in Folge ab. Besonders schwach zeigten sich wegen Überangeboten die niederdichten Folienqualitäten. Der Abfluss wurde mit den Nachlässen zwar stimuliert, zugleich aber hielten sich immer noch etliche Abnehmer zurück, da sie die Chance auf weitere Rückgänge im Juli witterten.

Auch die PP-Anbieter gingen enttäuscht aus dem Monat. Am Ende lagen auch hier die Nachlässe im Schnitt über der Referenz-Dimension. Hintergrund waren zunehmend einströmende Importe einfacher Qualitäten, die das Marktfundament unterminierten. Das führte auch zu einer diffusen Zurückhaltung der Käufer, die weitere Nachlässe witterten.

Während die anteilige C2-Kostenreduktion für zusätzliche Abschläge beim PVC-Basismaterial sorgte, trieben die Zuschlagstoffe die Notierungen für fertige Abmischungen weiter in die Höhe. Die enge Versorgungslagen bei Titandioxid und Weichmachern führten sogar dazu, dass viele Verarbeiter nicht in vollem Umfang produzieren konnten.

PS und EPS folgten unterdessen tendenziell dem Kostenanstieg von Styrol, wenn auch in der Regel nicht in dessen vollem Umfang. Die Bausaison sowie Versorgungsengen bei PUR-Dämmstoffen sorgten für besonders emsige EPS-Abrufe.

Das schöne Wetter mit teils sehr heißen Ausschlägen in Südeuropa trieb die Nachfrage für den Flaschenwerkstoff PET an. Da zugleich die Asiaten ihre Exporte nach Europa zurückschraubten, konnten die hiesigen Anbietern die Kostensenkung weitgehend für sich einbehalten. Gegen Monatsende wurde das Momentum aber schwächer.

Die Ethylen-Referenz ließ für Juli abermals nach, diesmal mit -50 EUR/t noch stärker als im Vormonat. Abschläge in der gleichen Größenordnung scheinen vorprogrammiert. Allerdings erhoffen sich die Erzeuger bereits im Monatsverlauf die Trendwende. Vermutlich werden sich spekulative Käufer schon zügig mit Material eindecken, um den zu vermutenden Talboden zu treffen.

Bei PP sind weitere Senkungen zu erwarten. Erneut sackte die C3-Referenz ab. Die PP-Notierungen werden aller Voraussicht zumindest folgen. Zugleich dürften aber auch für viele spekulative Abnehmer entsprechende Kaufsignale aufscheinen, so dass die Nachfrage etwas mehr in Schwung kommen sollte.

Die Angebotslage für die Zuschlagstoffe von PVC wird sich wohl nicht wesentlich verbessern. Ein geringes Maß an Entlastung dürfte die Urlaubszeit und der damit verbundene Bedarfsrückgang bringen.

Mit dem erneuten Aufschlag für Styrol (+27,5 EUR/t) werden wohl auch die Preise für PS und EPS weiter anziehen. Bei anhaltend gutem Wetter werden die PET-Notierungen im Juli ebenfalls fest bis leicht steigend tendieren. Ausgemacht ist dies aber noch nicht, da sich die Einflussfaktoren Vorproduktkosten und Importaktivitäten aus Asien bislang nicht klar bestimmen lassen.

KI – Preisreport – Standard-Thermoplaste Juni 2016

  • PE-Typen meist im Minus
  • Auch PP geht in die Knie
  • PVC noch mit leichten Margengewinnen
  • Styrolkunststoffe gedämpft aufwärts
  • PET unter Druck
  • Trends im Juli ungebrochen

Die Forderungen einiger europäischer PE-Produzenten reichten im Juni bis zu +50 EUR/t, vor dem Hintergrund einer um 25 EUR/t gestiegenen Ethylen-Referenz. Sie stießen jedoch auf eine für sie unvorteilhafte Lage, bei der Wettbewerber offensiv Ermäßigungen lancierten. In der Folge fielen die Notierungen fast aller PE-Typen, insbesondere dort, wo Importe von den im Weltvergleich hohen Erlösniveaus angezogen werden.

Auch die PP-Produzenten mussten das Ziel der Kostenweitergabe (Propylen-Referenz +17,5 EUR/t) verloren geben. Die Versorgungslage aus vielerlei Richtungen war letztlich zu gut für die unter den Erwartungen ausfallende Nachfrage. Bei den Spritzgießtypen wurden hier und da sogar Nachlässe fällig, während es bei den Folienqualitäten meist zu leichten Anhebungen reichte.

Die PVC-Anbieter rutschten zwar von den anfänglichen Forderungen in Höhe von +40 EUR/t immer näher an die Kostensteigerungsmarke von 12,5 EUR/t heran, am Ende erreichten sie aber vor allem bei den großen Mengen noch leichte Margengewinne. Dass es ihnen gelang, lag auch an regionalen Unwuchten wie in Mitteleuropa und in Frankreich. Steigende Titandioxid-Preise trieben die unplastifizierten Dry Blends und Compounds (PVC-U) leicht überproportional nach oben.

Die Preise der Styrolkunststoffe tendierten nach dem Anstieg des SM-Referenzkontrakts im Juni (+60 EUR/t) nach oben. Rasch aber war absehbar, dass der Anstieg nicht nachhaltig war, die SM-Spotpreise sackten deutlich ab. Dadurch ergab sich eine große Bandbreite bei den Preisvereinbarungen für Styrolkunststoffe. Die Höhe der Aufschläge nahm im Monatsverlauf stetig ab. Bei PS wurde der Druck auf die Preise zudem durch günstige Importwaren verschärft.

Der PET-Markt steht derweil weiterhin unter den weltweiten Überversorgungszeichen. Die Preise für den transparenten Verpackungswerkstoff ließen daher wegen verhaltener Nachfrage im Juni 2016 etwas nach. Von der stabil bis leicht fest tendierenden Kostenseite kamen zu wenig Stützungsimpulse.

Die Ethylen-Referenz zog im Juli abermals an, allerdings nur leicht um 10 EUR/t. Vieles sieht beim PE allerdings danach aus, als ob die Preise im Juli nochmals nachgeben werden. Zu gut das Angebot, auch aus dem Import, und zu zurückhaltend die Nachfrage.

Die PP-Produzenten wollen die erneuten +17,5 EUR/t der Propylen-Referenz herein holen. Aber während ein großer Produzent harte Kante zeigt, unterlaufen kleinere Produzenten und Importangebote dies bereits jetzt. Es wird wohl um den Nullpunkt herum oszillieren, von Erosionen bis zu leichten Anhebungen.

Der Ethylenkosten-Impuls wirkt zu dürftig, um die Preise von PVC Basis tatsächlich zu treiben. Einiges wird letztlich von der Wetterlage abhängen. Bei Sonnenschein und Trockenheit dürften die Tiefbau-Sektoren lebhaft werden.

Bei den Styrolkunststoffen sind unterdessen die Weichen mit dem SM-Preisrückgang von 125 EUR/t eindeutig gestellt. Es wird abwärts gehen mit den Notierungen.

Wie es bei PET weitergeht, weiß zurzeit niemand so recht. Die Marktlage tendiert weiter liquide, wann die Märkte den Brexit-Schock abschütteln können ist unklar, die Kosten zeigen keinen eindeutigen Trend, und das Wetter bleibt unberechenbar. PX schleicht mehr oder minder seitwärts, der Preisdruck bliebt bestehen.

KI – Preisreport – Technische Thermoplaste Juni 2016

  • Wenig Bewegung im Gesamtmarkt
  • Nur kleinere Korrekturen
  • Geschäfte laufen unaufgeregt durch
  • Trotz leichten Kostenauftriebs wenig Halt für Anhebungen im Juli

Die europäischen Märkte für technische Thermoplaste zeigten sich im Juni 2016 überwiegend ruhig. Einzig die Styrol-Copolymere wurden durch den SM-Drive etwas nach oben geschoben . Bei allen anderen Typen, einschließlich der PP-Compounds, kam es allenfalls hier und da zu leichten Korrekturen. Meist ging es für spezifischer ausgerüstete Qualitäten etwas nach oben, beim PA 6 kam es dagegen am unteren Rand nochmals zu kleineren Scharmützeln im Nachfeld der letzten Importwelle. Angebot und Nachfrage waren meist gut ausbalanciert, wobei der „lange Arbeitsmonat” Juni nachfrageseitig erwartungsgemäß proper verlief.

Im Juli streben etliche Anbieter zwar leichte Anhebungen an, weil die Kostenseite zuletzt ebenfalls leichten Auftrieb gezeigt hat. So richtig ernst scheint es ihnen damit aber meist nicht zu sein, die Impulse sind noch nicht drängend genug. Zudem nimmt ihnen die anstehende Sommerzeit mit den üblichen Urlaubsdellen den Wind der Nachfrage aus den Segeln. Somit wird es auch im Juli weit überwiegend ruhig bleiben, eher scheinen hier und da leichte Nachlässe möglich.

KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste Mai 2016

  • Kostenweitergabe wird in vielen Fällen verpasst
  • Nachfrage oft durch die Feiertage gedämpft
  • Käufer halten sich zurück
  • Steigerungen im Juni wahrscheinlich eher moderat

So sehr sie sich auch bemühten, in den allermeisten Fällen gelang den europäischen PE-Erzeugern im Mai 2016 die Weitergabe der Steigerung der Ethylen-Referenz nicht vollständig. Den oft regen Importen stand eine durch die Feier- und Brückentage in vielen Fällen eine gedämpfte Nachfrage entgegen, was von der eher abwartenden Haltung der Käufer noch verstärkt wurde.

Der PP-Markt zeigte divergierende Entwicklungen. Bei den mit Importalternativen versehenen hatten die Anbieter Schwierigkeiten, die moderate Anhebung der Propylen-Referenz vollständig umzusetzen. Bei hochwertigen Copo-Qualitäten kam es dagegen vor allem wegen der Lage in Frankreich zu Einschränkungen. Hier stiegen die Preise dann bisweilen sogar über der Rohstoffreferenz an.

Die Maximalvorstellungen der PVC-Anbieter wurden zwar ebenfalls nicht erreicht, immerhin aber langte es für für moderate Margengewinne. Bei den harten  Formulierungen sorgten die anziehenden Titandioxid-Kosten für eine erneut überproportionale Anpassung zu den Matrix-Anteilen.

Die PS-Notierungen haben sich derweil analog zum Rollover der Styrol-Referenz seitwärts entwickelt. Auch EPS verzeichnete im Wesentlichen einen Rollover, wobei sich die Erzeuger in der zweiten Monatshälfte angesichts der Nachfrage hier und da zu leichten Konzessionen genötigt sahen.

Ein etwas diffuses Bild boten die europäischen PET-Märkte. Während sowohl sehr kleine als auch sehr große Geschäfte leichte Aufschläge erhielten, wurden bei den für Importalternativen anfälligen mittelständischen Abnahmen sogar leichte Abschläge sichtbar.

Für alle Standard-Thermoplaste wird die Streiksituation in Frankreich im Juni wohl Folgen zeigen, die je nach Polymer aber mehr oder minder stark ausfallen werden.

Wo es irgend geht, wollen die PE-Anbieter die leichte Scharte des Vormonats im Juni umgehend auswetzen und zumindest die abermalige Anhebung der Ethylen-Referenz einholen. Das wird aber wohl nur in spezifischen Fällen gelingen. Breitflächig zeigen die Zeichen trotz des langen Arbeitsmonats Juni eher auf Rollover.

Auch die PP-Produzenten wollen die erneute Anhebung der Propylen-Referenz weitergeben. Es regt sich aber zunehmend Widerstand bei den Abnehmern. Je nach Marktlage werden sich die Entwicklungen in den einzelnen Marktsegmenten wohl ähnlich wie im Mai entwickeln.

Der Streik in Frankreich bereitet vor allem der PVC-Welt zunehmend Sorgen. Das zweitgrößte PVC-Erzeugerland Europas droht mit signifikanten Ausfallzeiten. Da zudem die Ethylen-Referenz erneut nach oben ging und die Nachfrage im langen Produktionsmonat Juni tendenziell zunimmt, ist hier mit anhaltenden Steigerungen der Preise zu rechnen.

Die SM-Referenz zog ebenfalls wegen der Lage in Frankreich um 60 EUR/t markant an. Dem Anstieg werden die Preise der Styrolkunststoffe wohl einheitlich folgen.

Die Impulse beim PET sind nicht klar genug konturiert, als dass sich die Richtung der Preise in den kommenden Wochen eindeutig bestimmen ließe. Die prinzipielle Überversorgung hält an, andererseits stehen die Kosten in leichtem Aufwind. Zudem verspricht der Juni als langer Arbeitsmonat guten Absatz.