KI Preisreport Februar 2020

Technische Thermoplaste Februar 2020: Preisstabilität auf breiter Front / Quartalsvereinbarungen stützen / Nachfrage etwas oberhalb der reduzierten Erwartungen / Unterschiedliche Bewegungen im März abzusehen

Stillstand. Stagnation. Starre – aber nur auf den ersten Blick. Die Preise für technische Thermoplaste verharrten im Februar 2020 zwar durch die Bank weg auf dem Vormonatsniveau, zumal langfristige Abnahmevereinbarungen die Notierungen stabilisierten. Untergründig zeichneten sich aber bereits Strömungen ab, die in den kommenden Monaten zu verschiedenen Bewegungen führen werden.

So überwiegt bei PC glasklar und bei PA 6.6 das Abwärtspotenzial. Unter Druck geraten dürfte PC glasklar durch den Absturz der Benzol-Referenz, und bei PA 6.6 stellen das weiterhin hohe Preisniveau und die anhaltende Flaute des Automobilsektors die Weichen für eine Fortsetzung der bisherigen Talfahrt.

Bei PA 6 und PMMA zeichnen sich hingegen Aufschläge ab, die aber wohl erst zum Auftakt des zweiten Quartals zum Tragen kommen werden. In beiden Fällen werfen Aufschlagsforderungen in der Vorproduktstrecke aber ihren Schatten bereits voraus. Auch bei PBT und POM könnten die Preise über kurz oder lang nach oben tendieren, wenn weiterhin unzureichende Importe aus Asien das hiesige Angebot schmälern.

 

Standard-Thermoplaste: Coronavirus dämpft ohnehin vorhandene Kaufzurückhaltung / Gegen Ende Februar kommen erste Erhöhungsforderungen durch / Margenverbesserung steht im März im Fokus

Im Februar überwogen bei den meisten Sorten Kaufzurückhaltung seitens der Verarbeiter und Ansätze zur Margenverbesserung bei den Erzeugern. Letztere griffen nur teilweise und meist erst ab Monatsmitte. Bei Polyethylen reichten die Anhebungsforderungen der Produzenten je nach Type bis zu 30 EUR/t. Diese Ansätze wurden allerdings maximal zu etwa einem Drittel umgesetzt, beispielsweise bei LD- und Standard-LLD-Folien.

Halbherzige Versuche der Polypropylen-Erzeuger, den Margenverfall aufzuhalten, hatten im Februar praktisch keinen Erfolg – zumal Impulse von Kostenseite fehlten. Bei niedrigem Bedarf konnten lediglich einige sehr tief stehende Notierungen angehoben werden, was aber keinen Einfluss auf die KI-Bänder hatte.

Erhöhungsforderungen von 40 bis 50 EUR/t für PVC-Basispolymer waren an der Tagesordnung. Was in den ersten Wochen des Monats noch kaum Niederschlag fand, wurde ab Monatsmitte vermehrt umgesetzt.

Polystyrol, ABS und EPS erreichten mit dem Anstieg der Styrol-Referenz einen neuerlichen Wellenkamm. Die Erzeuger konnten die Kostensteigerung am ehesten zu Monatsbeginn an die Kunden weitergeben. Im weiteren Verlauf sahen sie sich bei zurückhaltenden Käufen zunehmend zu Konzessionen genötigt.

Die PET-Märkte zeigten sich wie erwartet verhalten und standen wegen des Coronavirus zusätzlich unter Druck. Bei Abnahmen auf niedrigem Niveau blieben die Märkte überversorgt. Im Resultat ließen die Preise leicht nach, obwohl die Kosten von PX und MEG fester fixiert worden waren.

Der Abschlag bei der Ethylen-Referenz Anfang März dürfte die Notierungen aller PE-Materialien nach unten drücken. Zwar werden die Anbieter hier – so wie auch bei allen anderen Sorten – einen Teil des Abschlags einbehalten wollen, doch ob das gelingen wird ist fraglich. Die Preissenkung könnte zwar stimulierend wirken, allerdings steht auf der anderen Seite der Bedarf wegen der Virus-Epidemie doch auf eher wackeligen Beinen.

Den PP-Produzenten könnte die voraussichtlich anziehende Nachfrage und der erhöhte Bedarf im langen Produktionsmonat in die Karten spielen, wenn sie versuchen, den Preis trotz des Abwärtstrends der C3-Referenz unverändert zu halten.

Ähnliches gilt für die PVC-Erzeuger, die trotz des C2-Rückgangs am Rollover für Basispolymer festhalten. Unterstützung werden sie aller Voraussicht nach vom verstärkten Abrufverhalten großer Kunden, dem längeren Produktionsmonat und der Saisonvorbereitung erhalten.

Substanzielle Abschläge werden bei den Styrolkunststoffen erwartet. Die erhebliche Kostenreduktion dürfte fast zur Gänze weitergegeben werden müssen, das Kaufverhalten ist derzeit einfach zu schwach.

Grundlegend wird mit Frühlingsbeginn eine Nachfragebelebung bei PET erwartet. Es stellt sich jedoch angesichts der weiterhin schleppend wirkenden Gesamtsituation die Frage, inwieweit Erfahrungswerte derzeit fortgeschrieben werden können. Zudem bleibt die Entwicklung rund um den Coronavirus völlig unberechenbar. Regionale Abschottungen mit Hamsterkäufen und Produktionsstopps erscheinen plötzlich möglich.

KI Preisreport Januar 2020

Technische Thermoplaste Januar 2020: Uneinheitliches Bild / ABS fester, PA 6.6, PMMA und PP-Compounds mit Abschlägen / PA 6-Basispolymere dürften bald auch Compounds anschieben / Nachfrage erholt sich nur langsam

Die Landschaft der berichteten technischen Thermoplaste zeigte sich im Januar uneinheitlich. Während Polyamid 6.6-Qualitäten sowie PMMA und in geringerem Umfang auch Polypropylen-Compounds aus unterschiedlichen Gründen abwärts tendierten, drifteten die kürzlich auf eine neue Komposition umgestellten ABS-Materialien auf der Welle des jüngsten Styrolaufschlags wie üblich nach oben.

Der kleine Nachlass bei PA 6.6 ist der wieder verbesserten Vorproduktverfügbarkeit geschuldet, die sich hier positiv auswirkt. Das Niveau bleibt jedoch hoch. Die zum Jahresende angekündigten Abschläge von bis zu 300 EUR/t werden bis zum Ende des ersten Quartals wohl erst nach und nach eingepreist. Die bislang noch stabilen PA 6-Compounds dürften hingegen vor einer Aufwärtstendenz stehen, nachdem sich die Basispolymere verteuert haben.

Ähnlich wird es für PMMA gehen: Die kommenden Wartungsabstellungen bei MMA in Worms und Wesseling in den nächsten Monaten werden für eine gewisse Verknappung beim zuletzt weicheren PMMA sorgen. Die im Frühjahr zusätzlich erwartete Nachfragebelebung von außerhalb des Automobilbaus dürfte seitens der Erzeuger deshalb mittelfristig wohl benutzt werden, um die Preise nach oben zu schieben.

 

Standard-Thermoplaste Januar 2020: Nach wie vor dominiert die flaue Nachfrage die Märkte / Forderungen der Erzeuger verpufften meist wirkungslos / Im Februar könnten sich erste Folgen der Corona-Epidemie zeigen

Im Januar kam es nur bei wenigen Polyethylen-Berichtstypen zu Änderungen und wenn, dann auch nur in geringem Umfang. Die seit längerem von den Erzeugern angekündigten Aufschläge von bis zu 50 EUR/t verpufften meistenteils, zumal etliche Anlagen mangels Nachfrage nach wie vor gedrosselt liefen. Hier zeigt sich mittlerweile deutlicher die Diskrepanz zwischen integrierten Herstellern und solchen, die das im Rollover belassene Vorprodukt Ethylen zukaufen müssen. Lediglich bei einigen wenigen Quellen und spezifizierteren Qualitäten zeigten sich leichte Anhebungen.

Die C2-Referenz verzeichnete Anfang Februar erneut einen Rollover – früh fixiert wohl aus gutem Grund. Denn es ist sowohl beim Vorprodukt wie auch Downstream mit gewissen Überhangtendenzen zu rechnen, jetzt, wo die chinesische Industrie vom Corona-Virus gebremst wird. Für einen Großteil der PE-Materialien dürfte die Preiskurve deshalb eher nach unten zeigen. Manche spezifizierteren Qualitäten im Spritzgieß-, Blasform- und Rohrbereich könnten sich hingegen stabil halten.

Trotz einiger weniger Versuche, Aufschläge durchzusetzen – insbesondere bei tiefliegenden Notierungen –, kam es zum Jahresbeginn 2020 zu keiner merklichen Bewegung bei den berichteten Polypropylen-Typen, obwohl sich Auffülleffekte beinahe nahtlos an die Vorkäufe anschlossen, die im Dezember zu spüren gewesen waren. Im frei verhandelten Compoundgeschäft stieg der Druck aufgrund der Übermengen im Markt, die Preise ließen demzufolge leicht nach. Bei nur noch leichter Zurückhaltung war die Nachfrage insgesamt jedoch überraschend gut.

Im Februar werden die Erzeuger trotz der stabil verhandelten Vorproduktpreise versuchen, die Notierungen zumindest etwas nach oben zu bringen. Obwohl die Ordertätigkeit dieses Ansinnen zumindest in einigem Umfang stützt, dürfte ein Erfolg sehr fraglich sein. Allenfalls bei sehr tiefstehenden PP-Homopolymer-Preisen könnte es zu Aufschlägen kommen, selbst dann aber nur in Maßen. Die spezifizierten PP-Copolymere könnten hier stärker bedrängt werden, weil weniger Alternativlösungen vorhanden sind.

Aktuell setzt der übliche Lageraufbau bei saisonalen Endprodukten ein, weshalb der produktionsstarke Februar nachfragetechnisch ordentlich sein dürfte, jedoch nicht überborden wird. Letzteres insbesondere weil der Automobilbau wenig abnimmt.

PVC: Trotz der unverändert fixierten Ethylen-Referenz konfrontierte der europäische PVC-Marktführer Inovyn die Abnehmer im Januar 2020 mit Forderungen zur Margenverbesserung, die jedoch zunächst wirkungslos versickerten. Die Abnahmen waren wider Erwarten recht ordentlich, insbesondere Fensterprofile kamen gut voran. Bei den Compounds sorgten leichte Abschläge bei Titandioxid (PVC-U) sowie auch bei Weichmachern (PVC) für minimale Nachlässe.

Für den Februar fehlt es nicht an neuerlichen Ankündigungen für Preiserhöhungen und entsprechenden Drohgebärden. Die Erzeuger wollen die aus ihrer Sicht fortgesetzten Erosion von Preisen und Margen beenden und möglichst auch umkehren. In der harten Faktenbetrachtung dürfte das jedoch zumindest in den ersten Februarwochen noch nicht verfangen, zumal Ethylen weiterhin stabil blieb. Bei Pasten könnte das Ansinnen am ehesten Erfolg haben. Nachfrageseitig wird der Februar geprägt sein vom Lageraufbau bei Fertigwaren.

Die Notierungen der Styrolkunststoffe haben im Januar 2020 wieder nach oben gedreht und damit den Abwärtstrend der drei vorangegangenen Monate beendet. Den Preisen die Richtung vorgegeben hatte die gestiegene Styrol-Referenz. Nach den Margenverlusten in den Vormonaten wollten die Erzeuger im Minimum die Kostenveränderung einpreisen. Bei PS und ABS gelang dies auch weitgehend. Die EPS-Preiserhöhungen erreichten hingegen nicht immer den vollen Umfang des SM-Kostenanstiegs.

Die Nachfrage gestaltete sich durchweg recht ordentlich. Schub brachten Lagerauffülleffekte nach dem Jahreswechsel. Ob sich die gute Nachfrageentwicklung im Februar fortsetzt, bleibt abzuwarten. Einen Dämpfer könnten der neuerliche Anstieg der SM-Referenz im Februar (+50 EUR/t) und die nachgelagert zu erwartenden Aufschläge bei den Styrolkunststoffen bringen. Denn sollten die Verarbeiter auf rückläufige SM-Notierungen im März spekulieren, werden viele von ihnen jetzt nicht mehr PS, EPS und ABS kaufen als unbedingt nötig – und erste Hinweise auf einen möglichen SM-Rückgang im nächsten Monat liefern die Spotpreise.

Im Januar 2020 bestätigte sich die im Dezember 2019 konstatierte Talbodenbildung bei den europäischen PET-Preisen. Die Notierungen blieben meist auf den erreichten Niveaus stehen oder stiegen allenfalls marginal an. Bei kleineren und spezifizierten Mengen der regulären Monatsgeschäfte kam es sogar zu leichten Aufschlägen, meist in Folge der kurzzeitigen Ölpreisaufschläge während der Turbulenzen um die Iran-Konflikte. In der zweiten Monatshälfte ließ der Auftriebsdruck hier jedoch deutlich nach.

Die Aufspreizung zwischen den Notierungen der unterschiedlichen Handelsmodelle sowie Primärwaren und Regranulaten blieb ebenso bestehen wie die strukturell gute Versorgung des Marktes. Die aus den in den Wochen zuvor noch eingetüteten Geschäften ausgelieferten Importe verdrängten weiterhin europäische Waren. Jedoch sind die in diesem Jahr neu justierten Angebote nicht mehr so attraktiv wie zuvor. Derweil änderte sich wenig an der strukturellen Überversorgung, auch weil die Nachfrage weiterhin enttäuschend verlief. Der Markt lag anhaltend im Winterschlaf.

Die Januar-Kosten für die Vorprodukte PX und MEG waren zum Redaktionsschluss noch unklar. Deutliche Impulse sind aber von hier kaum zu erwarten. In den weltweiten Petrochemie-Märkten bleibt der Druck auf die Preise bestehen, die aber ohnehin bereits sehr tief liegen (siehe auch KIWeb vom 09.01.2020). Für den Februar wird daher auch mit wenig Veränderung bei PET gerechnet, zumal die Nachfrage anhaltend schwach eingeschätzt und das Angebot üppig bleiben wird. Die Marktbeteiligten blicken hoffnungsvoll auf den März als ersten Monat der Frühlingssaison.

Preisreport Dezember 2019

Technische Thermoplaste Dezember 2019: Wie üblich unaufgeregter Jahresabschluss / Anlagen laufen gedrosselt / Januar startet wegen der Auto-Flaute verspätet / Deutliche Abschläge bei PA 6.6 angekündigt

Der Monat endete wie erwartet unaufgeregt. Die Preise blieben vielfach auf November-Niveau, mit Ausnahme glasklarer PC-Typen, POM und PBT, die in geringem Umfang niedriger tendierten. Bei POM sorgte der versiegende Importstrom aus Fernost für eine gewisse Stabilisierung, sonst wäre es hier wohl deutlicher abwärts gegangen. Lediglich PMMA verlor merklicher an Boden.

Die Mehrzahl der Anlagen lief nur noch gedrosselt, um die Lager nicht überquellen zu lassen. Bei PA 6.6 machte sich die Wartungsabstellung der ADN-Anlage in Frankreich kaum bemerkbar, das Lagerpolster und die schwache Nachfrage aus dem Automobilbau sorgten für Balance.

Bewegung dürfte es im Januar nur bei Polyamid 6.6 geben, dem Original-Nylon. Die Mehrzahl der großen Anbieter kündigte bereits vor dem Jahresende 2019 deutliche Abschläge an. Die Rücknahmen werden dreistellig ausfallen, Je nach Unternehmen werden bis zu 300 EUR/t erwartet. Verstärkte Typen sowie Materialien des Automobilkorbs werden davon wohl in etwas geringerem Umfang betroffen sein. Alle übrigen berichteten Sorten werden angesichts bislang noch fehlender Kontraktabschlüsse für das erste Quartal und weiterhin schwacher Nachfrage wohl unverändert bleiben. Wirkung könnten die Drosselungen bei Polycarbonat zeigen.

 

Standard-Thermoplaste Dezember 2019: Kaum nennenswerte Bewegung im Dezember / Bonuskäufe stabilisieren die Nachfrage teilweise / Stabilität zunächst auch im Januar erwartet

Im Dezember 2019 versuchten die PE-Erzeuger vergeblich, den geringen Anstieg der C2-Referenz (+10 EUR/t) einzupreisen. Die gute Versorgungslage machte ihren Bemühungen einen Strich durch die Rechnung. Bei PE-LD- und PE-LLD-Folienqualitäten mussten sie sogar leichte Konzessionen einräumen. Letzten Endes gelang die Kostenweitergabe nur bei spezifizierteren PE-HD-Spritzgießtypen.

Auch die Weitergabe der minimalen Erhöhung der Propylen-Referenz um 5 EUR/t wurde kaum ernsthaft diskutiert, sondern für alle berichteten Typen gleich in den Rollover umgemünzt. Grund war im Wesentlichen auch der weitere Verfall der Spotnotierungen. Bei stabil laufenden Anlagen wurde der Ausstoß meist dem geringen Bedarf angepasst. Die Nachfrage wurde partiell allerdings gestützt von Bonuskäufen, um etwaige Preisstaffeln erreichen zu können.

Während es bei PVC zu Monatsbeginn und insbesondere bei kleineren Abnehmern noch nach einer Umsetzung der marginal höheren Kosten für Ethylen aussah, kam es im weiteren Monatsverlauf kaum noch zu einer Kostenweitergabe. Umgekehrt ließen sich die Erzeuger jedoch auch nicht zu Nachlässen überreden, wie sie von einigen Verarbeitern gefordert wurden.

Die Notierungen sämtlicher Styrolkunststoffe folgten im Dezember dem erneuten Abschlag der SM-Referenz (-47 EUR/t). Um Bestände zu verringern, räumten die Anbieter insbesondere bei größeren Abnahmemengen für EPS weiß Preisermäßigungen ein, die über die Kostenreduktion hinausgingen. Bei allen Styrolkunststoffen erreichten die Preise Tiefststände für 2019, was mancher Verarbeiter als Kaufgelegenheit betrachtete.

Nach einigen Erosionsmonaten erreichten die europäischen PET-Notierungen offensichtlich den Talboden. Die Preise im freien Handel und für Großmengen blieben auf dem erreichten Level bei etwas über 800 EUR/t stehen, die auf die PX-Referenz fixierten Abnahmen lagen ohnehin im Rollover. Bei den von KI berichteten mittleren bis kleinen Mengen in regulären Monatsgeschäften kam es am unteren Rand noch zu einem Nachrutschen von rund 50 EUR/t.

Für Januar ist mit keinen größeren Preisbewegungen bei PE zu rechnen, zumal die C2-Referenz einen Rollover verzeichnete. Einige Erzeuger wollen angesichts reduzierter Margen zwar die Preise erhöhen. Es bleibt aber abzuwarten, ob und wieviel davon tatsächlich umgesetzt werden kann. Am ehesten dürfte dies bei PE-HD gelingen.

Einzelne PP-Produzenten sehen eher einen abwärts tendierenden Preisverlauf, weil sich einige Verarbeiter bereits eingedeckt haben und die Nachfrage deshalb dünner werden wird. Abnehmer kontraktierter Mengen werden hingegen nicht um leichte Aufschläge herumkommen. Der zunächst erwartete Monomer-Aufschlag trat nicht ein, stattdessen wurde die Propylen-Referenz im Rollover fixiert.

Der Ethylen-Rollover wird auch PVC stabil lassen. Zwar starten einige Profilproduktionen bereits zum Monatsbeginn, doch ist das wie üblich dem Lageraufbau bei Fertig- und Halbfertigwaren geschuldet. Der Monat dürfte insgesamt also von Auffülleffekten geprägt sein.

Die Tendenz bei den Styrolkunststoffen dürfte wohl wieder nach oben drehen. Die SM-Referenz für den Jahresauftakt 2020 lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor, höhere Spotpreise und Vorproduktkosten deuten jedoch auf einen Anstieg hin.

Bei PET sind keine wesentlichen Nachfrage-Impulse in Sicht und die Lager bleiben weiter gut gefüllt. Dennoch sind preislich allenfalls geringe Änderungen zu erwarten. Es zeichnet sich mithin ein ruhiger Jahresstart ab.

KI Preisreport August 2019

Technische Thermoplaste August 2019: Überraschend dominiert der Rollover / Totenruhe in den Märkten / Transaktionen bleiben rar / Belebungen im September erwartet / Starker Druck auf Preise bleibt bestehen

Etwas überraschend wurden die Preise für technische Thermoplaste in Europa im August 2019 weit überwiegend auf dem Vormonatsniveau fortgeschrieben. Dies lag aber weniger an einer ausgeglichenen Marktlage, als vielmehr an einer Art Totenruhe auf den Märkten. Insbesondere im wichtigen Automobilsektor lief so gut wie gar nichts. Die Produzenten hätten selbst mit Preisnachlässen niemanden aus der Ruhestellung gelockt. In Ermangelung von Transaktionen also blieben die Preise auf den Ebenen der Quartalsvereinbarungen eingefroren. Die wenigen Teilbereiche, in denen überhaupt etwas lief – vor allem PBT, POM und zum Teil PMMA – schlossen sich der Bequemlichkeit halber dem allgemeinen Rollover-Trend an.

Mit der Ruhe könnte es im September vorbei sein. Denn natürlich wird es bei aller depressiven Stimmung gewisse Auffüllungseffekte nach den langen Ferien geben. Allerdings haben sich etliche Beteiligte von dem Gedanken einer grundlegenden Besserung noch in diesem Jahr verabschiedet. Allgemein wird eine Fortsetzung der gedrückten Konjunkturlage erwartet.

Die vollen Lager lasten so stark auf den Anbieterschultern. Bei anhaltend flauer Nachfrage wird sicher der eine oder andere auf die Idee kommen, den Abfluss mit Preissenkungen zu stimulieren. Zugleich kommen die Produzenten zunehmend in die Zwickmühle, da die Kosten der aromatischen Grundstoffe seit Monaten anhaltend steigen. Insofern werden sich viele auch gegen allzu große Nachlässe wehren müssen. Dass aber grundsätzlich der starke Preisdruck anhält, steht wohl außer Frage. Zudem beginnen die Verhandlungen für das vierte Quartal, in denen die Abnehmer ganz sicher ebenfalls keine Ruhe geben werden.

 

Standard-Thermoplaste August 2019: Schwache Nachfrage prägt weiterhin das Bild / Polyolefine und PVC retten sich in wacklige Rollover / SM treibt PS hoch / PET sackt weiter / Abschläge im September wahrscheinlich

 

Wie erwartet gelang den Produzenten im August die Weitergabe der leichten Steigerung der Ethylen-Referenz in die Preise der allermeisten PE-Qualitäten nicht. Einzige Ausnahme bildeten die Rohrtypen, wo eine FM das Angebot beschnitt. Hier ging die Referenz-Vorgabe vollständig durch. Alle sonstigen Qualitäten endeten in einem tendenziell eher schwachen Rollover.

Schon der Start verlief für die PP-Anbieter mit einer sehr schwachen Nachfrage enttäuschend. Trotz einer leichten Belebung in der zweiten Monatshälfte waren die Verkäufer froh, wenn sie mit der Rollover-Vorgabe der Propylen-Referenz davonkamen.

Derweil glaubten die PVC-Produzenten selbst nicht daran, ihre Forderungen nach der anteiligen Kostenweitergabe durchsetzen zu können. So ließen sie sich in der Regel recht schnell von einem Rollover überzeugen.

Die Preise der Styrolkunststoffe setzen unterdessen ihre Berg- und Talfahrt fort. Nach zwei Monaten mit Abschlägen tendierten die Notierungen nun wieder nach oben. Damit folgten sie der Tendenz des Styrol-Kontrakts, obgleich die Kunststofferzeuger den SM-Kostenanstieg oftmals nicht in voller Höhe an den Markt weitergeben konnten.

Der Druck auf die europäischen PET-Preise hielt im August an. Nach heißem Anfang blieb das Wetter zu lange zu durchwachsen, als dass die Nachfrage stärker hätte anspringen können. Die Abschlüsse variierten sehr stark. Je größer die Mengenabnahme, desto mehr waren die Anbieter zu Zugeständnissen bereit. Bei den Kleinmengen war dagegen durchaus öfter noch der Rollover anzutreffen.

Die sehr früh lautstark ausgerufenen Ankündigungen einiger PE-Anbieter von Erhöhungen bis zu 50 EUR/t für den September wirken angesichts des Nachlassens der Ethylen-Referenznotierung um 40 EUR/t als illusorisch. Allenfalls könnte es sein, dass nicht die volle Kostensenkung weitergegeben werden muss. Abschläge jedoch sind kaum zu vermeiden.

Die Propylen-Referenz hat um 50 EUR/t nachgegeben. Derzeit sieht es kaum so aus, als ob die Nachfrage genügend Kraft aufbringen könnte, um die vollständige Weitergabe der Kostensenkung zu verhindern. Allerdings muss man sehen, inwieweit ein Ausfall in Burghausen das Angebot entlastet.

Mit Spannung blicken die PVC-Spieler auf die Auftragslage im September. Bislang zeichnete sich noch keine Belebung ab. Wegen der weicheren Kostenseite dürften aber ohnehin Abschläge realisierbar sein.

Die Preise der Styrolkunststoffe werden wohl weiter steigen, da die SM-Referenz erneut anzog (+59 EUR/t). Die Erzeuger dürften auf die volle Kostenweitergabe pochen. Allerdings wirkt das konjunkturelle Umfeld weiterhin bremsend. Zudem könnten die Mengenabrufe wie so oft von den weiteren Preiserwartungen geprägt werden.

Die PX-Referenz für den August wurde erst sehr spät mit -40 EUR/t ausgerufen. Die PET-Nachfrage sollte sich etwas beleben. Ob das allerdings für eine Stabilisierung ausreicht, steht angesichts der immer wieder aufkochenden weltweiten Handelsverwerfungen in den Sternen.

KI Preisreport Juli 2019

Technische Thermoplaste Juli 2019: Autoflaute zieht die Preise auf breiter Front weiter nach unten / Einzig PBT und POM noch stabil / Absenkungen bei Quartalspreisen drücken im August weiter auf die Monatsgeschäfte

Auch im Juli setzten die europäischen Notierungen der technischen Thermoplaste ihren seit Herbst 2018 mehr oder minder anhaltenden Abwärtstrend fort. Wenn auch hier und da von „leichten Belebungen” in der Nachfrage zu hören war, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage im Automobilsektor weiterhin krisenhaft blieb. Bei den meisten klassischen technischen Polymeren waren zuvor bereits die Vereinbarungen für das zweite Quartal herabgestuft worden. Die ersten Tranchen davon kamen auch in den monatlichen Distributionsgeschäften zum Tragen. Die Abnehmer bestanden allenthalben auf Absenkungen, die dann meist auch gewährt wurden. Ausnahmen blieben PBT und POM, wo Marktnischen außerhalb der Autowelt für etwas Kompensation sorgten.

Bei den commoditynahen Stoffen sorgten bereits die nachgebenden Vorproduktreferenzen für die eindeutige Wegweisung. Gepaart mit dem schwachen Abfluss in den weiter dümpelnden Automobilbau kam es deshalb zu spürbaren Abschlägen bei ABS und noch stärkeren bei den Polypropylen-Compounds.

Für die Anbieter wird es im August kaum angenehmer werden. Zwar dürfte bei PP-Compounds und ABS Stabilität bis Festigung vorherrschen, bei den anderen technischen Thermoplasten allerdings dürfte es nur einen Weg geben: weiter abwärts. Die Autokrise setzt sich fort, und nun kommen auch noch die Ferien in weiten Teilen Europas hinzu, insbesondere im Süden. Die nächste Tranche der Quartalsabsenkungen ist den Abnehmern so gut wie sicher.

 

Standard-Thermoplaste Juli 2019: Entwicklung bei den Polymeren oszilliert um die Vorgabe der gefallenen Kosten / Nachfrage durch Abschläge nur etwas belebter / Endmärkte bleiben wohl auch im August ruhig

Der Fall der europäischen Ethylenreferenz für Juli um 75 EUR/t hatte ein klares Signal gesetzt. Die meisten PE-Notierungen gaben in entsprechender Höhe nach, je nach Ausgangslage und Typ konnte es einmal etwas mehr oder etwas weniger sein. Bei hinreichenden Nachlässen löste sich die Kaufzurückhaltung etwas auf. Viele Abnehmer witterten den preislichen Talboden und deckten sich nun ausreichend ein.

Die PP-Produzenten versuchten zunächst, Teile der von der Propylenreferenz vorgegebenen Kostensenkung einzubehalten. Etliche Sondermengen untergruben diese Bemühungen jedoch zügig. Zur Absatzsicherung wurden im Minimum 80 EUR/t Abschlag gewährt. Bei den copolymeren Qualitäten war es häufig auch mehr.

Bei PVC oszillierten die Abschläge um die anteilige Ethylenreferenz. In der ersten Monatshälfte gelang es den Produzenten noch, größere Mengen leicht darunter abzusetzen. Im weiteren Monatsverlauf konnten Verarbeiter aber meist die volle anteilige Kostenweitergabe realisieren. Die Preise für Zusatzstoffe divergierten. Weißpigmente und Modifier verteuerten sich, wohingegen Weichmacher weiter unter Druck stehen.

Die Preise für Styrolkunststoffe folgten dem erneuten Rückgang der SM-Referenz. Einige Produzenten hatten zunächst versucht, den Rückgang nicht ganz weiterzugeben. Durchsetzen konnten sie sich damit in der Regel nicht. Zur Monatsmitte machten sie eher Zugeständnisse, um Menge auf den Markt zu bringen. Die Nachfrage blieb verhalten.

Der europäische PET-Markt blieb weitgehend von Überversorgung geprägt. Erst im letzten Drittel des Monats, als die Hitzewelle über Europa wallte, zog die Nachfrage an. Da aber waren die meisten Geschäfte bereits abgeschlossen. Trotz der anspringenden Nachfrage blieb es so weiterhin bei gut gefüllten Regalen. Importe waren reichlich erhältlich, wenn auch nicht mehr so attraktiv wie in den Vorwochen.

Im August bieten die Endmärkte weiterhin keinerlei Anlass zur Hektik. Insofern können die Verarbeiter in Ruhe auf die nächsten Wochen schauen. Zwar hat sich die Ethylenreferenz um 10 EUR/t gefestigt, die Umsetzung dessen ist aber nicht unbedingt gewährleistet. Die Angebotsentwicklung bleibt jedoch abzuwarten.

Die Propylenreferenz stagniert auf Vormonatsniveau. Von der Nachfrageseite ist auch bei PP wenig Belebung zu erwarten. Eventuell wird dies kompensiert durch wach werdende Käufer, falls weitere Steigerungen für den Frühherbst in Sicht kommen.

Die PVC-Produzenten sind angesichts der Lage am Natronlaugemarkt unter Druck, Marge gutzumachen. Es ist daher erneut von einem zähen Ringen rund um die C2-Vorgabe auszugehen. Das Angebot dürfte sich wegen der anstehenden Wartungsarbeiten verknappen. Gleichzeitig wird aber die Nachfrage wegen der Urlaubszeit weiter schwach bleiben.

Die Styrolreferenz stieg um 33 EUR/t an. Auch für die Polymere ist daher mit Aufschlägen zu rechnen. Da sich an den Marktfundamenten wenig ändern dürfte, sollten diese aber im überschaubaren Rahmen liegen.

Die PX-Referenz für den Juli wurde spät mit einem marginalen Minus abgeschlossen. Die Kostenseite bleibt daher relativ ruhig. Je nach Wetterverlauf kann die Nachfrage wieder auf den Normalstand springen. Vor diesem Hintergrund könnte es zur Stabilisierung bis Festigung der PET-Notierungen kommen.

KI Preisreport Juni 2019

Technische Thermoplaste Juni 2019: Preise mehrheitlich im Rückwärtsgang / Schwache Nachfrage aus dem Automobilbau drückt die Notierungen / Abwärtstrend dürfte sich im Juli fortsetzen

Die überwiegende Mehrzahl der berichteten technischen Thermoplaste tendierte im Juni abwärts – teils sogar deutlich. Grund war meist die schwache Nachfrage im Wesentlichen aus dem Automobilbau im Zusammenspiel mit einem vielfach guten Angebot. Ausnahmen blieben PA 6.6, wo der Abschlag nicht ganz so deutlich war, sowie POM und PBT, bei denen die Quartalskontrakte die Preise noch weitgehend stabil halten konnten. Polycarbonat litt am stärksten, hier wurde die bereits zuvor gedrosselte Produktion noch weiter zurückgenommen. Die Erzeuger gaben bestehende Bestände zudem teilweise zu Sonderpreisen ab.

Die commoditynahen Stoffe gaben ebenfalls nach. Insbesondere ABS reagierte auf den kräftigen Einbruch der Styrol-Referenz. Die neutrale Kostenvorgabe seitens der Propylen-Referenz reichte bei PP-Compounds meist nur knapp für einen Rollover.

Der Automobilbau bleibt Sorgenkind. Die Mehrzahl der Zulieferer hat das Jahr bereits abgehakt und erwartet eine substanzielle Besserung erst 2020. Die nahende Urlaubszeit mit den erwarteten, ausgedehnten Bandabstellungen im Automobilbau wird den Bedarf noch einmal drücken. Deshalb ist eine weitere Abwärtstendenz zu erwarten, auch bei den bislang halbwegs stabil gebliebenen Notierungen. Teils werden wachsende Importmengen zusätzlich Druck auf die Preise ausüben – beispielsweise bei PMMA. Nur Sorten, die Stützwirkung von anderen Branchen erhalten können, werden hier punkten. Bei PA 6.6 werden die Verhandlungen bereits mit harten Bandagen geführt: „Kein Abschlag, keine weiteren Projekte”, lautet die Marschrichtung der Verarbeiter.

 

Standard-Thermoplaste Juni 2019: Schwacher Rollover dominiert Polyolefine und PVC / Styrolkunststoffe fallen tief / PET zeigt klare Abschläge / Nachfrage bleibt sehr verhalten / Vorprodukte zeichnen Talfahrt für Juli vor

Bis auf wenige Ausnahmen dominierte im Juni der Rollover die Preisentwicklung bei den Polyolefinen. In der Regel hielten sich die Käufer mit den Abnahmen auffallend zurück, da sie mit weiteren Abschlägen in der Ölstrecke rechneten. Bei PE wurden Abschläge in den Segmenten mit hohen Importmengen erzielt. Auch bei Polypropylen gelang es den Produzenten nicht in jedem Fall, die neutrale Kostenvorgabe umzusetzen. Insbesondere bei den copolymeren Qualitäten waren zahlreiche Sondermengen verfügbar.

Ebenfalls mussten sich die PVC-Anbieter der Rollover-Vorgabe der Ethylenreferenz weit überwiegend beugen. Kleinere Produktionsprobleme in verschiedenen Ecken Europas konnten mühelos aufgefangen werden, zumal sich viele Abnehmer mit ihren Käufen deutlich zurückhielten. Damit entzog sich der europäische Markt dem zeitgleichen globalen Preisaufschwung.

Die Preise für Styrolkunststoffe folgten derweil dem gut dreistelligen Rückgang der SM-Referenz. Mehrere Produzenten versuchten zunächst, einen Teil der Kostenreduktion einzubehalten. Damit hatten sie aber nur geringen Erfolg. Denn bei sämtlichen Styrolkunststoffen fanden sich rasch Anbieter, die höhere Abschläge einräumten, um den Aufbau von Lagerbeständen zu vermeiden. Die Nachfrage blieb dennoch sehr verhalten. Die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung, einige Feier- und Brückentage sowie der Ausblick auf weitere Preisrückgänge im Juli zeigten Wirkung.

Die lange Zeit enttäuschend kühle und nasse Witterung ließ die Lager in der PET-Kette an vielen Stellen überquellen. Die Verarbeiter blieben auf Vorproduktionen sitzen und hatten keinen Orderbedarf. Zugleich strömten mehr und mehr Importe aus Asien zu günstigen Preisen auf den Markt. Da PX im Mai deutlich tiefer fixiert worden war, standen am Ende auch recht klare Abschläge bei den PET-Preisen der europäischen Anbieter zu Buche.

Die C2-Referenz für den Juli ging deutlich nach unten. Die PE-Produzenten werden versuchen, diese Kostenreduktion nicht vollständig weiterzugeben. Allerdings normalisiert sich die Verfügbarkeit, und nachfrageseitig ist wegen der nahenden Ferienzeit nicht mit großen Vorratskäufen zu rechnen.

Die Propylen-Referenz wurde noch etwas stärker gerupft. Die Verarbeiter werden das sicher für sich als Abschläge einfordern. Da sich die Angebotsmenge insgesamt klar verbessert hat, dürfte die Nachfrage für die Höhe der Nachlässe entscheidend sein.

Die PVC-Produzenten werden unverdrossen versuchen, Marge gutzumachen und die anteilige Kostenreduktion nicht vollständig weiterzugeben. Mehr Aussicht auf Erfolg als in den Vormonaten ist aber nicht zu erwarten. Bei Titandioxid allerdings werden deutliche Aufschläge für das dritte Quartal diskutiert. Das könnte die Preise der harten Mischungen etwas stabiler halten. Weichmacherpreise hingegen dürften weiter nachgeben.

Die SM-Referenz für Juli gab abermals um fast 50 EUR/t nach. Zwar hat der Juli viele Arbeitstage aufzuweisen, die Nachfrage dürfte aber wegen der Urlaubszeit einen Dämpfer erhalten.

Die PX-Referenz für Juni gab erneut deutlich nach. In der letzten Juni-Woche brach jedoch urplötzlich der Hochsommer in weiten Teilen des Kontinents aus. Damit scheint die PET-Saison nun endlich Fahrt aufzunehmen. Noch aber ist die Nachhaltigkeit des Wetters keineswegs ausgemacht. Insofern ist die Entwicklung der Notierungen relativ offen.

KI Preisreport Mai 2019

Technische Thermoplaste Mai 2019: Druck auf die Notierungen hält an / Produzenten halten die Preise meist nur mit großer Mühe stabil / Automotive-Flaute bleibt Hauptsorge / Weitere Nachlässe wahrscheinlich

Der bloße Blick auf die Zahlen suggeriert bei den europäischen Preisen für technische Thermoplaste im Mai 2019 relative Stabilität. Dennoch sind die Abschläge bei PC und PA 6 mitten im Quartal bereits ein Hinweis, dass der Schein trügerisch ist. Die Flaute im Automobilbau, gepaart mit den immer weiter angefachten Unsicherheiten in der globalen Handelspolitik, sorgte für anhaltenden Druck auf die Notierungen. Nur mit großer Mühe gelang den Produzenten in vielen Bereichen die Fortschreibung der Preise, meist unter Zuhilfenahme der vor zwei Monaten geschlossenen Quartalsvereinbarungen, manchmal auch unter schlichtem Verkaufsverzicht.

Auch die commoditynahen Stoffe bleiben relativ ruhig. ABS reagierte nur mit leichten Aufschlägen auf die abermals angestiegene Styrol-Referenz. Bei den PP-Compounds wurde das abermalige Anziehen der Propylen-Referenz ebenfalls vielfach ignoriert.

Auch wenn die Anbieter weiterhin alles tun, um die Preise stabil zu halten, wirken die Erfolgsaussichten dafür im Juni nicht gerade überwältigend. Im Gegenteil ist eher zu erwarten, dass die Abwehrbollwerke mehr und mehr Lücken bekommen werden. Das Automobilgeschäft wird auch im Frühsommer kaum anspringen. Vor allem bei Polyamiden und anderen Autowerkstoffen sind vor diesem Hintergrund auch stärkere Abwertungen nicht unwahrscheinlich.

 

Standard-Thermoplaste Mai 2019: PE-Anbietern gelingen Margenzugewinne / PP und PVC ruhiger / PET leidet unter schlaffer Nachfrage / Juni wird wohl ruhig bleiben / SM-Absturz drückt die Styrolkunststoffe

Im Mai 2019 erzielten die europäischen PE-Anbieter die aus ihrer Sicht dringend notwendige Drehung der Margenentwicklung in bessere Bereiche. In den allermeisten Fällen erreichten die Aufschläge mehr als die vorgelegte Steigerung der Ethylen-Referenz für den Mai. Hintergrund war zumeist eine Verengung des Angebots. Die zwar leicht belebte, aber letztlich unaufgeregte Nachfrage sorgte jedoch für eine natürliche Begrenzung der Aufschläge.

Schon die relativ moderaten Forderungen der PP-Produzenten zeigten deren Skepsis über stärkere Margengewinne. Aber immerhin wurden die Abschlüsse im Standardbereich meist etwas oberhalb der Kostenentwicklung fixiert. Die Nachfrage war vor allem in der ersten Monatshälfte unter dem Eindruck steigender Notierungen in den Ölstrecken etwas belebter, ließ aber gegen Monatsende dann wieder spürbar nach.

Die PVC-Produzenten rückten im Monatsverlauf zunehmend von ihren hohen Preisvorstellungen ab. Die Abschlüsse lagen am Ende zumeist bei der anteiligen Ethylenreferenz oder einem allenfalls kleinen Plus. Trotz einiger Wartungsabstellungen und ausbleibenden Importe reichte die europäische Produktion locker aus, um die nicht übersprudelnde Nachfrage zu bedienen.

Nach dem abermaligen Anstieg der SM-Referenz zogen die Notierungen der Styrolkunststoffe noch einmal etwas an. Allerdings erreichten die Aufschläge meist nur am Monatsbeginn den Umfang der Kostenveränderung. Danach orderten viele Verarbeiter in Erwartung fallender Juni-Preise nur noch das Nötigste. Dadurch reduzierte sich der Umfang der Preiserhöhungen in der zweiten Monatshälfte.

Die europäischen PET-Anbieter wurden erneut enttäuscht. Über lange Strecken blieb das Wetter eher kühl und regnerisch, was die Nachfrage weiter am Boden hielt. Zugleich fielen die Preise in den asiatischen Polyesterstrecken recht deutlich, wodurch Importe an Attraktivität gewannen. Die Nachlässe blieben aber noch im Rahmen. Nachdem PX erst am zum Ultimo deutlich tiefer fixiert wurde, wurde sogar eine leichte nominale Margenverbesserung erreicht – zu spüren war das im Monat allerdings kaum.

Die Ethylen-Referenz für Juni wurde im Rollover zum Vormonat fixiert. Das dürfte auch die Vorgabe für weite Teile des PE-Portfolios sein, da mit einer schrittweisen Verbesserung der Produktionslage gerechnet wird. Aus der Nachfrage sind weiterhin wenig Impulse zu erkennen. Die Propylen-Referenz liegt ebenfalls im Rollover. Allseitig werden Stimuli für Bewegungen vermisst. So dürfte es auch für die Polymere des C3 seitwärts gehen.

Bei PVC werden die Hersteller wohl weiter versuchen, ein Margenplus zu realisieren. Sofern sich an der Marktlage aber nichts Wesentliches ändert, dürfte dies erneut hohen Widerstand erzeugen.

Auf breiter Front deutliche Abschläge stehen derweil bei den Styrolkunststoffen an. Die SM-Referenz stürzte um 143 EUR/t ab. Bei Polystyrol und EPS dürften die Preissenkungen sicher dreistellig ausfallen. Die deutlichen Preisnachlässe eröffnen den Verarbeitern zunächst eine gute Kaufgelegenheit.

Bei PET wird immer vernehmbarer über die Notwendigkeit von Drosselungen räsoniert. Die europäische Produktion lappt ins Unwirtschaftliche hinein. Wenn nicht urplötzlich ein Jahrhundertsommer wie im letzten Jahr ausbricht, sind wohl spürbare Nachlässe zu erwarten.

KI Preisreport April 2019

Technische Thermoplaste April 2019: Angebotssteuerung hält Notierungen überwiegend stabil / Nachfrage bleibt jedoch weiterhin stark verhalten / Abwertungen bei Polyamiden im Mai wahrscheinlich

Im April 2019 wirkten die von den europäischen Anbietern technischer Thermoplaste ergriffenen Maßnahmen zur Produktions- und Angebotssteuerung so wie geplant. Die Anpassung an die wie erwartet weiter stark verhaltene Nachfrage sorgte für Stabilität in weiten Bereichen. Bei den klassischen technischen Werkstoffen kam es lediglich bei den stark von globalen Entwicklungen geprägten PMMA-Qualitäten zu Abschlägen. Dies entspricht aber im Prinzip einer weiteren Normalisierung nach der lange anhaltenden intensiven Hochpreisphase wegen der mittlerweile überwundenen MMA-Knappheiten. Die commoditynahen Stoffe zogen dagegen im Gefolge der jeweiligen Grundstoffe an, ABS deutlich stärker als die PP-Compounds.

Auch im Mai sind keine Impulse zur Verbesserung der mürben Lage im Automobilbau in Sicht. Wegen der vielen Arbeitstage des Monats und des Frühlings ist aber mit leichten Belebungen aus anderen Sektoren zu rechnen. Dennoch dürfte es den Anbietern schwerfallen, die Stück für Stück anschwellenden Kosten in ihren Preisen weiterzugeben. Die Polyamide wirken sogar stark unter Preisdruck. Hier sind Abwertungen wahrscheinlich, zumal die Qualitäten noch stärker von Automotive-Anwendungen beeinflusst sind als andere technische Thermoplaste. ABS und PP-Compounds werden wie üblich den jeweiligen Vorproduktpreisen folgen, wenn auch voraussichtlich eher zögerlich.

 

Standard-Thermoplaste April 2019: Produzenten gelingen allenfalls marginale Margensteigerungen bei Polyolefinen und PVC / SM treibt Styrolpolymere hoch / PET weiter schwach / Anbieter planen Mai-Offensive

Die europäischen PE-Anbieter erreichten aus ihrer Sicht im April ein erstes Etappenziel. Meist wurde zumindest die Kostenweitergabe erreicht und somit der Margenverfall gestoppt. In einigen Fällen konnten sogar erste, noch moderate Margensteigerungen erzielt werden. Nachfrageseitig zeigte sich ein durch Ostern zweigeteilter Monat – zuvor blieb es ruhig, danach gingen die Order teils deutlich nach oben.

Liebend gerne hätten auch die PP-Produzenten die Margen etwas deutlicher erhöht. Letztlich blieb die Nachfrage aber doch zu schwach, um viel mehr als die Weitergabe der um 20 EUR/t gestiegenen Propylen-Referenz zu erreichen. Zumindest bei niedrig stehenden Abnahmen blieben die Anbieter aber hart genug, um wenigstens etwas zu erlangen.

Das deutliche Gros der Abschlüsse bei PVC lag bei der anteiligen Ethylen-Referenz. Trotz verschiedener Produktionsengpässe standen den Abnehmern genügend Mengen zur Verfügung. Bei den Zusatzstoffen blieb TiO2 stabil, Weichmacher dagegen zeigten Aufwärtstendenzen.

Der neuerliche Anstieg der Styrol-Referenz (+97,5 EUR/t) hat die Notierungen der Styrolkunststoffe weiter nach oben befördert. Die Aufschläge erreichten jedoch nicht immer den vollen Umfang der Kostensteigerung. Denn zum einen bremste insbesondere bei PS und ABS die verhaltene Nachfrage, zum anderen hielten viele Verarbeiter die Ordermengen nach dem kräftigen Preisanstieg möglichst gering, indem sie verstärkt auf Lagerbestände zurückgriffen.

Für den April hatten die PET-Anbieter auf das Erwachen der Frühlingsnachfrage gehofft, was jedoch enttäuscht wurde. Da zugleich die Importlage nicht ungünstig war und die Kosten sich seitwärts entwickelten, mussten die Produzenten teils sogar Nachlässe gewähren. Die meisten Abnahmen wurden im Rollover vereinbart.

Die steigenden Notierungen in den Ölstrecken mit dem Ausblick auf folgende Kostensteigerungen in der Petrochemie hatten bereits in der zweiten Aprilhälfte für eine Belebung der PE-Nachfrage gesorgt. Mit der erneut gestiegenen Ethylen-Referenz, der Wartungssaison bei Crackern und dem anstehenden langen Arbeitsmonat dürfte der Abfluss im Mai sicher nicht nachlassen. Es ist vor diesem Hintergrund mit spürbaren Anhebungen bei PE zu rechnen.

Den PP-Produzenten könnte zumindest im Standardsektor deutlichere Margensteigerungen gelingen. Dem nach wie vor gering tendierenden Angebot jedenfalls steht eine anziehende Nachfrage gegenüber. Die Sprünge dürften aber nicht ganz so groß werden, wie die Anbieter erhoffen. Denn die allgemeine Konjunkturlage wirkt nicht berauschend.

Die Vorgaben von der Kostenseite deuten auf einen erneuten Anstieg der PVC-Notierungen. Wegen der schlechten Natronpreise spüren Produzenten zudem steigenden Druck, die Polymer-Margen anzuheben. Die anteilige Kostenweitergabe dürfte daher das Minimum bilden.

Eine Stabilisierung zeichnet sich bei den Styrolkunststoffen ab. Die maßgebliche SM-Referenz für den Mai lag bis Redaktionsschluss zwar noch nicht vor, aber in den letzten Apriltagen hatten die SM-Spotpreise die vorherigen Zuwächse größtenteils wieder eingebüßt. Beobachter gehen vom Rollover der Referenz aus.

Die PET-Notierungen tendieren stabil bis fester. Ausschlaggebend wird die Entwicklung der Nachfrage sein. Je nach der Trendstärke dürfte die Spanne von Rollover bis zu spürbaren Steigerungen reichen.

KI Peisreport März 2019

Technische Thermoplaste März 2019: Polyamid-Notierungen kommen ins Rutschen / Sonst stabile Preise im letzten Quartalsmonat / Nachfrage bleibt schwach / Im April sind vielfach Abschläge zu erwarten

Im letzten Monat des ersten Quartals blieb der europäische Markt für technische Thermoplaste relativ stabil. In vielen Fällen waren die Quartalsabschläge bereits zuvor eingepreist worden. Die Nachfrage jedenfalls trug die Notierungen kaum. Insbesondere sorgte die Autoflaute nun für spürbare Nachlässe bei PA 6. Einzig die commoditynahen ABS und PP-Compounds zogen etwas an. PA 6.6 wurde durch die Quartalsfixierungen ebenso stabilisiert wie etwa PBT, POM und PMMA. Bei Polycarbonat entfalteten dagegen vor allem die Produktionsanpassungen ihre Wirkung.

Im April dürfte es in vielen Bereichen weiter nach unten gehen. Die Automobil-Welt dümpelt weiter, zudem dämpfen die Osterfeiertage den Bedarf nochmals. Dadurch scheinen nun die Rekordnotierungen bei PA 6.6 erstmals seit Langem tatsächlich wacklig. Der vormalige Verkäufermarkt ist im Begriff, sich zu drehen. Die Abnehmer werden sich nach den langen Durststrecken das Vergnügen fallender Preise kaum nehmen lassen. PA 6 scheint parallel reif für einige „Nachrutscher”. Bei PBT, POM und PMMA sitzen die Stabilisierungsschrauben am Anfang des zweiten Quartals nicht ganz so eng wie zuvor. Auch hier dürfte es zu spürbaren Korrekturen kommen. PC könnte nach den größeren Abwertungen der Vorquartale stabil bleiben. Die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds stehen dagegen wegen Kostensteigerungen im Auftrieb.

 

Standard-Thermoplaste März 2019: Schon die Weitergabe der Kostensteigerung gelingt nicht immer / Flaue Nachfrage bremst den Auftrieb ab / Angebot ab April in Wartungssaison knapper / Steigerungen in Sicht

Die Wünsche nach Margenerhöhung konnten die europäischen PE-Anbieter im März 2019 nicht durchsetzen. Aber immerhin gelang es ihnen, mit weitgehender Kostenweitergabe den nominalen Rohertrag stabil zu halten. Das Angebot tendierte in vielen Bereichen geringer als zuvor. Auf der anderen Seite blieb aber die Nachfrage abseits der kontinuierlichen Abnahmen eher verhalten, sodass am Ende die Marktlage recht gut ausbalanciert wirkte.

Die meist über der Kostenentwicklung liegenden Forderungen der PP-Anbieter verpufften schnell. Die Nachfrage setzte zu geringe Impulse. Bei den tiefen Lagen allerdings zeigten sich die Produzenten unnachgiebig, zumindest die Kostenentwicklung (Propylenreferenz +25 EUR/t) wurde eingepreist. Bei höheren Notierungen hingegen gelang zumeist nicht einmal das.

Auch die PVC-Produzenten erreichten nicht die erhoffte Margenverbesserung. Noch blieben Angebot und Nachfrage bei den Basisqualitäten zu ausgewogen, um mehr als den Anteil der Steigerung der Ethylenreferenz durchzusetzen. Die harten PVC-Mischungen übernahmen den Anteil der PVC-Matrix, die weichen Compounds ließen leicht nach. Bei den Pasten-PVC bremste eine verhaltene Nachfrage ebenfalls deutlichere Steigerungen ein.

Die Preise für Styrolkunststoffe haben den Aufwärtstrend im Windschatten der SM-Referenz (+60 EUR/t) fortgesetzt. Allerdings erreichten die Aufschläge bei EPS oft nicht den vollen Umfang des Kostenanstiegs. Bei PS konnten viele Anbieter am Monatsanfang die Preise noch über die SM-Veränderung hinaus anheben. Danach aber forderten einige Akteure nur noch geringere Aufschläge, um den Absatz zu fördern.

Der schwache Rollover bei PET im Februar wurde im Folgemonat vor dem Hintergrund der steigenden PX-Referenz wieder umgedreht. Die weiterhin verhaltene Nachfrage sorgte für Stabilität bei den mittleren bis größeren Mengen, während Kleinstabnahmen den leichten Februarabschlag nun wieder aufsatteln mussten. Insgesamt wurden die Hoffnungen der Anbieter auf die Kostenweitergabe damit herbe enttäuscht.

Für April hat die Ethylenreferenz abermals um 30 EUR/t angezogen. Die PE-Produzenten fordern dies mit dem üblichen „plus X”. Allgemein wird eine Belebung der Nachfrage erwartet. Zugleich tendiert das Angebot weiterhin geringer. Vor diesem Hintergrund könnte den Anbietern eine zumindest leichte Margenerhöhung gelingen.

Auch die Propylenreferenz legte mit 20 EUR/t erneut zu. Hier wollen die Anbieter nun „Ernst machen” und die Margen erhöhen. Angesichts der relativ geringen Produktionslage könnte ihnen dies auf moderatem Level gelingen.

Die PVC-Produzenten gehen unverdrossen in die nächste Runde im Ringen um Margenverbesserungen. Da das Angebot geringer tendiert, könnte sich eine stabile Nachfrage treibend auf die Notierungen auswirken. Dieser Trend zieht sich durch alle PVC-Typen und -Qualitätsstufen.

Bei den Styrolkunststoffen haben etliche Verarbeiter ihren Bedarf zumindest zum Teil über die Lagerbestände abgedeckt. Für den April müssen sie nun jedoch mit erneuten Preiserhöhungen rechnen, denn die SM-Referenz legte zum Quartalsauftakt nochmals fast dreistellig zu.

Bei PET wirken derweil untergründige Auftriebsimpulse. Die Notierungen in Asien steigen, Kostensteigerungen scheinen auch in Europa anzustehen. Falls die Nachfrage saisongerecht ausreichend anzieht, könnte es zu Anhebungen kommen.

KI Preisreport Februar 2019

Technische Thermoplaste Februar 2019: Autoflaute schlägt durch / Abwertungen an vielen Stellen / Nur Quartalsfixierungen stabilisieren noch / Automotive bleibt schwach / Weitere Erosion im März zu erwarten

Der europäische Markt für technische Thermoplaste zeigte im Februar 2019 deutliche Wirkungen aus der anhaltenden Flaute im Automobilbau. Die Preise für wichtige Stoffe wie PC und PA 6 kamen ins Rutschen, obwohl die Anbieter ihr Möglichstes taten, um die Erosion zu stoppen. Aber selbst Drosselungen halfen oft nicht mehr, der Abfluss gestaltet sich zu gering. Höhere Leistungsklassen wie PBT und POM wurden durch die Dominanz von Quartalsfixierungen noch stabil gehalten, mehr schlecht als recht allerdings. Derweil bewegten sich die commoditynahen Stoffe ABS und PP-Compounds nur wenig.

Während die Kostenseite etwas zugelegt hat, werden die Gesichter im Automobilsektor derzeit immer länger. Die Hoffnungen auf eine Belebung wurden bislang deutlich enttäuscht. Die Aussicht auf den März wirkt kaum beruhigend. Im Gegenteil erwarten die meisten nun keine kurzfristige Besserung mehr. Das wird sicher auch auf den Bedarf und in Folge auf die Preise rückwirken. ABS und PP-Compounds könnten wegen ihrer Nähe zu den steigenden Kostenstrecken zwar etwas anziehen, die klassischen technischen Werkstoffe aber stehen unter weiter zunehmendem Druck. Eine Rückkehr des Plastixx TT auf den Stand Anfang des Jahres 2017 scheint nicht ausgeschlossen.

 

Standard-Thermoplaste Februar 2019: Fragiler Rollover beherrscht das Bild in ruhigem Nachfragemonat / PS zieht leicht an / Kosten steigen im März auf breiter Front / Anhebungen sind wahrscheinlich

Die europäischen PE-Märkte blieben im Februar wie erwartet in ruhigem Fahrwasser. Die fehlenden Impulse von der Kostenseite ergänzten sich in dieser Hinsicht mit der weitgehend antriebsarmen Nachfrage. Lediglich aus der Agrarfolienproduktion kamen hier anregende Order.

Die PP-Anbieter stiegen mit ambitionierten Anhebungsforderungen in den Ring. Schließlich wurde das Angebot durch zwei ungeplante Anlagenausfälle beeinträchtigt. Dann allerdings blieb auch die Nachfrage deutlich unter allen Erwartungen stecken. Am Ende mussten die Produzenten dann sogar um den Rollover kämpfen.

Am PVC-Markt wurden die meisten Abschlüsse unverändert zum Vormonat fixiert. Vereinzelt wurden kleine Abschläge gesehen, im Exportgeschäft ziehen die Preise indes bereits an. Die Produktion in Nordspanien ist weiterhin eingeschränkt. Die Nachfrage zeigte sich für einen Februar vergleichsweise robust.

Nach der mehrmonatigen Baisse verzeichneten die Notierungen für EPS eine Bodenbildung. PS tendierte mit der gestiegenen SM-Referenz (20 EUR/t) sogar wieder etwas nach oben. Die Verarbeiter nutzten den Monat noch einmal für Vorkäufe, um vor den zu erwartenden Preissteigerungen ihre Bestände aufzustocken.

Die Marktsituation bei PET zeigte sich erneut unübersichtlich. Die Produzenten versuchten mit aller Macht, die Trendwende auf der Kostenseite für Anhebungen zu nutzen. Sehr große Mengen bekamen oft durch die PX-Bindungen Aufschläge, flexible Kleinabnahmen konnten zunächst noch einige Abschläge realisieren, mittlere erhielten je nach Ausgangslage sowohl moderate Ab- als auch Aufschläge. Unter dem Strich ist ein schwacher Rollover festzuhalten.

Die Ethylen-Referenz wurde nach langem Ringen erst Anfang März mit einem Plus von 30 EUR/t fixiert. Es kann als sicher gelten, dass sich die Erhöhung weitgehend in den Polymerpreisen wiederfinden wird. Ob es zu mehr reichen wird, scheint jedoch fraglich, obwohl erste Warnungen über Allokationen ab Mitte März ausgesprochen wurden.

Die Propylen-Referenz zog um 25 EUR/t gegenüber dem Februar an. Diese Kostenerhöhung fordern die Produzenten im Minimum ein. Da von einer Nachfragebelebung auszugehen ist, wird sich dies wohl auch umsetzen lassen. Das den Anbietern vorschwebende „Mehr” allerdings scheint auch hier recht fraglich.

Die PVC-Produzenten werden versuchen, ein Plus oberhalb der anteiligen C2-Referenz zu erzielen. Die Natronlauge-Preise gehen zurück, so dass der PVC-Verkauf mehr Marge bringen soll. Der März hat vier volle Produktionswochen, zudem dürfte saisonal die Nachfrage anziehen.

Nennenswerte Aufschläge zeichnen sich derweil für PS ab. Die SM-Referenz kletterte deutlich nach oben. Auch danach dürfte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Viele Verarbeiter haben vorgesorgt und wollen in den kommenden Monaten verstärkt auf die Bestände zurückgreifen, um die Effekte der bevorstehenden Hausse abzumildern.

Auch bei PET dürfte es zu Anhebungen kommen. PX zeigt nach oben, die Frühjahrsnachfrage ist angesprungen, Importe sind ebenfalls teurer geworden, die Nachfrage könnte einen deutlichen Schub bekommen. In dieser Lage wird sich kaum jemand Erhöhungen entziehen können.