KI Preisreport Februar 2022

Technische Thermoplaste Februar 2022: Vielfach Rollover mit Ausnahme von Polycarbonat / Nachfrage und Angebot teils auf sehr niedrigem Niveau / Zumindest leichte Preiserhöhungen im März / Deftige Glasfaser-Aufschläge

Die Notierungen für Polycarbonat-Compounds und -Blends gingen im Februar als einzige nach oben, auch PA-6-Naturtypen zogen an. Alle übrigen Sorten blieben im Rollover, wegen der allgemein geringen bis sehr geringen Nachfrage auch die glasfaserverstärkten Typen. Diesen steht in den kommenden Wochen allerdings erhebliches Ungemach ins Haus.

Abrufe aus der Automobilindustrie blieben dürftig. Die Baubranche und der E&E-Sektor konnten teilweise für Ausgleich sorgen. Lagerbestände wurden nur verhalten erhöht, unter anderem wegen der mittlerweile dünneren Liquidität der Verarbeiter. Vereinzelt kam es sogar zu Anlagenabstellungen bei einigen Verarbeitern.

Die Erzeuger werden im März neue Versuche unternehmen, um Kosten für Energie und Logistik einzupreisen. Weil einige Verarbeiter angesichts minimaler Lagerbestände kaum um Bestellungen herumkommen werden, wird ihnen das wohl auch bei fast allen Sorten gelingen – auch wenn die Werksabstellungen bei VW und BMW zumindest wohl bis Mitte März bremsend wirken werden. Bei einigen wenigen Materialien wirken zusätzlich Vorproduktengpässe. Immerhin bleiben Platten sowie E&E auf robustem Niveau.

Bei verstärkten Typen kommt die Entwicklung bei den Kurzglasfasern hinzu, für die im Vorgriff auf Q2 die Rede ist von Aufschlägen in Richtung 300 bis 500 EUR/t.

 

Standard-Thermoplaste Februar 2022: Zumeist Rollover bei PE und PP / Bei PET ziehen die Preise gegen Monatsende an / Ukraine-Krieg verunsichert Kunden und lässt die Ordertätigkeit für März stocken

PE: Die schwache Nachfrage machte ihnen einen Strich durch die Rechnung – keinen Erfolg hatten die PE-Produzenten im Februar 2022 bei ihrem Versuch, die Preise nach dem Anstieg der Ethylen-Referenz (+67,50 EUR/t) ebenfalls anzuheben. Doch nicht nur das: Wegen der geringen Nachfrage mussten sie bei PE-LD, PE-LLD und einigen PE-HD-Typen sogar Preisnachlässe einräumen. Allerdings sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die Preise sich seit geraumer Zeit auch auf einem sehr, sehr hohen Niveau bewegen.

Und jetzt kommt auch noch der Ukraine-Krieg hinzu. Viele Verarbeiter und deren Kunden sind massiv verunsichert und treten bei ihren Ordern auf die Bremse. Das nach wie vor hohe Preisgefüge und weiterhin wohl eher verhaltene Mengenabrufe dürften dazu führen, dass die Erzeuger den neuerlichen C2-Kostenanstieg im März (+95 EUR/t) voraussichtlich auch nur anteilig einpreisen werden können – und bei PE-HD-Blasform- und Blasfolienqualitäten könnte angesichts des bestehenden Überangebots selbst das nicht gelingen.

Von der Entwicklung bei PE unbeeindruckt blieb EVA. Angesichts der massiven Unterversorgung des europäischen Markts setzte der Werkstoff seinen Höhenflug ungebremst fort.

PP: Die Mehrzahl der berichteten Homopolymer-Typen blieb im Rollover stecken oder zumindest nahe daran. Copolymer-Materialien verzeichneten hier und da Abschläge in nennenswertem Umfang, während helle TV-Compounds leicht nach oben gezogen wurden.

Der wesentliche Nachfragetreiber Automobilbau schafft es nicht, die hohen Auftragsbestände abzuarbeiten. Spritzgießunternehmen kauften deshalb nach wie vor nur das Notwendige oder füllten mit Sonderposten die Lager auf – Letzteres in Erwartung anspringender Konjunktur. Unsicherheit aufgrund der Ukraine-Krise war bereits in den letzten Februartagen vor Ausbruch des Krieges spürbar.

Die Nachfrage nach konsumnahen Verpackungen entpuppte sich entgegen der Erwartung als Enttäuschung. Die Ordertätigkeit kühlte sich im Gegenteil mächtig ab. Folienproduzenten konnten sich zudem auf dem Spotmarkt mit günstigem Material eindecken und waren damit nicht auf kontraktierte Mengen angewiesen.

Die europäische Versorgung ist trotz einiger Anlagenausfälle bei Homopolymeren mehr als ausreichend. Hinzu kommen bei beiden Materialfamilien vermehrte Importe aus Südkorea und den USA – deren Preise auch bei kleinen und mittelgroßen Abnahmen häufig deutlich unterhalb der KI-Range bleiben.

Der im März um 95 EUR/t gestiegene C3-Kontrakt wird kaum Wirkung entfalten. Die Auftragsbücher der Verarbeiter bleiben vielfach merklich leerer als sonst in dieser Jahreszeit. Einer der Gründe ist der Krieg in der Ukraine, der für die Mehrzahl der Unternehmen eine starke Unsicherheit verbreitet, zumal sich auch große Automobilbauer – vor allem aus dem Nutzfahrzeugbereich – aus russischen Gemeinschaftsunternehmungen zurückziehen.
Die Importe günstiger Materialien nehmen darüber hinaus teilweise noch zu und nehmen den europäischen Erzeugern jede Möglichkeit einer Preiserhöhung.

PVC: Die Preisspirale dreht sich weiter. Die Notierungen der PVC-Compounds setzten ihren Aufwärtstrend im Februar 2022 fort, und auch die Preise für das PVC-Basismaterial strebten nach zweimonatiger Verschnaufpause wieder nach oben. Triebfeder der Aufschläge war beim Basismaterial im Wesentlichen die Verteuerung von C2 (+67,50 EUR/t), während bei den Compounds die gestiegenen Kosten für das Basismaterial sowie Zuschlagstoffe wie Titandioxid, Stabilisatoren und Flammschutzmittel durchschlugen.

Und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Der Krieg in der Ukraine hat die Preise für Öl und Energie bereits nach oben getrieben, und im Windschatten dessen werden die März-Notierungen für PVC und Compounds folgen.

PS: Von den Unwägbarkeiten durch die Ukraine-Krise blieben die Notierungen für Styrolkunststoffe im Februar 2022 noch weitgehend unberührt. Nach dem Rückgang der Styrol-Referenz (-51 EUR/t) gaben auch die Preise für Polystyrol und EPS nach. Bei Polystyrol gingen einige Anbieter über die Kostenermäßigung hinaus, weil sie bei der Preisgestaltung auch die rückläufigen Energiekosten berücksichtigten, während die Abschläge für EPS grau angesichts der Materialengpässe deutlich niedriger ausfielen.

Auch bei ABS räumten mehrere Anbieter Preisnachlässe ein, auch wenn es seitens der Kompositkosten eigentlich kaum Veränderung gab – einige Akteure begründeten die Abschläge mit den gesunkenen Energiekosten, andere korrigierten insbesondere bisherige Preisspitzen nach unten.

Die Phase der Entspannung, in der die Preise – ABS und EPS hatten zuvor neue Allzeithochs markiert – etwas nach unten kamen, währte aber nur kurz. Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die nachfolgenden Sanktionen des Westens verunsichern die Märkte. Steigende Preise für Rohstoffe und Energie sind die Folge.

Die Styrol-Referenz legte im März um 93 EUR/t zu, und im Windschatten dessen werden sich auch PS und EPS verteuern. Aufschläge sind auch für ABS absehbar, zumal neben Styrol auch die Kosten für Butadien (+100 EUR/t) und ACN (+93,50 EUR/t) nach oben gingen. Je nach Anbieter dürfte zudem eine Energiekomponente draufgesattelt werden. Es winken also neue Höchstpreise für EPS und ABS. Unbill droht den Verarbeitern auch seitens der Logistik, da viele Lkw-Fahrer aus der Ukraine kommen und wegen des Krieges in ihre Heimat zurückkehrten.

PET: Die europäischen PET-Märkte wurden im Verlauf des Februar 2022 zunehmend nervöser. Zu Monatsbeginn trafen die angekündigten Importe aus Fernost ein. Damit schlugen erste Meldungen über den PTA-Mangel in Litauen noch keine allzu großen Wellen. Gegen Mitte Februar aber zogen die FOB-Preise in Asien deutlich an, die Produktionslage in Europa zeigte sich verengter, Öl und Energie verteuerten sich weiter. Zugleich nahm der Druck für Vorsaison-Käufe bei den bislang abwartenden Abnehmern zu, die Lager leerten sich. Die meisten Abnahmen waren da aber schon meist mit Rollover unter Dach und Fach gebracht. Danach gebuchte Kleinstmengen für den Ad hoc-Verbrauch jedoch wurden teurer, hier ging es in der Spitze um bis zu 50 EUR/t nach oben.

Die Aussicht auf den März ist von großen Unsicherheiten geprägt. Der Krieg in der Ukraine (siehe KIWeb vom 25.02.2022) überschattet die Märkte. Öl, Gas, Energie, Logistik – alles dürfte sich nochmals stark verteuern. Auch weitere Lieferverzögerungen sind in dieser Lage möglich. Verwerfungen in Handelsströmen könnten die Importe aus Asien eintrüben und allgemein teurer werden lassen, Zuspitzungen der Spannungen in Mittel- und Osteuropa mit Auswirkungen auf die Produktionslage vor allem in Litauen, nichts scheint ausgeschlossen. Zugleich beginnt die Frühjahrssaison, und getrunken wird bekanntlich immer, auch in Krisensituationen. In der Summe stehen wohl sehr deutliche Preissteigerungen auf der Agenda.

KI Preisreport Januar 2022

Technische Thermoplaste Januar 2022: Bei PC glasklar zeichnet sich aufgrund des niedrigeren Benzolpreises eine leichte Entspannung ab / PA bleibt ein echtes Problemkind / Bei POM gilt weiterhin: Menge vor Preis

 Die Erhöhung des Benzol-Kontrakts um 209 EUR/t plus die Energiekostenzuschläge führten bei PC glasklar zu einem deutlichen Preisauftrieb. Die europäischen Werke produzieren so, dass die Verfügbarkeit sich deutlich verbessert hat. Die Lieferzeit von Standardmaterialien ist dadurch von 20 auf 8 bis 12 Wochen gesunken. Hinzu kommen größere Importmengen. Für Spezialitäten im PC-Bereich ist das Angebot jedoch weiter eng. Für Standardware wird es auch im Februar keine größeren Lieferprobleme geben. Kontraktmengen sind jetzt schon zugesagt. Anders bei den Spezialitäten: Hier werden Verarbeiter weiterhin mit Allokationen rechnen müssen.

Das ABS für die Herstellung der PC/ABS Blends fehlt extrem und ist das Bottleneck für die gesamte Produktion. Die Läger sind bei vielen Verarbeitern bereits so weit geleert, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als zu den derzeitigen hohen Preisen einzukaufen. Dieser Trend dürfte sich verstärken.

Problemkind Polyamid: Die geringe Verfügbarkeit von PA 6.6 hat den Herstellern erlaubt, ihre Energie- und Logistikkosten einzupreisen, ohne dass die Verarbeiter dagegenhalten konnten. Wenigstens zeichnet sich für den Februar eine leichte Entspannung ab. Die Läger sind mittlerweile nachgefüllt, und die Produktion sollte ihr Niveau halten können.

Anders bei POM: Um das wenige Material, das verfügbar ist, wird ohne Ende gestritten. Es gilt: Menge vor Preis. Für den Februar ist aufgrund der Materialknappheit mit Aufschlägen zu rechnen. Daran wird auch eine sich verbessernde Importquote nicht viel verändern.

Standard-Thermoplaste Januar 2022: Der C2-Rollover und eine geringe Nachfrage ersticken manche Preisverhandlung im Keim / C3-Anstieg könnte bei manchen Typen zum Preisaufschlag führen / PET-Markt zeigt sich heterogen

 PE: Wegen des C2-Rollovers und einer geringen Nachfrage war die Messe bei den LD-Folien rasch gelesen – und alle Beteiligten einigten sich auf ein Rollover. Der C2-Preis für den Februar (+ 67,50 EUR/t) und die weiterhin erwarteten Energiekosteneinpreisungen dürften die Preise jedoch im Februar nach oben ziehen. Bei LLD Spritzguss bleibt die europäische Produktion limitiert. Dennoch gelang es den Erzeugern, die Kontrakte größtenteils gut zu erfüllen. Und schließlich das dauersuperknappe EVA: Hier werden Erzeugerträume wahr.

 PP: Eigentlich war erwartet worden, dass die Erzeuger von Homo Spritzguss im Januar versuchen würden, ihre Preise nach oben zu treiben (nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die gestiegenen Energiekosten). Erstaunlicherweise gelang dies jedoch nicht. Stattdessen einigte man sich relativ schnell auf einen Rollover, der dem C3-Kontrakt folgte. Typenübergreifend bleiben die Abrufe aus der Automobilindustrie mehr als mau. Verarbeiter füllen deshalb ihre Lagerbestände auch nicht in dem erwarteten Umfang auf, sondern ordern nur das Notwendige.

 PVC: Die Notierungen des Basismaterials haben sich im Januar 2022 seitwärts entwickelt, so wie auch einen Monat zuvor. Erneut gelang es den meisten Anbietern nicht, die gestiegenen Energiekosten einzupreisen. Denn Importe – und diese auch noch zu vergleichsweise moderaten Preisen – hatten die Verfügbarkeit leicht verbessert, und zudem schwächte die Nachfrage etwas ab. Die aufgeschobene Einpreisung der Energiekosten wollen viele Erzeuger im Februar nachholen. Als Aufschlagsargument ins Feld geführt wird aber auch sicherlich der Anstieg der C2-Referenz (+67,50 EUR/t).

PS: Der Anstieg der Styrol-Referenz (+119 EUR/t) hat die Preise der Styrolkunststoffe im Januar 2022 weiter nach oben gezogen und EPS sowie ABS neue Allzeithochs beschert. Bei Polystyrol erhöhten mehrere Anbieter die Preise über die SM-Kostensteigerung hinaus und begründeten dies mit den gestiegenen Energiekosten. Auch bei den europäischen ABS-Produzenten galt die Weitergabe der (Komposit)kosten als untere Grenze der Aufschläge. Doch insbesondere bei den Spritzgießtypen machten sich günstige Importe aus Asien bemerkbar. Bei allen Styrolkunststoffen hat sich die Versorgungslage im Laufe des Januar etwas verbessert.

 PET: Die europäischen PET-Märkte zeigten sich im Januar recht heterogen. Bei einigen Großabnahmen kam es zu Wechseln von Quartals- auf Monatsfixierungen, was für den Januar in diesen Bereichen wegen gestiegener Rohstoff- und Energiekosten bis zu dreistelligen Anhebungen führen konnte. Die Abnehmer wollten den Wechsel dennoch, weil sie von schon bald wieder fallenden Notierungen ausgehen. Die Erhöhungen hatten Auswirkungen auch auf die von KI berichteten mittleren Abnahmen, wo im Schnitt 60 EUR/t mehr als im Dezember bezahlt wurden. Am oberen Rand wurden für Kleinstmengen meist 20 EUR/t mehr fällig. Der Februar verspricht eine Pokerpartie.

KI Preisreport Dezember 2021

Technische Thermoplaste Dezember 2021: Rollover für die Mehrzahl der Sorten / Schwache Nachfrage zum Jahresende / Aufschläge im Januar gelten mit steigenden Vorproduktpreisen als sicher

Die berichteten technischen Thermoplaste zeigten kaum Veränderung im Dezember 2021. Einzige Ausnahme war eine leichte Teuerung bei PBT. Bestehende Quartalskontrakte unterstützten die Verarbeiter bei der Abwehr von Aufschlagsversuchen seitens der Erzeuger. Der nur leicht gestiegene Dezemberkontrakt für Benzol tat ein Übriges. Auch glasfaserverstärkte Materialien legten eine Verschnaufpause ein.

Der verkürzte Produktionsmonat, der Rückgriff der Verarbeiter auf Lagerbestände und die schwache Abnahme aus dem Automobilbau hielten die Nachfrage insgesamt gering. Die Branchen Bau und E&E zeigten stellenweise einen erhöhten Bedarf – auch im Vorgriff auf das neue Jahr.

Im Januar wird es zu neuerlichen Versuchen kommen, die gestiegenen Kosten für Transport und Energie einzupreisen. Hinzu kommen der um 209 EUR/t höher fixierte Benzol-Kontrakt sowie Engpässe bei Zuschlagsstoffen wie Flammschutzmitteln und Glasfasern, die ebenfalls mit dreistelligen Aufschlägen aufwarten werden. Einige Sorten wie PBT und PMMA leiden zudem unter Engpässen in der Vorproduktstrecke. Eine Umsetzung der Erzeugerforderungen ist sehr wahrscheinlich, zumal teilweise durchaus auch mit dem Zaunpfahl höherer Exportmengen gewunken wird.

Wohl bis Mitte des Jahres wird es zu keiner wesentlichen Besserung bei der Verfügbarkeit von Elektronikchips für den Automobilbau kommen. Insgesamt rechnet die Branche für das erste Halbjahr mit einem Mengenabsatz, der um ein Drittel unter dem des Jahres 2019 liegen wird.

Standard-Thermoplaste Dezember 2021: Mehrzahl der Preise zeigt bei schwacher Nachfrage nur wenig Bewegung / Produzenten drängen im Januar auf Einpreisung von Kosten für Energie und Transport

PE: Die Polyethylen-Preise zogen im Dezember 2021 leicht an oder blieben stabil, auch wenn die C2-Referenz etwas (-10 EUR/t) nachgab. Bei knapper Materialverfügbarkeit verlangten die Produzenten wegen gestiegener Energiekosten durchweg höhere Preise. Mit der schwachen Nachfrage zum Jahresausklang wurden diese aber – wenn überhaupt – nur anteilig umgesetzt. Die Engpässe in der EVA-Strecke trieben die Preise hingegen weiter nach oben, das wird auch 2022 zunächst so bleiben. Die Erzeuger wollen im neuen Jahr bei PE-LD und PE-LLD die Energiekosten verstärkt einpreisen, bei PE-HD ist das zu großen Teilen bereits geschehen.

PP: Adäquat zum Rollover bei Propylen blieben die Preise für Polypropylen-Compounds auf Vormonatsniveau, auch wenn die Erzeuger die erhöhten Energiekosten einpreisen wollten. Geringe Aufschläge erzielten sie nur bei Folienqualitäten – bei denen die Nachfrage nicht ganz so schwach war wie bei den Spritzgießmaterialien und verstärkten Compounds, die unter der Schwäche des Automobilsektors litten. Einen neuen Anlauf zur Einbeziehung der Energiekosten wollen die europäischen Produzenten im Januar starten, teilweise ist ein separater Energie-Index angedacht.

PVC: Nach einer 18 Monate währenden Hausse legte PVC-Basismaterial eine Verschnaufpause ein. Die Versorgungslage zeigte sich zum Jahresausklang etwas weniger angespannt, auch wenn Limitierungen nach wie vor das Gesamtbild prägen. Derweil setzten die Notierungen der Compounds ihren Höhenflug fort, getrieben von den Kostensteigerungen bei Titandioxid, Flammschutzmitteln und anderen Zuschlagstoffen. Basis-PVC wird im Januar wohl weiter anziehen, da die Produzenten gestiegene Kosten für Energie und Logistik einpreisen wollen. Die nach wie vor enge Marktlage spielt ihnen in die Karten.

PS: Bei Polystyrol und EPS konnten die Anbieter den Anstieg der Styrol-Referenz (+23 EUR/t) nicht immer im vollen Umfang einpreisen, bei ABS überwog der – zuweilen schwache – Rollover. Das Angebot wurde von diversen Produktionsproblemen limitiert, traf aber auf eine gleichfalls schwache Nachfrage. Der Höhenflug der Notierungen wird sich Anfang 2022 mit dem neuerlichen Anstieg bei Styrol im Januar (+119 EUR/t) fortsetzen.

PET: Die Angebotslage blieb zwar grundsätzlich angespannt, was aber durch die sehr geringe Nachfrage abgemildert wurde. Für die wenigen tatsächlich abgewickelten Geschäfte wurden dennoch Aufschläge zwischen 40 und 60 EUR/t fällig. Meist waren dies Summen, die die Anbieter im November nicht mehr hatten einholen können. Trotz der drängenden Kostenlage insbesondere für Energie war aber für die Produzenten nicht mehr drin. Im Januar könnten die Notierungen bei wenigen Transaktionen stabil bleiben. Die jüngsten Lockdowns dürften dämpfend wirken, so dass die Endmarkt-Nachfrage weiter tief liegen wird. Zwar wird wohl auch die Produktion verhalten bleiben, allerdings sind für die zweite Januar-Hälfte erste Importmengen avisiert.

KI Preisreport November 2021

Technische Thermoplaste November 2021: Preise zeigen nur wenig Bewegung im November / Starker Auftrieb bei flammgeschützten und verstärkten Materialien steht bevor / Anlagendrosselungen bei den Basispolymeren

Mit wenigen Ausnahmen gab es bei den Notierungen für technische Thermoplaste kaum Bewegung im November. Grund waren vor allem die vielfach für das Quartal fixierten Compoundpreise. Die Erzeuger befassen sich intensiv mit den höheren Kosten für Energie und Transport und deren Einpreisung, die aber selten gelang. Ein großer Anbieter stellte Forderungen im hohen dreistelligen Bereich, musste diese aber recht rasch wieder zurücknehmen, weil sich die Verarbeiter darauf keinesfalls einlassen wollten.

Aus dem Bausektor kamen noch robuste Order, auch der E&E-Sektor bewegte sich auf vernünftigem Niveau. Die Nachfrage aus dem Automobilbau fiel nach wie vor bescheiden aus, weshalb etliche Basispolymer-Anlagen inzwischen gedrosselt sind.

Die Lage wird sich wohl auch im Dezember nicht wesentlich ändern. Die teils sehr hohen Forderungen der Produzenten werden zwar wohl teilweise umgesetzt werden, das Gros der Aufschläge dürfte aber erst im Januar kommen, wenn die Verhandlungen für das erste Quartal anstehen. Starker Auftrieb ist voraussichtlich bei flammgeschützten und verstärkten Materialien zu sehen, auch die von Problemen in der Vorproduktstrecke geplagten PA 6.6- und PBT-Compounds dürften damit konfrontiert werden.

Standard-Thermoplaste November 2021: Vorweihnachtlich bröckelnde Nachfrage setzt die Preise unter Druck / Erzeuger und Verarbeiter bringen sich für die Verhandlungen für 2022 in Stellung / Omikron-Variante lässt PET-Markt explodieren

PE: Bei den LD Folien startete der November mit hohen dreistelligen Preisforderungen der Hersteller, die jedoch im Laufe des Monats bröckelten. Kleinere Abnehmer wurden kräftiger zur Kasse gebeten. Die größeren, denen es gelungen war, in den Vormonaten Lagerbestände aufzubauen, konnten aus einer Position der Stärke heraus verhandeln. Der Markt geht von leicht steigenden Preisen aus (der Vorproduktpreis für Ethylen war bis Redaktionsschluss noch nicht fixiert). Beide Seiten wollen sich in eine positive Ausgangslage für den Start ins neue Jahr versetzen und werden sicherlich um jeden Euro kämpfen.

PP: Der C3-Kostenanstieg (+95 EUR/t) bugsierte die Preise für Polypropylen weiter nach oben. Erzeuger hatten die erhöhten Energiekosten einpreisen wollen, scheiterten damit jedoch angesichts einer verhaltenen Nachfrage und des hohen Preisniveaus. Bei den Folienqualitäten gelang oftmals nicht einmal die vollumfängliche Weitergabe der C3-Kosten. Im Dezember werden die Produzenten wohl einen neuerlichen Versuch unternehmen, die Energiekosten weiterzureichen. Monomerseitig gibt es keine Impulse, da Propylen im Dezember einen Rollover verzeichnete.

PVC: Die Preise zogen nochmals kräftig an, da die Produzenten von S-PVC-Basismaterial die gestiegenen Energie- und Logistikkosten einpreisten und Verarbeiter in Anbetracht eines hohen Bedarfs bei gleichzeitig enger Versorgungslage dem nichts entgegenzusetzen hatten. Entsprechend ungehalten zeigten sie sich aber in den Preisgesprächen, die an Schärfe deutlich zunahmen. Bei den Compounds trieben auch die erneuten Kostensteigerungen für Zuschlagstoffe die Preise. Wahrscheinlich wird sich die Hausse im Dezember fortsetzen.

PS: Der heftige Anstieg der Styrol-Referenz im November (+232 EUR/t) und die erhöhten Energie- und Logistikkosten, die einige Anbieter einpreisten, ließen die Notierungen der Styrolkunststoffe in die Höhe schnellen. Sämtliche Sorten verzeichneten dreistellige Aufschläge. Allerdings sind, zumindest in der DACH-Region, inzwischen Bremsspuren zu erkennen. Im Dezember dürfte der Bedarf weiter nachgeben. Mit Preissprüngen zum Jahresausklang ist nicht zu rechnen, zumal der neuerliche Anstieg der Styrol-Referenz (+23 EUR/t) moderat ausfiel.

PET: Lange Zeit hatten die europäischen PET-Käufer tapfer Widerstand geleistet. Doch dann ließ die neue Coronavirus-Variante die Nachfrage aus den hygienenahen und medizinalen Segmenten explodieren – auch auf den Spotmärkten. Kleine bis mittlere Kontraktabnehmern mussten den einen oder anderen Euro Aufpreis schlucken. An der Versorgungsenge wird sich wohl wenig ändern. Zugleich sind die Kosten für Logistik und Energie im PET-Sektor noch nicht eingepreist. Die Anbieter könnten das für entsprechend starke Anhebungen der Preise nutzen.

KI Preisreport Oktober 2021

Technische Thermoplaste Oktober 2021: Uneinheitliche Entwicklung der Notierungen / Nachfrage flaut allmählich weiter ab / Glasfasern, Flammschutzmittel und Ruß treiben Preise im November aufwärts

 Für einige technische Thermoplaste ging es im Oktober weiter aufwärts – zum Teil auch deutlich -, während sich die Preise für Polycarbonat, Polyamid 6 und POM kaum verändert zeigten. Die wegen der erst gegen Ende Oktober wieder angefahrenen Vorproduktanlagen in Europa noch immer beeinträchtigten PA 6.6-Compounds markierten einen neuen Höchststand, der erstmals über der Marke von 6.000 EUR/t lag.

Die Nachfrage hielt sich bis Monatsmitte Oktober noch auf halbwegs akzeptablem Niveau – abgesehen vom Automobilbau. Dort gab es eine spürbare Zweiteilung: Während Teileabrufe für kleine und mittelgroße Massenmodelle sowie Verbrennertypen stark einbrachen, konnte sich die Nachfrage nach Komponenten für Premiumfahrzeuge auf robustem, teils sogar noch zunehmendem Niveau halten. Der insgesamt jedoch nachlassende Trend dürfte sich mit dem Ende der Bausaison weiter verstärken.

Ebenso durchwachsen wie die Preisentwicklung waren die Verfügbarkeiten für Basispolymere. Hinzu kamen vor allem für verstärkte, flammgeschützte und schwarze Typen die Engpässe bei den jeweiligen Zuschlagsstoffen, deren Verfügbarkeit sich im November wohl auch nicht verbessern wird.

Nur PA 6 und PMMA werden sich im November wohl eine Verschnaufpause gönnen. Für alle übrigen technischen Thermoplaste wird es weiter nach oben gehen. Insbesondere die glasfaserverstärkten Typen werden einen kräftigen Aufwärtsschub erhalten, vor allem, weil auch in der sehr energieintensiven Glasfaser-Erzeugung nun zum Mittel der Energiezuschläge gegriffen wird.

Standard-Thermoplaste Oktober 2021: Angespannte Versorgung, ausgelastete Produktionskapazitäten und kaum Importe sorgen für Unsicherheit auf den Märkten / Nicht alle Erzeuger trauen sich an Energiekostenzuschläge heran / PET bleibt extrem knapp

PE: Bei den PE LD-Folien begann der Oktober mit nachlassenden Notierungen. Irgendwann aber führten die Energiekosten zu Aufschlägen. Dieser Trend dürfte sich mit dem um 92,5 EUR/t gestiegenen Ethylen-Kontraktpreis fortsetzen. Auch das Angebot bleibt grundsätzlich eng. Eng ist auch die Versorgung mit Spritzgießmaterialien. Die Kapazitäten europäischer Hersteller sind vollständig ausgelastet. Importe aus Übersee lassen auf sich warten. Spannend dürfte es bei den C6 und C8-Folien werden: Einer der wichtigen Abnehmer in dieser Qualität, der Agrarsektor, wartet derzeit mit seinen Bestellungen noch ab. Bei EVA ist und bleibt der Markt wie leergefegt.

PP: Nur bei den Spritzgießtypen gelang es den Anbietern, den Anstieg der Propylen-Referenz (+25 EUR/t) weitgehend einzupreisen. Bei den übrigen Materialien stand das Überangebot im Wege. Dämpfend wirkte auch die Abnahmeschwäche der Automobilbranche sowie bei Hausgeräten und Weißer Ware. Für lebhafte Debatten sorgten die hohen Energiekosten, für die einzelne Anbieter – mit bislang noch überschaubarem Erfolg – einen Sonderzuschlag erheben wollten. Doch das Thema ist nicht vom Tisch. Auf höhere Preise sollten sich die Verarbeiter auch einstellen, weil die C3-Referenz im November um 95 EUR/t nach oben ging.

PVC: Dem PVC-Markt droht die Überforderung: Die Versorgungslage ist angespannt und die Preise steigen immer weiter, sodass sich erste Abnehmer von dem Material abzuwenden drohen. Zusätzliche Wartungen dürften die Versorgungslage angespannt halten. Die Verfügbarkeit der europäischen Anlagenkapazitäten ist auf nur noch 70 Prozent gesunken. Zudem fehlen die Importe aus Nordamerika und Asien. Nachfragetreiber bleiben die Bauindustrie und die Exportmärkte. Der gestiegene Ethylenpreis wird die Preise im November absehbar weiter nach oben ziehen.

PS: Die Notierungen der Styrolkunststoffe zogen etwas an. Als Richtschnur diente wieder einmal die Styrol-Referenz, die zum Q3-Auftakt um 23 EUR/t zulegte. Bei den unterversorgten Werkstoffen ABS und EPS beließen es die Anbieter angesichts des sehr hohen Preisniveaus bei leichten Anhebungen. Bei Polystyrol bremste die verhaltene Nachfrage höhere Aufschlagsforderungen aus. Im November dürfte dieser Trend durchbrochen werden: Stark gestiegene Styrol-Spotpreise deuten auf ein dreistelliges Plus beim Referenzkontrakt hin. Zumindest bei EPS und ABS könnte das zu Notierungen auf neuen Rekordhöhen führen.

PET: Die Kosten sowohl für Rohstoffe als auch für Energie ziehen enorm an. An Importe denkt niemand mehr. Dann kamen erneut Hiobsbotschaften aus Polen, wo die Produktion wieder wackelte. Wer früher im Monat abgeschlossen hatte, kam teils noch mit geringeren zweistelligen Anhebungen davon, danach waren deutlich dreistellige Aufschläge die Regel. Prognosen sind derzeit extrem unsicher. Vermutlich wird die Lage weiterhin extrem angespannt bleiben, eine Besserung vor dem Jahresende ist kaum zu erwarten.

 

 

KI Preisreport September 2021

Technische Thermoplaste September 2021: Kappung einiger Spitzen / Glasfasern und Additive knapp / Spürbare Teuerung wegen der Energie- und Transportkostenzuschläge absehbar

 Überwiegend wurden die Notierungen für technische Thermoplaste von längerfristigen Vereinbarungen geschützt, gleichzeitig hielten die hohen Preise und knappen Verfügbarkeiten einiger Additive sowie von Glasfasern die hier und da unter Druck stehenden Compoundpreise stabil. Polycarbonat, PC/ABS-Blends sowie auch Polyamid 6-Naturtypen gaben in der Spitze etwas nach – vor allem auch wegen der schrumpfenden Abrufe aus dem Automobilbau.

Wurden im September bereits etliche Abrufmengen auf den Oktober verschoben, so verstärken die sich mehrenden Bandabstellungen im Automobilbau die prekäre Situation weiter. Die Marktdynamik wird sich in den kommenden Wochen unterschiedlich auf die Preisgestaltung auswirken. Abnehmer aus dem Automobilbau werden bei schrumpfenden Abrufen wohl größere Zugeständnisse erfahren. In Richtung anderer Branchen wie Bau und E&E hingegen wird noch wenig Bremswirkung zu sehen sein.

Nicht an allen Verarbeitern wird der bittere Kelch der Preiserhöhung vorübergehen. Trotz verbesserter Margen aufgrund niedriger Rohstoffkosten versuchen die Erzeuger strukturelle Kostenaufschläge für Energie und Logistik durchzusetzen, was bei der Mehrzahl der Materialien für neuerlichen Auftrieb sorgen wird. Angesichts der schwachen Abnahmen aus dem Automobilbau ist die Durchsetzung dort jedoch eher fraglich.

 

Standard-Thermoplaste September 2021: Die Notierungen tendieren uneinheitlich / C3-Preis sinkt erstmals seit Monaten leicht / Schwächelnde Nachfrage aus dem Automobilsektor und bei Hausgeräten / Mehr Importe sorgen für Entspannung

 PE: Grundsätzlich herrscht eine gewisse Verunsicherung am Markt. Bei vielen Qualitäten bleibt das Angebot eng, auch wenn einige Importe die Gesamtlage verbesserten. Kontraktvereinbarungen konnten meist befriedigend erfüllt werden, und einige Verarbeiter fanden sogar Zusatzmengen für neue Projekte. Massive Importe aus Übersee sind gleichwohl nicht zu erwarten. Meist sind die Verarbeiter auf Produktion aus Europa angewiesen. Der Gesamtmarkt geht von fallenden Preisen aus. Rohrqualitäten sahen, erstmals seit vielen Monaten, einen Rückgang bei den Preisen. Der Markt für EVA war, ist und bleibt leer.

PP: Nachdem der C3-Preis seit Dezember 2020 eigentlich nur eine Richtung gekannt hatte – nämlich: aufwärts –, kam es im September erstmals zu einem Abschlag – wenn auch nur um moderate 5 EUR/t. Die Produzenten konnten ihre Preisvorstellungen nicht durchsetzen. Im Gegenteil. Produktionsseitig hat sich die Lage in Europa entspannt. Hinzu kamen höhere Importmengen aus Asien und Fernost, Bang in die Zukunft blicken lässt jedoch die schwächelnde Nachfrage aus dem Automobilsektor. Nicht besser sieht es bei der „Weißen Ware“ aus.

PVC: An den Grundvoraussetzungen der vergangenen Monate hat sich nichts geändert: Die enge Verfügbarkeit und die hohe Nachfrage trieben die Preise im September 2021 weiter nach oben. Der C2-Kontrakt (- 8 EUR/t) spielt bei der Preisfindung ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Ungeplante Anlagenausfälle schränkten das Angebot von Basis-PVC weiter ein, und erhoffte Importe blieben weitgehend aus. Umso gravierender machte sich am Markt bemerkbar, dass zusätzliche Mengen in den Export wanderten. Im Oktober steuern die PVC-Preise neuerlichen Aufschlägen entgegen, da geplante Anlagenwartungen das Angebot weiter reduzieren.

PS: Der Rückgang der Styrol-Referenz im September (-91 EUR/t) fand nur bei Polystyrol eine nahezu vollständige Weitergabe, wobei der neuerliche Kostenanstieg des Zuschlagsstoffs Butadien (+90 EUR/t) den Umfang der Preissenkung reduzierte. Bei den Werkstoffen wurde die SM-Kostenermäßigung nur zum kleinen Teil oder gar nicht eingepreist. Bei ABS ist die Verfügbarkeit seit vielen Monaten unterirdisch, und Engpässe prägen auch den Markt für EPS. Besserung ist nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund ist für den Q4-Auftaktmonat mit Aufschlägen zu rechnen, die über dem Oktober-Anstieg der SM-Referenz (+23 EUR/t) beziehungsweise dem Anstieg der ABS-Kompositkosten (SM +23, Butadien -75, ACN +31) liegen werden.

PET: Die europäischen PET-Preise haben im September 2021 etwas überraschend angezogen. Das Angebot blieb auf die europäische Produktion beschränkt, Importe waren weiterhin Mangelware und die Spotmärkte leer. Dann machten sich einzelne Minderproduktionen durchaus bemerkbar, weil die Nachfrage etwas besser ausfiel als erwartet. PX tendiert aktuell stabil bis leicht sinkend. Die Marktlage zeigt ebenfalls wenig Anlass für große Preissprünge im Oktober. Unsicher bleibt jedoch die Entwicklung bei den Energiekosten.

Nachhaltigkeit ohne Kompromisse – Click Plastics AG vertreibt nachhaltiges ABS von IRPC europaweit

Zusammen mit Ihrem Partner IRPC in Thailand (https://polimaxx.irpc.co.th) hat die ClickPlastics AG, 64625 Bensheim, (www.clickplastics.com) ein resourcenschonendes und nachhaltiges ABS entwickelt. Der Anteil an PCR und PIR liegt bei 60 %.

Dabei bleiben die Eigenschaften des Materials fast identisch zum Standard ABS und auch die Eigenfarbe bleibt nahezu gleich, was auch eine gute Einfärbbarkeit bei hellen Farbtönen ermöglicht. Das Material ist ab sofort für Kundentests verfügbar.

Der thailändische Lieferant IRPC, der zum thailändischen Staatskonzern Ptt gehört, ist Südostasiens erstes komplett bis zur Erdölraffinierung rückwärtsintegrierte petrochemischs Unternehmen. Diese vertikale Integration sichert eine hohe qualitative und preisliche Wettbewerbsfähigkeit und sorgt dafür, dass es auch unter den zurzeit schwierigen Bedingungen zu keinen Lieferengpässen kommt.

DIe ClickPlastics AG hat sich auf den Vertrieb technischer Thermoplaste spezialisiert und punktet mit technischer Kompetenz, eingehender Beratung und Empfehlung passgenauer Produkte für Ihre Anwendung unter Beachtung der „Total Costs of Ownership“. Sofern Produkte nicht vorhanden sind, können diese in enger Zusammenarbeit mit Ihnen und unseren Lieferpartnern entwickelt werden.

Nach der Aufnahme des Vertriebs von PBAT, einem biologisch abbaubaren Kunststoff, ist das Recycling ABS das nächste umweltschonende Produkt, welches von der ClickPlastics AG in Großmengen aus Asien vertrieben wird.

Selbstverständlich lassen sich auf Wunsch die durch den Import entstehenden CO2 Mengen komplett neutralisieren.

Genauere Informationen, sowie Beratung zum Thema Versorgungssicherheit durch rückwärtsintegrierte Lieferanten, erhalten Sie am Messestand der ClickPlastics AG auf der Fakuma, Halle B5 5400.

KI Preisreport August 2021

Technische Thermoplaste August 2021: Verarbeiter zwischen Bangen und Hoffen / Mangelnde Rohstoffe und bröckelige Lieferketten sorgen in vielen Bereichen für steigende Preise / Bausektor hui, Autosektor pfui

Der Markt für technische Thermoplaste setzt seine Achterbahn der Gefühle auch im August fort: Während die Preise etwa für PC glasklar im letzten Monat des dritten Quartals weitgehend stabil blieben und der Markt die Forderungen eines Produzenten nach höheren Preisen quasi „wegatmete“, trieb Hurrikan „Ida“ mit ihren noch immer unabsehbaren Folgen für die Versorgung mit Glasfasern den Verarbeitern tiefe Sorgenfurchen auf die Stirn.

Nach wie vor sind vor allem im südlichen Europa einzelne PC-Anlagen aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betrieb. Auch Importe aus Asien fanden nicht oder nur auf sehr spärlichem Niveau statt. Trotz beruhigter Urlaubsabnahmen schrumpften die Lieferzeiten nicht sonderlich zusammen, sondern verharren bei astronomisch hohen, zweistelligen Wochenzahlen.

Für das Quartal abgeschlossene Großabnehmerverträge laufen auf stabilem Niveau unverändert seitwärts. Daran dürften sich auch die Preise für die meisten Monatsabnahmen orientieren. Nach den euphorischen Prognosen für die Automobilproduktion im zweiten Halbjahr folgen nun eher nüchterne Einschätzungen, die sich auf den nach wie vor zunehmend verschärfenden Chipmangel stützen. Das würde die Nachfrage verringern und den Preis unter Druck setzen. Etliche Zulieferer haben freilich die Zeit genutzt und ihre Produktion weiterlaufen lassen, und auch die Abnahmen aus dem Bausektor und bei den Haushaltsgeräten zeigten sich, gerade bei POM und PMMA, überraschend robust.

Standard-Thermoplaste August 2021: Importe beruhigen die Lage ein wenig / Wird Hurrikan „Ida“ die Versorgung erschweren? / Lieferketten bleiben weiterhin angespannt / Unsicherheitsfaktor Autoindustrie

 PE: Bei einigen Folienqualitäten verbesserten stärkere Importe das Angebot. Auch konnten die Kontraktvereinbarungen im August befriedigend erfüllt werden. Einigen Verarbeitern gelang es sogar, Zusatzmengen zu erhalten. Die befürchteten starken Auswirkungen der defekten Naphtha-Pipeline bewahrheiteten sich nicht. Der zu Beginn des Monats vorsichtige Rückgang der Notierungen wurde im Laufe des August deutlich stärker. Für den September sind Importe aus den USA avisiert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und wie der Hurrikan „Ida“ diese Pläne und Kontingente durcheinanderwirbelte. Das Angebot aus europäischer Produktion hat sich leicht verbessert.

PP: Der Abschwung der PP-Preise, der im Juli eingeleitet wurde, hat sich fortgesetzt. Die Preise für Standard-PP gaben mehrheitlich nach. Die Urlaubszeit setze in Südeuropa Mengen frei, die Abnehmern in Mittel- und Nordeuropa angeboten werden konnten. Zudem verbesserten Importe aus Fernost sowie das Wiederanfahren einer Anlage in den Niederlanden die Verfügbarkeit. Bei der Nachfrage machte sich bemerkbar, dass die europäische Automobilindustrie aufgrund des Chaos‘ in den Lieferketten die Produktionspläne nach unten revidierte. Im September dürften die Preise weiter unter Druck stehen.

PVC: Der August 2021 war der nunmehr 14. Monat in Folge, in dem die Notierungen für S-PVC nach oben strebten. Die Preise haben sich in dieser Zeit fast verdoppelt. Nach wie vor treibt die gravierende Materialknappheit die Preise. Von der Monomerbasis haben sich die Notierungen schon seit langem abgekoppelt. Weil Importe im erforderlichen Umfang weiter ausbleiben und die Verfügbarkeit stark limitiert bleibt, setzt sich der Höhenflug fort. Im Windschatten von S-PVC werden auch die Preise der Compounds weiter nach oben gleiten.

PS: Im August 2021 hat der Anstieg der SM-Referenz (+36 EUR/t) die Preise für Polystyrol und EPS wieder nach oben drehen lassen. Zum Monatsbeginn richteten sich die Anhebungen noch weitgehend nach der Monomerverteuerung, aber im weiteren Monatsverlauf bröckelte die Aufschlagshöhe. Bei ABS brachten die Kostensteigerungen für Butadien (+225 EUR/t) und ACN (+105 EUR/t) einen stärkeren Anstieg. Der September beschert dem Markt derweil wohl wieder rückläufige Preise. In Bezug auf ABS rechnen Marktakteure mit einem (schwachen) Rollover.

PET: Die Lage in den europäischen PET-Märkten blieb im August 2021 sehr flau. Wetter und Pandemie zügelten die Nachfrage. Die Produktion blieb unaufgeregt, und zugleich rückten Importe mehr und mehr ins Reich der Legenden. In dieser Lage blieb der einzige Impuls der Anstieg der PX-Notierung. Die Produzenten konnten immerhin die anteilige Kostensteigerung einpreisen. Die Vorproduktnotierungen stehen weiterhin in Aufwind. Mit Anhebungen muss daher gerechnet werden.

KI Preisreport Juli 2021

Technische Thermoplaste Juli 2021: Urlaubszeit und geringere Nachfrage aus Autoindustrie sorgen aktuell für relative Entspannung / Doch ein heißer Herbst droht / Kurzglasfasern bleiben Problemkind

Stress und Hektik kennzeichneten das zweite Quartal. Momentan macht sich im Markt etwas Entspannung breit: Wie sich in den Vormonaten bereits abzeichnete, sind in den Automobilwerken die Montagebänder auf niedrigere Taktung geschaltet worden. Grund dafür war der Chipmangel. Das hat die Nachfrage von der Automobilseite her etwas beruhigt. Hingegen waren in den Branchen E+E und Bau kaum Ermüdungserscheinungen in den Abrufen erkennbar. Panikkäufe lassen sich jedoch aktuell nur noch selten beobachten.

Zumindest in Europa hat sich auch die Versorgung mit Bisphenol A (BPA) leicht entspannt. Problemkind Nummer Eins ist und bleibt jedoch die Kurzglasfaser: Der Markt ist wie leergefegt, und nachgefragt wird sie an allen Ecken und Enden. Und bei PA 6.6 natur droht neuerliches Ungemach: Die Kosten für Butadien haben sich nochmals deutlich erhöht. Das wird sich unweigerlich auch in einer Preissteigerung für das Basispolymer 6.6 niederschlagen.

Insgesamt halten sich zahlreiche Produzenten in der Urlaubszeit bedeckt. Doch im September dürfte die Situation schon wieder ganz anders aussehen: Wenn die Forecasts der Autoindustrie vorliegen, dürfte das muntere Schrauben an der Preisspirale wieder losgehen.

Standard-Thermoplaste Juli 2021: Entspannung auf breiter Front – der Urlaubssaison sei Dank / ABS und PVC bleiben aber Problemkinder / Mancher bange Blick in die Zukunft: Was bringt der Spätsommer?

PE: Etliche Marktbeobachter haben sich in ihrer Einschätzung zu Beginn des Monats vertan. Ihre Erwartung, dass sich die hohen dreistelligen Preisreduktionen aus dem Spotmarkt auch in den Kontraktpreisen wiederfinden würden, erfüllte sich nicht. Stattdessen differenzierte sich das Verhältnis aus Nachfrage, Angebot und Preis weiter aus. Die Importe haben die Mengen bei bestimmten Qualitäten unterstützt. Hier kam es zu höheren Preisreduktionen, wie etwa im PE LD- oder auch im PE LLD (C4)-Bereich. Wo Importware (etwa bei PE Rohr 80 oder 100) fehlte, musste sich der Markt mit einem Rollover begnügen. Bei C6- und C8-Folienqualitäten konnten auch nur am oberen Rand der Preisskala Reduktionen in kleinem Umfang erzielt werden. Für die unteren Notierungen reichte es noch zu einem Rollover. Der August wird von der Feriensaison geprägt sein. Die Nachfrage könnte daher reduziert ausfallen. Die Preise dürften sich auf einem ausgeglichenen bis leicht fallenden Level wiederfinden. Sollte in Europa die defekte Naphtha-Leitung noch mehr Unternehmen in ein Force Majeure treiben, wird das eine starke Veränderung der Prognose nötig machen.

PP: Die meisten Polypropylen-Typen haben nach der monatelangen Rallye die bisher erreichten Rekordpreise nicht mehr halten können. Einzig bei PP Copo Folien blieben die Notierungen im Juli 2021 stabil, die übrigen Qualitäten verzeichneten trotz der gestiegenen C3-Referenz (+40 EUR/t) Abschläge. Generell ist dabei zu konstatieren, dass vor allem Preisspitzen gekappt wurden. Zudem fielen die Reduktionen beim besser verfügbaren PP Homo deutlicher aus als bei PP Copo, wo sich die Versorgungslage etwas zögerlicher verbessert, und bei den von Produktionsabstellungen der Automobilindustrie betroffenen Spritzgießtypen gaben die Preise stärker nach als bei den Folienqualitäten. Eine gegenläufige Tendenz verzeichneten derweil die Compounds: Bei Abnahmevereinbarungen auf Monomerbasis bewirkte der C3-Anstieg einen Fensterwechsel, während Käufer mit Referenz auf Standard-PP etwas weniger zahlen mussten als im Vormonat. Im August werden die Anbieter von Standard-PP wohl versuchen, die neuerliche C3-Verteuerung (+58 EUR/t) einzupreisen. Dies dürfte angesichts der schwachen Nachfrage in der Urlaubszeit aber nicht breitflächig umzusetzen sein. Bei den Compounds dürfte sich unterdessen die Preistendenz des Juli im August fortsetzen: Vereinbarungen auf C3-Basis machen einen weiteren Fensterwechsel nach oben, und Abnahmen mit Polymer-Referenz werden wohl weitere Abschläge verzeichnen.

PVC: Wo soll das nur enden? Die Preise für PVC streben auch im Juli 2021 unbeirrt weiter nach oben, nunmehr bereits den 14. Monat in Folge. Hoffnungen auf eine verbesserte Versorgungslage zerschlugen sich, die extreme Materialknappheit bei einer ungebrochen hohen Nachfrage bleibt somit das dominierende Thema. Seit Beginn der Rallye im Juni vergangenen Jahres ist der KI-Durchschnittspreis für S-PVC-Basismaterial um 92 Prozent gestiegen. Ein Rekord jagt den anderen.

Und auch der August wird wohl keine Entlastung bringen. Die Nachfrage bleibt hoch, da viele verarbeitende Unternehmen auch in der Urlaubszeit die Produktion hochhalten. Materialengpässe treiben die Preise weiter hoch, auch für die Compounds. Dort beeinträchtigt der Mangel an Zuschlagsstoffen – das Chaos in der Schiffslogistik sorgt allseits für massive Lieferverzögerungen – zusätzlich die Produktion.

PS: Der deutliche Rückgang der Styrol-Referenz im Juli (-208 EUR/t) ließ die Preise für Styrolkunststoffe weiter nach unten tendieren. Allerdings gestaltete sich die Bemessung der Abschläge recht unterschiedlich. Während sich die Preissenkungen bei Polystyrol an der SM-Reduktion ausrichteten und in der Distribution zum Teil sogar darüber hinausgingen, beließen es die EPS- und ABS-Anbieter bei verhältnismäßig geringen Ermäßigungen. Diese Preisentwicklung spiegelt recht gut die allgemeine Versorgungslage wider: Bei Polystyrol hat sich die Versorgungslage inzwischen halbwegs wieder eingerenkt, während bei EPS und ABS weiterhin gravierende Lieferengpässe herrschen. Im August findet die kurze Preiskorrektur, die nach der mehrmonatigen Hausse gerade einmal zwei Monate dauerte, wohl erst einmal ihr Ende. Denn die Styrol-Referenz drehte nun wieder nach oben (+36 EUR/t). Im Windschatten dessen könnte Polystyrol wieder etwas nach oben tendieren, sofern der Markt nicht eine weitere Korrektur des immer noch sehr hohen Preisniveaus einfordert. Schlechtere Karten haben die Abnehmer in den unterversorgten Märkten für EPS und ABS – in Anbetracht der massiven Engpässe werden sich die Anbieter kaum mit einer reinen Kostenweitergabe begnügen.

PET: Nur noch leichte Korrekturen bei sehr hochstehenden Preislagen traten im Juli 2021 in den europäischen PET-Märkten zu Tage. Die Kostenseite trieb durch die steigenden Ölpreise auf, das dadurch gebildete Fundament verhinderte ein weiteres Abrutschen der Notierungen. Andererseits konnten die Anbieter aber auch keine Erhöhungen umsetzen, da die Nachfrage recht verhalten blieb. Die optimistischen Hoffnungen auf stark steigenden Bedarf wurden durch das regnerische Tief im Verbund mit der anlaufenden vierten Pandemiewelle unterspült. Da aber auch die Importlage desolat blieb, konnten die Abnehmer nur noch bei sehr hochstehenden Niveaus leichte Abschläge erreichen. Die absehbaren Steigerungen bei PX und möglicherweise auch MEG wollen die PET-Produzenten im August gerne an die Kunden weitergeben. Zumindest Teile der Forderungen könnten wohl verfangen. Ausschlaggebend für die Höhe der Aufschläge wird die Nachfrageentwicklung sein, die nach derzeitiger Einschätzung eher gedämpft ausfallen wird.