KI – Preisreport – Standard – Thermoplaste April 2016

  • Margengewinne der Polyolefin-Anbieter
  • Auch PVC und Styrolkunststoffe im Ertragsplus
  • PET bleibt dagegen unter der Kostenentwicklung
  • Auftrieb schwächt im Mai deutlich ab

In vielen, aber am Ende dann doch nicht in allen Fällen gelangen den europäischen PE-Anbietern im April 2016 leichte Margenverbesserungen. Eine besondere Ausnahme bildete das Copolymer EVA mit dreistelligen Anhebungen, das wegen des Ausfalls einer großen Anlage nur eng verfügbar war. Bis auf PE-LLD (C4) tendierte die Marktlage aber auch bei den meisten PE-Typen zur Enge, nur so wurden die Margenanhebungen über die +60 EUR/t der Ethylen-Referenz hinaus möglich.

Die PP-Produzenten holten sich die leichten Margenverluste aus dem März sofort zurück. Einige Wartungen schränkten das Angebot spürbar ein, zugleich blieben die Importaktivitäten eher verhalten. Die Engetendenzen wurden für für Anhebungen meist leicht über der Kostenvorgabe der Propylen-Referenz von +60 EUR/t genutzt.

Die Anbieter von S-PVC Basis verbesserten im Aufwind der Ethylen-Referenz ebenfalls ihre Margen. Die Abnehmer von harten PVC-Fertigmischungen traf es diesmal etwas härter, da sie über die Anhebungen des Matrixmaterials hinaus auch Steigerungen bei Titandioxid mittragen mussten. Bei den weichen Mischungen blieb es dagegen ruhiger. Die Produzenten von E-PVC begnügten sich mit abermals leichten Margengewinnen in ähnlicher Höhe wie im Vormonat.

Die wieder einmal hoch volatile Kostenentwicklung erregte den europäischen Markt für Styrolkunststoffe erneut. Die Steigerung der SM-Referenz um abermals 95 EUR/t führte zu Steigerungen der PS/EPS-Preise in der gleichen Größenordnung. Vor allem die baunahen Bereiche orderten gut, hier begann die Saison nach Ostern recht schwungvoll.

Die PET-Produzenten mussten die leichten Margengewinne der Vormonate im April schon wieder abgeben. Das Angebot tendierte nicht so eng wie erwartet. Bei den kontraktierten großen Mengen waren dabei höhere Anhebungen festzustellen als bei den von KI reflektierten kleineren Abnahmen.

Im Mai könnte es bei vielen PE-Qualitäten zu heißen Kämpfen kommen. Viele Abnehmer sehen nicht ein, dass die erneute Anhebung der Ethylen-Referenz von 40 EUR/t wieder voll zu ihren Lasten gehen soll. Wo immer es möglich scheinen könnte, werden die Käufer auf Senkung der Forderungen bestehen. Es wird also auf die Marktlage ankommen. Das alles gilt auf keinen Fall für EVA, wo der Schockzustand nach dem Ausfall in Oberhausen noch anhalten wird.

Bei PP deutet vieles auf eine Beruhigung der Lage. Der Kostenimpuls ist mit +15 EUR/t der Propylen-Referenz nicht besonders stark. Die Versorgungslage dreht wieder auf Besserung. Die Notierungen sollten vor diesem Hintergrund allenfalls leicht zulegen.

Die PVC-Käufer werden wohl auf breiter Front an erneuten Steigerungen nicht vorbeikommen. Die Ethylen-Referenz stieg zwar weniger stark als im April, aber dennoch. Entscheidender könnte die Marktlage werden, die bei reger Nachfrage eng tendiert. Erneute Margenerhöhungen würden nicht wundern.

Der Ausblick bei den Styrolkunststoffen wird von der im Rollover abgeschlossenen SM-Referenz dominiert. Damit scheinen in manchen Bereichen, in denen die Nachfrage nicht trägt, sogar leichte Nachlässe möglich. Über alles gesehen aber werden die Notierungen aber eher fest tendieren.

Bei PET ist keine Änderung der Marktbalance in Sicht. So keine stärkeren Impulse aus den Vorproduktstrecken kommen, werden den Anbietern kaum Anhebungen gelingen. Wenn, dann könnte es am ehesten bei den großen Kontraktmengen eventuell nochmals zu Steigerungen reichen.