KI Preisreport August 2022

Technische Thermoplaste August 2022: Teils deutliches Nachgeben der Preise / Importe konterkarieren die Produktionsdrosselungen in Europa / Im September harte Verhandlungen mit geringen Spielräumen erwartet

 Den Erzeugern gelang es im August nicht, die bei den meisten Typen anvisierten Aufschläge durchzusetzen. Die Mehrzahl der berichteten technischen Thermoplaste gaben preislich teils deutlich nach – insbesondere bei stark auf den Automobilbau ausgerichteten Materialien. Lediglich bei PA 6 Naturtypen und PMMA glasklar konnte der Rollover gehalten werden.

Automobil- wie auch der Bausektor hatten mit Rezessionssorgen zu kämpfen. Beide orderten nur in homöopathischen Dosen. E&E, zuletzt noch etwas robuster, stand diesmal kaum nach. Lagerauffülleffekte waren nicht zu sehen, entgegen der ursprünglichen Erwartung. Die mangelnde Liquidität mancher Zulieferer verschärft die Lage.

Die europäische Produktion hat sich inzwischen weitgehend an die geringe Nachfrage angepasst. Wegen des hohen Preisniveaus in Europa tendieren Verarbeiter aber inzwischen in großem Umfang zu asiatischem Material. Importe halten die Versorgung in vielen Fällen stabil bis gut.

Im September wird es wohl zu einer Mischung aus leichten Abschlägen und einem Rollover kommen. Letzterer könnte bei verhärteten Verhandlungspositionen überwiegen. Die Erzeuger auf der einen Seite wollen und müssen gestiegene Kosten für Energie und Logistik weiterreichen. Die Verarbeiter auf der anderen Seite werden ihnen das auch angesichts rückläufiger Vorproduktpreise und schwacher Nachfrage kaum erlauben (können).

Standard-Thermoplaste August 2022: Schwache Nachfrage und gedrosselte Produktionen verunsichern den Markt / Die erhoffte Belebung im September lässt auf sich warten / Immer mehr Betriebe verspüren Existenzangst

 PE: Bei allenfalls stabil niedriger Nachfrage gab es für alle berichteten Polyethylen-Typen Abschläge. Noch gelingt es den Erzeugern, den Ausstoß an die schwache Nachfrage anzupassen. Ob sie damit auch weiterhin erfolgreich sein werden, ist jedoch höchst fraglich. Die Erzeugungsstrecke denkt inzwischen vermehrt darüber nach, Abnehmer aus den vereinbarten Kontrakten zu entlassen. Sofern sie diese nämlich erfüllen müssen, sind sie gezwungen, Anlagen zu betreiben, die derzeit kaum noch auskömmlich zu fahren sind. Verarbeiter zieht es in der Folge stärker in Richtung Spotmarkt. Trotz der Drosselungen werden die Märkte wohl dank der Importe nicht unterversorgt sein.

PP: Gegenüber dem Vormonat hat sich grundsätzlich wenig geändert. Nach wie vor sind die Fixkosten der Erzeuger in der Produktion sehr hoch. Das führt dazu, dass auch hier etlichen Verarbeitern angeboten wird, aus den Kontraktverträgen auszusteigen. Insgesamt verschlechtert sich die Stimmung: Immer mehr Verarbeiter verspüren Existenzängste. Zum einen müssen sie Ware vorhalten und Lagerbestände abschreiben, und zum anderen liegt das Material wie Blei in den Silos. Die für den September erhoffte Belebung lässt sich zur Zeit noch nicht in den Auftragsbüchern wiederfinden.

PVC: Der anteilige Preisrückgang bei Ethylen wurden bei der Preisrücknahme für das Basismaterial deutlich übertroffen. Das günstigere Basis-PVC sowie die schwache Nachfrage führten in der Folge bei allen Typen zu Rücknahmen. Weitere Preisrückgänge im September gelten als sicher. Bei den Endkunden brachen sich Rezessionsängste Bahn. Verarbeiter kauften daher nur die allernotwendigsten Mengen. Noch gelang es den Compoundeuren, ihren Ausstoß an die schwache Nachfrage anzupassen. Ob sie damit auch weiterhin erfolgreich sein werden? Die guten Geschäfte, die die Produzenten während der vergangenen zweieinhalb Jahre tätigen konnten, sind damit Geschichte.

PS: Nach dem Absturz der Styrol-Referenz war klar, dass die Preise der Styrolpolymere folgen würden. Erzeuger versuchten, die Abschläge nicht vollumfänglich weitergeben zu müssen, sondern argumentierten mit den gestiegenen Energiekosten. Dabei war ihnen nicht immer Erfolg beschieden. Die Nachfrage war so schwach, dass es auf Seiten der Verarbeiter zu etlichen Auftragsverschiebungen kam. Der September dürfte für viele Verarbeiter zum Monat der Entscheidung werden. Dasselbe gilt auch für die Erzeuger. Sollten sie von den hohen Produktionskosten übermannt werden, könnten Werksabschaltungen wie kürzlich in Osteuropa notwendig werden.

PET: Die Turbulenzen im europäischen PET-Markt setzten sich im August fort. Die Hoffnung der Erzeuger, höhere Vorprodukt- und Energiekosten mit Hilfe von Produktionsdrosselungen im Markt umzusetzen, wurde von preisgünstigen Importen schnell eingefangen. Das ließ die Notierungen schnell und kräftig absacken. Meist lagen die Abschläge im dreistelligen EUR/t-Bereich. Notgedrungen schrauben die europäischen Produzenten weiter am Ausstoß ihrer Anlagen. Auf der Nachfrageseite können sich Verarbeiter jedoch kaum auf Notdeals einlassen. So oder so wirkt die Situation für den Herbst bedrohlich.

KI Preisreport Juli 2022

Technische Thermoplaste Juli 2022: Der Markt bleibt gespalten, die Notierungen tendieren uneinheitlich / Keine durchweg hohen Aufschläge im Juli / Folgt im August ein allgemeiner Absturz auf den Fall des Benzol-Kontrakts?

 Der „europäische Markt“ blieb auch im Juli zwiegespalten: Nach wie vor tendierten die Notierungen uneinheitlich. Trotz des starken Benzol-Preisanstiegs (+386 EUR/t) blieben hohe Aufschläge aus. Der Absturz des Referenzpreises für Benzol (-663 EUR/t) kann nur eine Abwärtsbewegung auslösen, der die Notierungen folgen dürften.

Bei etlichen Verarbeitern kam es im Juli zu Linienabstellungen und anhaltenden Betriebsferien, weil die Auftragslage von seiten der Abnehmerindustrie (v.a. Automotive) verschwindend gering war und ist. Ordertätigkeiten beschränkten sich auf das Allernötigste. Für den August kam es bislang noch nicht zu Preisankündigungen im großen Stil. Alle Marktteilnehmer warten ab, keiner wagt sich mit seinen Vorstellungen aus der Deckung. Die gesunkenen Notierungen für die Grundstoffe lassen erhebliche Aufschläge als unwahrscheinlich erscheinen – eher im Gegenteil. Die verbesserte Versorgungslage bei den Vorprodukten und die ferienzeitbedingt schwache Nachfrage werden Druck auf die Preise ausüben.

Die Erzeuger halten sich mit Forderungen noch wohlweislich zurück. Anders die Produzenten von Glasfasern, die durch zum Teil großzügige Preisaufschlagsfantasien zu beeindrucken versuchen. Wieviel sich davon in die Realität umsetzen lässt, ist noch nicht absehbar – angesichts geringer Nachfrage und günstigen Glasfaser-Angeboten aus der Türkei.

Standard-Thermoplaste Juli 2022: Im Sommerlochmonat überschwemmen die Erzeuger den Markt mit Sonderangeboten / Polymere brechen noch stärker ein als die Monomere / Anwendermärkte bleiben mau

 PE: Wer hätte das gedacht? Im Juli herrschte Sommerlochzeit. Zugleich entpuppte sich der Monat als ein Monat der Sonderangebote – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Obwohl sich das Monomer um 100 EUR/t verbilligte, brach der Preis für Polyethylen typenübergreifend zumeist noch stärker ein. Eine anhaltend schwache Nachfrage und gute Importe setzen die Notierungen unter Druck. Trotz Wartungen und Drosselungen konnten die Kontrakte gut erfüllt werden. Etliche Verarbeiter können ihre Aufträge aus Lagerbeständen produzieren. Noch immer sind keine größeren Folgeaufträge in Sicht.

PP: Schlimmer geht immer. Erneut brachen die Polymer-Preise deutlich stärker ein, als es der Rückgang beim Monomer erwarten ließ. Es herrscht Überversorgung in Europa. Aus dem Nahen Osten und Asien kamen reichlich Importe. Zudem drückt die Ferienzeit in ganz Europa die Nachfrage in den Keller. Wer verkaufen wollte, musste mit „Spezialangeboten“ in den Markt. Auch im August dürfte es zu weiteren Produktionskürzungen kommen, weil die Nachfrage partout nicht steigen will.

PVC: Die PVC-Notierungen haben im Juli 2022 die Abwärtsbewegung der beiden Vormonate fortgesetzt. Dennoch sind die Preise nach wie vor sehr hoch. Die Abschläge im Juli hatte der rückläufige C2-Kontrakt (-100 EUR/t) eingeleitet. Zusätzlichen Druck brachte die schwache Nachfrage, die durch die Urlaubszeit und die nachlassende Dynamik am Bau gekennzeichnet war, sowie die gute Verfügbarkeit durch üppige Importe. An der Grundtendenz wird sich im August nicht viel ändern. Die PVC-Notierungen werden wohl weiter Federn lassen.

PS: Die Preise für Styrolkunststoffe haben im Juli 2022 ihren Zenit erreicht. Der Anstieg der Styrol-Referenz zum Q3-Auftakt bugsierte die Notierungen für Polystyrol und EPS auf neuerliche Allzeithochs. Rezessionsängste und Spekulationen auf eine bevorstehende Preiskorrektur sorgten jedoch dafür, dass Verarbeiter nur das Allernötigste kauften und Bestände nach Möglichkeit reduzierten. Für den August sackte die Styrol-Referenz um satte 509 EUR/t ab. Bei PS und EPS werden die Anbieter versuchen, einen Teil dieser gewaltigen Kostenreduktion einzubehalten. Bei ABS wird der Preisrutsch durch die geringeren Kostenveränderungen von Butadien (+40 EUR/t) und ACN (-18 EUR/t) abgefedert; doch auch hier bewegt sich der Rückgang der Kompositkosten (ohne Energie) rein rechnerisch bei rund 300 EUR/t. Seitens der Nachfrage ist keine nennenswerte Belebung zu erwarten.

PET: Auch im Juli 2022 setzten sich die Turbulenzen im europäischen PET-Markt fort. Das maßgebliche Vorprodukt PX wurde sehr knapp und verteuerte sich immens. In der unsicheren Situation dürften weitere Steigerungen der Notierungen aus Sicht der Erzeuger als alternativlos erscheinen. Allerdings sind ja nicht nur die Rohstoff- und Erzeugermärkte in Aufruhr, die Endmärkte wirken vor dem Hintergrund von Rezessionsängsten ebenso fragil. Die Verarbeiter werden somit weiter sehr vorsichtig agieren. Die Importlager aber werden dünner, und allzu bald sind keine neuen Einfuhren in Sicht. Abermalige Anhebungen sind somit wahrscheinlich.

KI Preisreport Juni 2022

Technische Thermoplaste Juni 2022: Die regionalen Spannbreiten bei den europäischen Notierungen nehmen extrem zu / Vorproduktpreise können nicht weitergereicht werden / Immer weniger Bedarf aus den Kundenmärkten

Gab es einmal einen „europäischen Markt“, so gehört er spätestens jetzt der Vergangenheit an. Stattdessen zeigen die Notierungen vier bis fünf einzelne Märkte, deren Preise sich zum Teil drastisch voneinander unterscheiden. Das betrifft fast alle Typen und Sorten. Die Spannen bei den Preismeldungen für Polycarbonat etwa schwankten beim KI-Panel zwischen -100 EUR/t und +210 EUR/t.

Auf der Kostenseite stieg Benzol im Juni deutlich um +219 EUR/t an. Weitergeben ließ er sich aber nicht, denn die Verarbeiter können einfach nicht mehr mitgehen. Der Bedarf aus den baunahen Endanwendermärkten wie aus dem E+E-Sektor ist deutlich zurückgegangen. Der Automobilsektor kommt nicht aus dem Tal der Tränen, und auch die erwarteten Lagerauffüllungen waren nicht spürbar. Mit der Sommerzeit und zum Teil reduzierter Linientätigkeit dürfte sich dieser Trend noch verstärken. Nicht zu fassen ist insbesondere der PA 6-Markt. Hier reicht die Preisrange von -350 EUR/t bis +150 EUR/t. Besonders stark sind die Preise in Osteuropa gefallen.

Benzol wurde im Juli-Kontrakt noch einmal deutlich teurer (+386 EUR/t). Dies führte bereits zu Preisankündigungen von den Herstellern, die sich zwischen +100 EUR/t und +250 EUR/t bewegen. Diese dürften sich jedoch angesichts der schwachen Nachfrage nur vereinzelt umsetzen lassen – und in Ost- und Südeuropa mit Sicherheit nicht.

 

Standard-Thermoplaste Juni 2022: Verarbeiterfreundliche Preisentwicklung toppt sogar noch Minus bei Vorproduktnotierungen / Automobilindustrie, Heimwerkermarkt und Bausektor nur mit schwacher Nachfrage / Allein PET erlebt einen Aufschwung

 PE: Nicht nur, aber auch bei den LD-Folien zeigte sich der Markt im Juni verarbeiterfreundlich: Obwohl der C2-Preis einen Rollover erlebte, ging das Polymer auf Talfahrt. Darüber hinaus setzten zusätzliche Importe und eine stetig sinkende Nachfrage die Preise unter Druck. Wenn sich doch nur die Nachfrage positiv entwickelte. Doch dort ist allerorten Verunsicherung zu spüren. Das Sommerloch verstärkt diesen Trend. Der Autosektor ist in Lethargie versunken. Der Heimwerkermarkt ist so gut wie tot. Verarbeiter warten auf niedrigere Preise in den kommenden Monaten. Der C2-Preis für Juli ist um -100 EUR/t gesunken. Das dürfte die Notierungen für das Polymer weiter unter Druck setzen.

PP: Trotz der geringen Monomerbewegung (der C3-Preis gab im Juni um 10 EUR/t nach) brach das Polymer total ein. Hatten bereits die am Monatsanfang geschlossenen Kontrakte signifikante Abschläge enthalten, so gaben die Notierungen im Monatsverlauf noch mehr nach – sehr zum Leidwesen der Erzeuger. Aufgrund der geringen Nachfrage kaufen die Verarbeiter nur das Allernötigste, obwohl die Lager quasi leer sind. Einzige Ausnahme im allgemeinen Preisrückgangstrend: die Notierungen für TV Compounds. Der C3-Kontraktpreis im Juli ist um 120 EUR/t gesunken. Aber auch hier dürfte der Polymerpreis deutlich stärker fallen, denn die Nachfrage gibt, von niedrigem Niveau ausgehend, weiter nach.

PVC: Bei einer nachlassenden Nachfrage und einer etwas besseren Versorgungslage bröckelten die europäischen PVC-Preise im Juni 2022 weiter ab. Recht überschaubar und regional begrenzt blieben die Abschläge beim Basismaterial. Keine wesentlichen Veränderungen gab es auch bei S-PVC (U). Derweil verzeichneten S-PVC (P) und E-PVC Pasten etwas höhere Abschläge. Der Abwärtstrend wird im Juli wohl an Fahrt gewinnen. Denn zum einen sank die Kostenbasis durch den Rückgang der C2-Referenz für Juli (-100 EUR/t), und zum anderen drücken das nach wie vor hohe Preisniveau, die einsetzende Urlaubszeit, vermehrte Baustillstände und zunehmende Rezessionsängste auf den Bedarf.

PS: Der Markt ist schwierig. In vielen Abnehmerbereichen der Styrolkunststoffe lässt die Nachfrage spürbar nach, und dennoch bewegen sich die Preise auf Rekordniveau (EPS) oder nur geringfügig darunter (PS, ABS). Vor diesem Hintergrund konnten die Erzeuger die Preise nach dem leichten Anstieg der Styrol-Referenz im Juni 2022 (+16 EUR/t) nur bei EPS etwas heraufsetzen. Bei PS und ABS räumten einige Anbieter hingegen teils deutliche Abschläge ein. Der massive Styrol-Aufschlag im Juli (+155 EUR/t) macht die Situation nicht leichter. An dem für EPS wichtigen Bausektor zeichnet sich eine Abkühlung ab. Bei ABS wird das Aufschlagspotenzial durch den kräftigen ACN-Abschlag (-279 EUR/t; Butadien verzeichnete den Rollover) gebremst.

PET: Der europäische PET-Markt erlebte im Juni 2022 einen deutlichen Aufschwung. Die europäischen Erzeuger hatten den Ausstoß angesichts der Schwäche im Mai gedrosselt. Sie forderten wegen der Steigerungen bei den Vorprodukten zum Teil dreistellige Anhebungen. Hier retteten Ausweichmöglichkeiten durch teils sehr attraktive Importangebote die Abnehmer jedoch vor Schlimmerem. Im Juli steigt der Druck auf der Vorproduktseite weiter und treibt die Notierungen für PX weiter in die Höhe. Die europäischen Hersteller fordern vor diesem Hintergrund erneut dreistellige Anhebungen

 

 

 

KI Preisreport Mai 2022

Technische Thermoplaste Mai 2022: Uneinheitlichkeit bei den Notierungen kennzeichnet den Markt / PC und PBT im Rollover, während POM und PMMA neue Rekordhöhen erklimmen / Für Juni werden wegen des Plus bei Benzol nochmalige Teuerungen erwartet

 Der Markt für technische Thermoplaste zeigte im Mai ein uneinheitliches Bild: Erzeuger und Verarbeiter durchlebten ein Wechselbad der Gefühle, in dem sich die Auf- und die Abschläge die Waage hielten. Bei Polycarbonat und PBT führte der leicht gestiegene Vorproduktpreis (+45 EUR/t) zu einem Rollover. POM hingegen schwang sich auf neuerliche Rekordhöhen empor, weil so gut wie kein Material auf dem Markt verfügbar ist. Diesem Auftrieb folgte auch PMMA.

Auf Endkundenseite tut sich nach wie vor wenig: Die Automobilbranche will partout nicht in die Gänge kommen, was die Abrufmengen im Keller verharren lässt.

Auf der Polyacryl-Seite wurden leichte Rückgänge registriert. Offenbar ist es den Herstellern nicht gelungen, ihre weiteren Erhöhungswünsche im Markt durchzusetzen. Bemerkenswert: Die Range der Preisausschläge, sowohl nach oben wie nach unten, war im Mai extrem und reichte bei PA 6 und PA 6.6 von -600 EUR/t bis +500 EUR/t.

Der Benzolpreis im Juni stieg um 219 EUR/t. Dass das Vorprodukt teurer werden würde, hatten Marktbeobachter erwartet. Dass der Aufschlag in dieser Höhe erfolgen würde, überrascht jedoch nicht wenige. Das Preisplus wird die gesamte Vorproduktstrecke deutlich teurer machen. Angesichts der absehbar flauen Auftragslage von Seiten der Automobilindustrie ist zu erwarten, dass die Preise für technische Thermoplaste im Juni nochmals steigen werden.

Standard-Thermoplaste Mai 2022: Abschläge bei fast allen Sorten / Nur PS und EPS legen weiter zu / Hohe Inflation und allgemeine Unsicherheit dämpfen die Nachfrage / Für Juni überwiegend weitere Preisnachlässe abzusehen

PE: Der C2-Preis ging um 70 EUR/t zurück. Das gab auch die Richtung für Polyethylen vor. Gegen Monatsende kamen die Preise durch Importe zusätzlich unter Druck.. Die europäische Produktion läuft weitgehend in geregelten Bahnen. Die Logistikprobleme für Importe sind noch nicht abgeklungen. Trotzdem kamen Ende Mai größere Mengen aus Asien und aus den USA. Die Endverbraucher halten sich zurück und sind von den hohen Preisen abgeschreckt. Daher kaufen auch die Verarbeiter nur das Nötigste. Der C2-Preis für Juni legte einen Rollover hin. Verstärkte Importe dürften die europäischen Preise weiter unter Druck setzen.

PP: Was für eine verrückte Situation: Nach Monaten des Mangels ertrinken die Propylenerzeuger mittlerweile nahezu im eigenen Produkt. Krampfhaft versuchen sie, C3 in Tankschiffen und sonstwo zwischenzulagern. Für die Erzeuger war der Mai daher kein Wonnemonat. Die C3-Referenz fiel um 65 EUR/t. Verarbeiter dürften sich hingegen gefreut haben, denn die PP-Abschläge lagen oft noch höher. Für die geringe Nachfrage reichen die europäischen Kapazitäten aus. Importe waren weiterhin Mangelware und werden vermehrt für Juni erwartet. Nach wie vor steht und fällt die Nachfrage mit der Automobilindustrie. Dort tut sich aber wenig bis nichts. Im Juni zeigt der C3-Kontraktpreis leicht nach unten, und dieser Tendenz dürfte PP folgen.

PVC: Es geht also doch noch: Im Mai haben die PVC-Notierungen erstmals seit satten zwei Jahren wieder einen Rückgang verzeichnet. Die Anbieter gaben die gesunkenen C2-Kosten anteilig weiter, was beim Basismaterial meist zu Abschlägen von 35 EUR/t führte. Ihre Margen verbesserten die Erzeuger dennoch, da sie die ebenfalls rückläufigen Energiekosten in die Preise nicht einfließen ließen. Die Preise der Compounds gaben ebenfalls nach. Verarbeiter hoffen auf weitere Preissenkungen und passten ihre Mai-Order entsprechend an. Gedrückt wurde die Nachfrage aber auch durch Verschiebungen von Bauprojekten.

PS: Auf den neuerlichen Anstieg der Styrol-Referenz im Mai (+84 EUR/t) haben die Preise für Styrolkunststoffe unterschiedlich reagiert. Am knapp versorgten EPS-Markt wurde die SM-Verteuerung meist komplett weitergegeben. Die Polystyrol-Produzenten hingegen berücksichtigten die gesunkenen Energiekosten, wodurch die Aufschläge unterhalb der SM-Veränderung blieben. Schwieriger für die Erzeuger gestaltete sich die Lage bei ABS. Wegen der schwachen Nachfrage und des erhöhten Angebots konnten die Produzenten die gestiegenen Kompositkosten oft nicht einpreisen. Für Juni zeichnen sich nun allenfalls leichte Preisveränderungen ab, nachdem die SM-Referenz noch einmal um 16 EUR/t zulegte.

PET: Einen überraschend starken Absacker erlebte PET. Die Nachfrage in der Hauptsaison blieb gegenüber den üblichen Mengen sehr schwach. Die europäischen Produktionen liefen wieder rund, und zur Krönung kamen plötzliche Mengenschübe aus Asien. Unterm Strich konnten Großabnehmer Nachlässe um rund 100 EUR/t erzielen. Auch kleinere bis mittlere Mengen erreichten spürbare Abschläge. Vorproduktseitig deutet sich im Juni Druck durch steigende PX-Notierungen an. Nachfrageseitig herrscht große Verunsicherung, da völlig unklar ist, wie sich Inflation und allgemeine Unsicherheit auf die Verbraucherlaune und den Tourismus auswirken. Abermals stärkere Abschläge sind daher unwahrscheinlich, aber denkbar.

KI Preisreport April 2022

Technische Thermoplaste April 2022: Notierungen schießen weiter in die Höhe / Heftige Aufschläge bei allen Sorten / Südeuropa besonders stark betroffen / Nachfrage jedoch überwiegend schwach / Wohl weitere Anhebungen im Mai

 Trotz der geringen Nachfrage kletterten die Notierungen sämtlicher technischer Thermoplaste im April 2022 dreistellig nach oben. Wie einen Monat zuvor, nur dass die Aufschläge bei allen Werkstoffen noch höher ausfielen als im März. Grund dafür war die massive Unsicherheit durch die geopolitische Lage und die damit verbundenen Kostenanstiege für Rohstoffe, Energie und Transport.

Bezeichnend war die große Bandbreite an unterschiedlichen Preisbewegungen. Am heftigsten fiel die Marktdiskrepanz bei POM natur aus, wo vom Rollover bis zu Aufschlägen von 1.000 EUR/t alles geboten war. Diese massive Volatilität erschwert jegliche Form einer den Gesamtmarkt abbildenden Berichterstattung. Die von KI gemeldeten Werte können vor diesem Hintergrund nur eine statistisch gewichtete Annäherung bilden.

Dort schossen die Notierungen für PMMA den Vogel ab, mit Preissteigerungen von im Schnitt 400 EUR/t. POM verteuerte sich um 350 EUR/t, und POM und PA 6.6 je nach Type um 300 bis 350 EUR/t. Tendenziell fielen die Preiserhöhungen in Südeuropa sogar noch höher aus als auf dem übrigen Kontinent.

Und die Hausse dauert im Mai wohl weiter an. Die Gründe dafür sind dieselben – weitere Teuerungen für Rohstoffe, Energie und Logistik. Allerdings gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Preissteigerungen zum Teil deutlich geringer ausfallen werden.

Standard-Thermoplaste April 2022: Die Hersteller holen raus, was geht / Im Mai werden bei vielen Typen Rollover und die Bildung eines Preisplateaus erwartet / Ausnahmen: PVC und Styrol / Der Ukraine-Krieg sorgt für Unsicherheit im Markt

PE: Der C2-Kontrakt im April (+230 EUR/t) hat bei PE LD Folien die Marschrichtung vorgegeben: Durch die Bank stiegen die Preise. Die Verhandlungen waren relativ hart. Auch im April wurden Energieaufschläge zusätzlich eingepreist, obwohl die Energiekosten leicht rückläufig waren. Für den Mai hat sich der C2-Preis gedreht: Ein Minus von -70 EUR/t steht auf der Uhr. Da auch die Energiekostenzuschläge bereits eingepreist wurden, zeichnet sich ein Rollover ab – und es dürfte sich im Mai ein Preisplateau bilden, gerade auch bei den Rohrqualitäten. Für anhaltende Verunsicherung im Markt sorgt jedoch der Ukraine-Krieg. Im Fazit heißt das: Die Fahrt auf Sicht geht weiter.

PP: Der massive Anstieg der C3-Referenz im April (+225 EUR/t) ließ die Preise für Polypropylen auf neuerliche Allzeithochs schießen. Die Produzenten versuchten, neben dem C3-Aufschlag auch die gestiegenen Energiekosten einzupreisen. Dagegen sträubten sich aber die Verarbeiter. Ohnehin gestaltete sich die Nachfrage eher mau. Der Rückgang des C3-Kontraktpreises im Mai (-65 EUR/t) setzte ein entsprechendes Signal. Marktbeobachter gehen davon aus, dass größere Abnehmer angesichts der Kostenreduktion niedrigere Preise erwirken können. In der Summe dürfte es im Mai darauf hinauslaufen, dass die PP-Preise die jüngste Hausse beenden und zu einer Plateaubildung neigen.

PVC: Die Tendenz blieb im April 2022 unverändert aufwärtsgerichtet. Angesichts der zunehmenden Verknappung konnten die Erzeuger auch eine Energiekostenkomponente hinzupacken. Im Windschatten der Kostensteigerungen für das Basismaterial und Zuschlagstoffe verteuerten sich auch die Compounds. Und was folgt im Mai? Weitere Preisaufschläge zeichnen sich ab. Zudem dürften die Produzenten neuerliche Aufschläge mit den Einschränkungen der Verfügbarkeit begründen. Die Entwicklung der C2-Referenz gerät angesichts der Limitierungen derweil wieder mal zur Nebensache.

PS: Der heftige Styrol-Kostenanstieg im April (+360 EUR/t) hat die Preise sämtlicher Styrolkunststoffe auf neue Rekordhöhen getrieben. Steil nach oben schossen im Fall von ABS auch die Notierungen der übrigen Komponenten Butadien (+200 EUR/t) und ACN (+400 EUR/t). Bei PS und EPS zeigte sich die Versorgungslage angespannt, was insbesondere den Limitierungen beim Vorprodukt Styrol geschuldet war. Besser verfügbar war ABS. Wie sich die Preise im Mai entwickeln, wird wieder maßgeblich von der Styrol-Referenz und den Energiepreise abhängen. ((Bis Redaktionsschluss lag die SM-Referenz für Mai noch nicht vor.)) Angesichts der andauernden SM-Engpässe ist ein Anstieg aber wahrscheinlich. Butadien verzeichnete derweil einen Rollover, ACN verteuerte sich lediglich um 14,50 EUR/t.

PET: Nach dem turbulenten März kam es im europäischen PET-Markt im April 2022 nicht zu der befürchteten Fortsetzung des starken Auftriebs. Die Mengen-Panik ließ bald nach. Die Verbraucherlaune ist durch die großen Unsicherheiten in den Keller gesaust. Für den Mai deutet sich ein leichter Druck auf die Preise an. Die PX-Kontraktreferenz wurde nach dem Sprung im März für den April im Rollover fixiert, so dass von der Vorproduktseite her kein Kostendruck kommt. Ebenso sollen im Mai Importe aus Asien eintreffen. Die große Unbekannte ist die Nachfrage. Derzeit sieht es eher verhalten aus. Je nachdem dürften Rollover bis leichte Nachlässe das Bild dominieren.

KI Preisreport März 2022

Technische Thermoplaste März 2022: Der ganze Markt verharrt in Schockstarre / Bei wenig Angebot dürften die Preise trotz geringer Nachfrage im April weiter steigen / Glasfaser-Importe sorgen nicht für Entspannung / Weiter Trauerspiel bei Automotive

 Im März ist der gesamte Markt für technische Thermoplaste mau. Wenig bis nichts bewegt sich. Erzeuger wie Verarbeiter wie Anwender scheinen durch den Ukraine-Krieg in eine Art Schockstarre verfallen zu sein. Die Nachfrage ist bei vielen Typen so gering wie das Angebot. Grundlegende Veränderungen scheinen auch für April nicht in Sicht.

Die wenigen großen Erzeuger nutzen ihre Marktmacht zum Teil deutlich erkennbar aus. Auf Seiten der Verarbeiter hingegen macht sich offenbar so etwas wie lethargische Schicksalsergebenheit breit. Viele scheuen den Konflikt, weil sie dann noch höhere Preise fürchten.

Bei PC glasklar etwa führten ein leichter Aufschlag bei Benzol (+20 EUR/t) und durch den Ukraine-Krieg exorbitant volatile Energiepreise zu deutlich höheren Kontrakten. Der E+E-Sektor wie Plattenanwendungen stützten den Markt. Deutlich angezogen haben auch die Auffüllungen der Lagerbestände. Die Abrufe aus der Automobilindustrie sind jedoch weiterhin ein Trauerspiel.

Auch an den GF-verstärkten Typen werden die höheren Kosten für Benzol, Energie und Logistik nicht spurlos vorübergehen. Die Kostensteigerungen für Glasfasern dürften aber nicht die befürchteten Aufschläge von bis zu 500 EUR/t erreichen, weil die (teuren) Importe aus China (die trotz Hafenschließungen nach Europa kommen) dies verhindern.

Bei PMMA hat der größte europäische Produzent nach wie vor große Probleme mit der Versorgung. Spezialitäten sind absolute Mangelware, und Kontraktmengen können so gut wie nirgends erfüllt werden.

 

Standard-Thermoplaste März 2022: Gedämpfte Stimmung bei den Verarbeitern / Ukraine-Krieg schlägt sich in den Polymermärkten nieder /  Preishammer im April erwartet / C2-Kontrakt schießt durch die Decke

 PE: Die Stimmung in der Verarbeiterbranche ist reichlich gedämpft. Sortenübergreifend nehmen die Sorgen über die Entwicklung der Absatzmärkte zu. Der März begann für die Polyethylen-Subsorten verhalten. Als dann aber die Hersteller ihre Orderbücher Mitte des Monats einfach schlossen, geriet der Markt in Aufregung. Die Verunsicherung in Folge des Ukraine-Kriegs dürfte sich auch im April fortsetzen. Einige Verarbeiter planen, die Osterpause zu verlängern. Manche gehen sogar so weit, dass sie ganze Linien stilllegen wollen, weil die Produktion nicht mehr rentabel wäre.

PP: Im März 2022 hat die Ukraine-Krise auch den westeuropäischen Markt für Polypropylen erreicht. Einen ersten Vorgeschmack brachte der Anstieg der C3-Referenz von 95 EUR/t, den die PP-Erzeuger mehr oder weniger einzupreisen versuchten. Was im Ergebnis nach vielem Hin und Her blieb, ist eine große Spanne unterschiedlicher Preisveränderungen im März. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben – der Preishammer, der im vergangenen Monat den Markt nur für kurze Zeit erschreckte, wird im April massiv aufschlagen: C3 verteuerte sich zum Q2-Auftakt um 225 EUR/t, und die Erzeuger werden einen neuerlichen Anlauf in Sachen Energiekostenweitergabe unternehmen.

PVC: Im März 2022 einigten sich die Anbieter und Verarbeiter zunächst auf einen Aufschlag von 50 EUR/t, was in etwa der anteiligen Kostenweitergabe des Vorprodukts Ethylen (+95 EUR/t) entsprach. Die Energiekosten dürften im April wieder thematisiert werden. In Verbindung mit der sprunghaft gestiegenen Ethylen-Referenz (+230 EUR/t) sind zum Q2-Auftakt daher kräftige Preiserhöhungen zu erwarten. Bei den Compounds richtete sich die Höhe der neuerlichen Preisaufschläge nach den Kostensteigerungen für das Basismaterial und den Zuschlagstoffen. Im nächsten Monat dürfte sich die Nachfrage allerdings wieder der Normalität annähern.

PS: Ein erster Kostenschub erreichte den Markt Anfang März, als die SM-Referenz um 93 EUR/t anzog. Bei Polystyrol und EPS bewegten sich die Aufschläge zunächst im Rahmen der Kostenveränderung. Ungeachtet dessen rückten die Notierungen von PS und ABS wieder recht nah an ihre bisherigen Höchststände, und EPS verzeichnete einen neuerlichen Rekord. Für den April steht ein noch gewaltigerer Kostenschub an: Die Styrol-Referenz schoss – sicherlich zum Teil bedingt durch die hohen Energiekosten und die Sorgen um die europäische Gasversorgung – zum Q2-Auftakt um 360 EUR/t nach oben. Butadien kletterte um 200 EUR/t und die ABS-Komponente ACN um 400,50 EUR/t.

PET: Wie nicht anders zu erwarten, wurde im März 2022 auch der europäische PET-Markt durch den Krieg in der Ukraine in heftige Turbulenzen versetzt. Die Nachfrage aus den Endmärkten führte zu einem nervösen Run auf die offenkundig immer weniger ausreichenden Angebotsmengen. Am Monatsende waren bereits Geschäfte mit Steigerungen bis zu 200 EUR/t zum Vormonat zu beobachten. Im April ist keine Entspannung in Sicht, im Gegenteil: Es sind weitere deutliche Aufschläge im dreistelligen Bereich zu befürchten, den Käufern fehlen Ausweichmöglichkeiten. Es sei denn, man schlägt Aufträge radikal aus und stellt den Betrieb zumindest teilweise ein.

KI Preisreport Februar 2022

Technische Thermoplaste Februar 2022: Vielfach Rollover mit Ausnahme von Polycarbonat / Nachfrage und Angebot teils auf sehr niedrigem Niveau / Zumindest leichte Preiserhöhungen im März / Deftige Glasfaser-Aufschläge

Die Notierungen für Polycarbonat-Compounds und -Blends gingen im Februar als einzige nach oben, auch PA-6-Naturtypen zogen an. Alle übrigen Sorten blieben im Rollover, wegen der allgemein geringen bis sehr geringen Nachfrage auch die glasfaserverstärkten Typen. Diesen steht in den kommenden Wochen allerdings erhebliches Ungemach ins Haus.

Abrufe aus der Automobilindustrie blieben dürftig. Die Baubranche und der E&E-Sektor konnten teilweise für Ausgleich sorgen. Lagerbestände wurden nur verhalten erhöht, unter anderem wegen der mittlerweile dünneren Liquidität der Verarbeiter. Vereinzelt kam es sogar zu Anlagenabstellungen bei einigen Verarbeitern.

Die Erzeuger werden im März neue Versuche unternehmen, um Kosten für Energie und Logistik einzupreisen. Weil einige Verarbeiter angesichts minimaler Lagerbestände kaum um Bestellungen herumkommen werden, wird ihnen das wohl auch bei fast allen Sorten gelingen – auch wenn die Werksabstellungen bei VW und BMW zumindest wohl bis Mitte März bremsend wirken werden. Bei einigen wenigen Materialien wirken zusätzlich Vorproduktengpässe. Immerhin bleiben Platten sowie E&E auf robustem Niveau.

Bei verstärkten Typen kommt die Entwicklung bei den Kurzglasfasern hinzu, für die im Vorgriff auf Q2 die Rede ist von Aufschlägen in Richtung 300 bis 500 EUR/t.

 

Standard-Thermoplaste Februar 2022: Zumeist Rollover bei PE und PP / Bei PET ziehen die Preise gegen Monatsende an / Ukraine-Krieg verunsichert Kunden und lässt die Ordertätigkeit für März stocken

PE: Die schwache Nachfrage machte ihnen einen Strich durch die Rechnung – keinen Erfolg hatten die PE-Produzenten im Februar 2022 bei ihrem Versuch, die Preise nach dem Anstieg der Ethylen-Referenz (+67,50 EUR/t) ebenfalls anzuheben. Doch nicht nur das: Wegen der geringen Nachfrage mussten sie bei PE-LD, PE-LLD und einigen PE-HD-Typen sogar Preisnachlässe einräumen. Allerdings sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die Preise sich seit geraumer Zeit auch auf einem sehr, sehr hohen Niveau bewegen.

Und jetzt kommt auch noch der Ukraine-Krieg hinzu. Viele Verarbeiter und deren Kunden sind massiv verunsichert und treten bei ihren Ordern auf die Bremse. Das nach wie vor hohe Preisgefüge und weiterhin wohl eher verhaltene Mengenabrufe dürften dazu führen, dass die Erzeuger den neuerlichen C2-Kostenanstieg im März (+95 EUR/t) voraussichtlich auch nur anteilig einpreisen werden können – und bei PE-HD-Blasform- und Blasfolienqualitäten könnte angesichts des bestehenden Überangebots selbst das nicht gelingen.

Von der Entwicklung bei PE unbeeindruckt blieb EVA. Angesichts der massiven Unterversorgung des europäischen Markts setzte der Werkstoff seinen Höhenflug ungebremst fort.

PP: Die Mehrzahl der berichteten Homopolymer-Typen blieb im Rollover stecken oder zumindest nahe daran. Copolymer-Materialien verzeichneten hier und da Abschläge in nennenswertem Umfang, während helle TV-Compounds leicht nach oben gezogen wurden.

Der wesentliche Nachfragetreiber Automobilbau schafft es nicht, die hohen Auftragsbestände abzuarbeiten. Spritzgießunternehmen kauften deshalb nach wie vor nur das Notwendige oder füllten mit Sonderposten die Lager auf – Letzteres in Erwartung anspringender Konjunktur. Unsicherheit aufgrund der Ukraine-Krise war bereits in den letzten Februartagen vor Ausbruch des Krieges spürbar.

Die Nachfrage nach konsumnahen Verpackungen entpuppte sich entgegen der Erwartung als Enttäuschung. Die Ordertätigkeit kühlte sich im Gegenteil mächtig ab. Folienproduzenten konnten sich zudem auf dem Spotmarkt mit günstigem Material eindecken und waren damit nicht auf kontraktierte Mengen angewiesen.

Die europäische Versorgung ist trotz einiger Anlagenausfälle bei Homopolymeren mehr als ausreichend. Hinzu kommen bei beiden Materialfamilien vermehrte Importe aus Südkorea und den USA – deren Preise auch bei kleinen und mittelgroßen Abnahmen häufig deutlich unterhalb der KI-Range bleiben.

Der im März um 95 EUR/t gestiegene C3-Kontrakt wird kaum Wirkung entfalten. Die Auftragsbücher der Verarbeiter bleiben vielfach merklich leerer als sonst in dieser Jahreszeit. Einer der Gründe ist der Krieg in der Ukraine, der für die Mehrzahl der Unternehmen eine starke Unsicherheit verbreitet, zumal sich auch große Automobilbauer – vor allem aus dem Nutzfahrzeugbereich – aus russischen Gemeinschaftsunternehmungen zurückziehen.
Die Importe günstiger Materialien nehmen darüber hinaus teilweise noch zu und nehmen den europäischen Erzeugern jede Möglichkeit einer Preiserhöhung.

PVC: Die Preisspirale dreht sich weiter. Die Notierungen der PVC-Compounds setzten ihren Aufwärtstrend im Februar 2022 fort, und auch die Preise für das PVC-Basismaterial strebten nach zweimonatiger Verschnaufpause wieder nach oben. Triebfeder der Aufschläge war beim Basismaterial im Wesentlichen die Verteuerung von C2 (+67,50 EUR/t), während bei den Compounds die gestiegenen Kosten für das Basismaterial sowie Zuschlagstoffe wie Titandioxid, Stabilisatoren und Flammschutzmittel durchschlugen.

Und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Der Krieg in der Ukraine hat die Preise für Öl und Energie bereits nach oben getrieben, und im Windschatten dessen werden die März-Notierungen für PVC und Compounds folgen.

PS: Von den Unwägbarkeiten durch die Ukraine-Krise blieben die Notierungen für Styrolkunststoffe im Februar 2022 noch weitgehend unberührt. Nach dem Rückgang der Styrol-Referenz (-51 EUR/t) gaben auch die Preise für Polystyrol und EPS nach. Bei Polystyrol gingen einige Anbieter über die Kostenermäßigung hinaus, weil sie bei der Preisgestaltung auch die rückläufigen Energiekosten berücksichtigten, während die Abschläge für EPS grau angesichts der Materialengpässe deutlich niedriger ausfielen.

Auch bei ABS räumten mehrere Anbieter Preisnachlässe ein, auch wenn es seitens der Kompositkosten eigentlich kaum Veränderung gab – einige Akteure begründeten die Abschläge mit den gesunkenen Energiekosten, andere korrigierten insbesondere bisherige Preisspitzen nach unten.

Die Phase der Entspannung, in der die Preise – ABS und EPS hatten zuvor neue Allzeithochs markiert – etwas nach unten kamen, währte aber nur kurz. Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die nachfolgenden Sanktionen des Westens verunsichern die Märkte. Steigende Preise für Rohstoffe und Energie sind die Folge.

Die Styrol-Referenz legte im März um 93 EUR/t zu, und im Windschatten dessen werden sich auch PS und EPS verteuern. Aufschläge sind auch für ABS absehbar, zumal neben Styrol auch die Kosten für Butadien (+100 EUR/t) und ACN (+93,50 EUR/t) nach oben gingen. Je nach Anbieter dürfte zudem eine Energiekomponente draufgesattelt werden. Es winken also neue Höchstpreise für EPS und ABS. Unbill droht den Verarbeitern auch seitens der Logistik, da viele Lkw-Fahrer aus der Ukraine kommen und wegen des Krieges in ihre Heimat zurückkehrten.

PET: Die europäischen PET-Märkte wurden im Verlauf des Februar 2022 zunehmend nervöser. Zu Monatsbeginn trafen die angekündigten Importe aus Fernost ein. Damit schlugen erste Meldungen über den PTA-Mangel in Litauen noch keine allzu großen Wellen. Gegen Mitte Februar aber zogen die FOB-Preise in Asien deutlich an, die Produktionslage in Europa zeigte sich verengter, Öl und Energie verteuerten sich weiter. Zugleich nahm der Druck für Vorsaison-Käufe bei den bislang abwartenden Abnehmern zu, die Lager leerten sich. Die meisten Abnahmen waren da aber schon meist mit Rollover unter Dach und Fach gebracht. Danach gebuchte Kleinstmengen für den Ad hoc-Verbrauch jedoch wurden teurer, hier ging es in der Spitze um bis zu 50 EUR/t nach oben.

Die Aussicht auf den März ist von großen Unsicherheiten geprägt. Der Krieg in der Ukraine (siehe KIWeb vom 25.02.2022) überschattet die Märkte. Öl, Gas, Energie, Logistik – alles dürfte sich nochmals stark verteuern. Auch weitere Lieferverzögerungen sind in dieser Lage möglich. Verwerfungen in Handelsströmen könnten die Importe aus Asien eintrüben und allgemein teurer werden lassen, Zuspitzungen der Spannungen in Mittel- und Osteuropa mit Auswirkungen auf die Produktionslage vor allem in Litauen, nichts scheint ausgeschlossen. Zugleich beginnt die Frühjahrssaison, und getrunken wird bekanntlich immer, auch in Krisensituationen. In der Summe stehen wohl sehr deutliche Preissteigerungen auf der Agenda.

KI Preisreport Januar 2022

Technische Thermoplaste Januar 2022: Bei PC glasklar zeichnet sich aufgrund des niedrigeren Benzolpreises eine leichte Entspannung ab / PA bleibt ein echtes Problemkind / Bei POM gilt weiterhin: Menge vor Preis

 Die Erhöhung des Benzol-Kontrakts um 209 EUR/t plus die Energiekostenzuschläge führten bei PC glasklar zu einem deutlichen Preisauftrieb. Die europäischen Werke produzieren so, dass die Verfügbarkeit sich deutlich verbessert hat. Die Lieferzeit von Standardmaterialien ist dadurch von 20 auf 8 bis 12 Wochen gesunken. Hinzu kommen größere Importmengen. Für Spezialitäten im PC-Bereich ist das Angebot jedoch weiter eng. Für Standardware wird es auch im Februar keine größeren Lieferprobleme geben. Kontraktmengen sind jetzt schon zugesagt. Anders bei den Spezialitäten: Hier werden Verarbeiter weiterhin mit Allokationen rechnen müssen.

Das ABS für die Herstellung der PC/ABS Blends fehlt extrem und ist das Bottleneck für die gesamte Produktion. Die Läger sind bei vielen Verarbeitern bereits so weit geleert, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als zu den derzeitigen hohen Preisen einzukaufen. Dieser Trend dürfte sich verstärken.

Problemkind Polyamid: Die geringe Verfügbarkeit von PA 6.6 hat den Herstellern erlaubt, ihre Energie- und Logistikkosten einzupreisen, ohne dass die Verarbeiter dagegenhalten konnten. Wenigstens zeichnet sich für den Februar eine leichte Entspannung ab. Die Läger sind mittlerweile nachgefüllt, und die Produktion sollte ihr Niveau halten können.

Anders bei POM: Um das wenige Material, das verfügbar ist, wird ohne Ende gestritten. Es gilt: Menge vor Preis. Für den Februar ist aufgrund der Materialknappheit mit Aufschlägen zu rechnen. Daran wird auch eine sich verbessernde Importquote nicht viel verändern.

Standard-Thermoplaste Januar 2022: Der C2-Rollover und eine geringe Nachfrage ersticken manche Preisverhandlung im Keim / C3-Anstieg könnte bei manchen Typen zum Preisaufschlag führen / PET-Markt zeigt sich heterogen

 PE: Wegen des C2-Rollovers und einer geringen Nachfrage war die Messe bei den LD-Folien rasch gelesen – und alle Beteiligten einigten sich auf ein Rollover. Der C2-Preis für den Februar (+ 67,50 EUR/t) und die weiterhin erwarteten Energiekosteneinpreisungen dürften die Preise jedoch im Februar nach oben ziehen. Bei LLD Spritzguss bleibt die europäische Produktion limitiert. Dennoch gelang es den Erzeugern, die Kontrakte größtenteils gut zu erfüllen. Und schließlich das dauersuperknappe EVA: Hier werden Erzeugerträume wahr.

 PP: Eigentlich war erwartet worden, dass die Erzeuger von Homo Spritzguss im Januar versuchen würden, ihre Preise nach oben zu treiben (nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die gestiegenen Energiekosten). Erstaunlicherweise gelang dies jedoch nicht. Stattdessen einigte man sich relativ schnell auf einen Rollover, der dem C3-Kontrakt folgte. Typenübergreifend bleiben die Abrufe aus der Automobilindustrie mehr als mau. Verarbeiter füllen deshalb ihre Lagerbestände auch nicht in dem erwarteten Umfang auf, sondern ordern nur das Notwendige.

 PVC: Die Notierungen des Basismaterials haben sich im Januar 2022 seitwärts entwickelt, so wie auch einen Monat zuvor. Erneut gelang es den meisten Anbietern nicht, die gestiegenen Energiekosten einzupreisen. Denn Importe – und diese auch noch zu vergleichsweise moderaten Preisen – hatten die Verfügbarkeit leicht verbessert, und zudem schwächte die Nachfrage etwas ab. Die aufgeschobene Einpreisung der Energiekosten wollen viele Erzeuger im Februar nachholen. Als Aufschlagsargument ins Feld geführt wird aber auch sicherlich der Anstieg der C2-Referenz (+67,50 EUR/t).

PS: Der Anstieg der Styrol-Referenz (+119 EUR/t) hat die Preise der Styrolkunststoffe im Januar 2022 weiter nach oben gezogen und EPS sowie ABS neue Allzeithochs beschert. Bei Polystyrol erhöhten mehrere Anbieter die Preise über die SM-Kostensteigerung hinaus und begründeten dies mit den gestiegenen Energiekosten. Auch bei den europäischen ABS-Produzenten galt die Weitergabe der (Komposit)kosten als untere Grenze der Aufschläge. Doch insbesondere bei den Spritzgießtypen machten sich günstige Importe aus Asien bemerkbar. Bei allen Styrolkunststoffen hat sich die Versorgungslage im Laufe des Januar etwas verbessert.

 PET: Die europäischen PET-Märkte zeigten sich im Januar recht heterogen. Bei einigen Großabnahmen kam es zu Wechseln von Quartals- auf Monatsfixierungen, was für den Januar in diesen Bereichen wegen gestiegener Rohstoff- und Energiekosten bis zu dreistelligen Anhebungen führen konnte. Die Abnehmer wollten den Wechsel dennoch, weil sie von schon bald wieder fallenden Notierungen ausgehen. Die Erhöhungen hatten Auswirkungen auch auf die von KI berichteten mittleren Abnahmen, wo im Schnitt 60 EUR/t mehr als im Dezember bezahlt wurden. Am oberen Rand wurden für Kleinstmengen meist 20 EUR/t mehr fällig. Der Februar verspricht eine Pokerpartie.

KI Preisreport Dezember 2021

Technische Thermoplaste Dezember 2021: Rollover für die Mehrzahl der Sorten / Schwache Nachfrage zum Jahresende / Aufschläge im Januar gelten mit steigenden Vorproduktpreisen als sicher

Die berichteten technischen Thermoplaste zeigten kaum Veränderung im Dezember 2021. Einzige Ausnahme war eine leichte Teuerung bei PBT. Bestehende Quartalskontrakte unterstützten die Verarbeiter bei der Abwehr von Aufschlagsversuchen seitens der Erzeuger. Der nur leicht gestiegene Dezemberkontrakt für Benzol tat ein Übriges. Auch glasfaserverstärkte Materialien legten eine Verschnaufpause ein.

Der verkürzte Produktionsmonat, der Rückgriff der Verarbeiter auf Lagerbestände und die schwache Abnahme aus dem Automobilbau hielten die Nachfrage insgesamt gering. Die Branchen Bau und E&E zeigten stellenweise einen erhöhten Bedarf – auch im Vorgriff auf das neue Jahr.

Im Januar wird es zu neuerlichen Versuchen kommen, die gestiegenen Kosten für Transport und Energie einzupreisen. Hinzu kommen der um 209 EUR/t höher fixierte Benzol-Kontrakt sowie Engpässe bei Zuschlagsstoffen wie Flammschutzmitteln und Glasfasern, die ebenfalls mit dreistelligen Aufschlägen aufwarten werden. Einige Sorten wie PBT und PMMA leiden zudem unter Engpässen in der Vorproduktstrecke. Eine Umsetzung der Erzeugerforderungen ist sehr wahrscheinlich, zumal teilweise durchaus auch mit dem Zaunpfahl höherer Exportmengen gewunken wird.

Wohl bis Mitte des Jahres wird es zu keiner wesentlichen Besserung bei der Verfügbarkeit von Elektronikchips für den Automobilbau kommen. Insgesamt rechnet die Branche für das erste Halbjahr mit einem Mengenabsatz, der um ein Drittel unter dem des Jahres 2019 liegen wird.

Standard-Thermoplaste Dezember 2021: Mehrzahl der Preise zeigt bei schwacher Nachfrage nur wenig Bewegung / Produzenten drängen im Januar auf Einpreisung von Kosten für Energie und Transport

PE: Die Polyethylen-Preise zogen im Dezember 2021 leicht an oder blieben stabil, auch wenn die C2-Referenz etwas (-10 EUR/t) nachgab. Bei knapper Materialverfügbarkeit verlangten die Produzenten wegen gestiegener Energiekosten durchweg höhere Preise. Mit der schwachen Nachfrage zum Jahresausklang wurden diese aber – wenn überhaupt – nur anteilig umgesetzt. Die Engpässe in der EVA-Strecke trieben die Preise hingegen weiter nach oben, das wird auch 2022 zunächst so bleiben. Die Erzeuger wollen im neuen Jahr bei PE-LD und PE-LLD die Energiekosten verstärkt einpreisen, bei PE-HD ist das zu großen Teilen bereits geschehen.

PP: Adäquat zum Rollover bei Propylen blieben die Preise für Polypropylen-Compounds auf Vormonatsniveau, auch wenn die Erzeuger die erhöhten Energiekosten einpreisen wollten. Geringe Aufschläge erzielten sie nur bei Folienqualitäten – bei denen die Nachfrage nicht ganz so schwach war wie bei den Spritzgießmaterialien und verstärkten Compounds, die unter der Schwäche des Automobilsektors litten. Einen neuen Anlauf zur Einbeziehung der Energiekosten wollen die europäischen Produzenten im Januar starten, teilweise ist ein separater Energie-Index angedacht.

PVC: Nach einer 18 Monate währenden Hausse legte PVC-Basismaterial eine Verschnaufpause ein. Die Versorgungslage zeigte sich zum Jahresausklang etwas weniger angespannt, auch wenn Limitierungen nach wie vor das Gesamtbild prägen. Derweil setzten die Notierungen der Compounds ihren Höhenflug fort, getrieben von den Kostensteigerungen bei Titandioxid, Flammschutzmitteln und anderen Zuschlagstoffen. Basis-PVC wird im Januar wohl weiter anziehen, da die Produzenten gestiegene Kosten für Energie und Logistik einpreisen wollen. Die nach wie vor enge Marktlage spielt ihnen in die Karten.

PS: Bei Polystyrol und EPS konnten die Anbieter den Anstieg der Styrol-Referenz (+23 EUR/t) nicht immer im vollen Umfang einpreisen, bei ABS überwog der – zuweilen schwache – Rollover. Das Angebot wurde von diversen Produktionsproblemen limitiert, traf aber auf eine gleichfalls schwache Nachfrage. Der Höhenflug der Notierungen wird sich Anfang 2022 mit dem neuerlichen Anstieg bei Styrol im Januar (+119 EUR/t) fortsetzen.

PET: Die Angebotslage blieb zwar grundsätzlich angespannt, was aber durch die sehr geringe Nachfrage abgemildert wurde. Für die wenigen tatsächlich abgewickelten Geschäfte wurden dennoch Aufschläge zwischen 40 und 60 EUR/t fällig. Meist waren dies Summen, die die Anbieter im November nicht mehr hatten einholen können. Trotz der drängenden Kostenlage insbesondere für Energie war aber für die Produzenten nicht mehr drin. Im Januar könnten die Notierungen bei wenigen Transaktionen stabil bleiben. Die jüngsten Lockdowns dürften dämpfend wirken, so dass die Endmarkt-Nachfrage weiter tief liegen wird. Zwar wird wohl auch die Produktion verhalten bleiben, allerdings sind für die zweite Januar-Hälfte erste Importmengen avisiert.

KI Preisreport November 2021

Technische Thermoplaste November 2021: Preise zeigen nur wenig Bewegung im November / Starker Auftrieb bei flammgeschützten und verstärkten Materialien steht bevor / Anlagendrosselungen bei den Basispolymeren

Mit wenigen Ausnahmen gab es bei den Notierungen für technische Thermoplaste kaum Bewegung im November. Grund waren vor allem die vielfach für das Quartal fixierten Compoundpreise. Die Erzeuger befassen sich intensiv mit den höheren Kosten für Energie und Transport und deren Einpreisung, die aber selten gelang. Ein großer Anbieter stellte Forderungen im hohen dreistelligen Bereich, musste diese aber recht rasch wieder zurücknehmen, weil sich die Verarbeiter darauf keinesfalls einlassen wollten.

Aus dem Bausektor kamen noch robuste Order, auch der E&E-Sektor bewegte sich auf vernünftigem Niveau. Die Nachfrage aus dem Automobilbau fiel nach wie vor bescheiden aus, weshalb etliche Basispolymer-Anlagen inzwischen gedrosselt sind.

Die Lage wird sich wohl auch im Dezember nicht wesentlich ändern. Die teils sehr hohen Forderungen der Produzenten werden zwar wohl teilweise umgesetzt werden, das Gros der Aufschläge dürfte aber erst im Januar kommen, wenn die Verhandlungen für das erste Quartal anstehen. Starker Auftrieb ist voraussichtlich bei flammgeschützten und verstärkten Materialien zu sehen, auch die von Problemen in der Vorproduktstrecke geplagten PA 6.6- und PBT-Compounds dürften damit konfrontiert werden.

Standard-Thermoplaste November 2021: Vorweihnachtlich bröckelnde Nachfrage setzt die Preise unter Druck / Erzeuger und Verarbeiter bringen sich für die Verhandlungen für 2022 in Stellung / Omikron-Variante lässt PET-Markt explodieren

PE: Bei den LD Folien startete der November mit hohen dreistelligen Preisforderungen der Hersteller, die jedoch im Laufe des Monats bröckelten. Kleinere Abnehmer wurden kräftiger zur Kasse gebeten. Die größeren, denen es gelungen war, in den Vormonaten Lagerbestände aufzubauen, konnten aus einer Position der Stärke heraus verhandeln. Der Markt geht von leicht steigenden Preisen aus (der Vorproduktpreis für Ethylen war bis Redaktionsschluss noch nicht fixiert). Beide Seiten wollen sich in eine positive Ausgangslage für den Start ins neue Jahr versetzen und werden sicherlich um jeden Euro kämpfen.

PP: Der C3-Kostenanstieg (+95 EUR/t) bugsierte die Preise für Polypropylen weiter nach oben. Erzeuger hatten die erhöhten Energiekosten einpreisen wollen, scheiterten damit jedoch angesichts einer verhaltenen Nachfrage und des hohen Preisniveaus. Bei den Folienqualitäten gelang oftmals nicht einmal die vollumfängliche Weitergabe der C3-Kosten. Im Dezember werden die Produzenten wohl einen neuerlichen Versuch unternehmen, die Energiekosten weiterzureichen. Monomerseitig gibt es keine Impulse, da Propylen im Dezember einen Rollover verzeichnete.

PVC: Die Preise zogen nochmals kräftig an, da die Produzenten von S-PVC-Basismaterial die gestiegenen Energie- und Logistikkosten einpreisten und Verarbeiter in Anbetracht eines hohen Bedarfs bei gleichzeitig enger Versorgungslage dem nichts entgegenzusetzen hatten. Entsprechend ungehalten zeigten sie sich aber in den Preisgesprächen, die an Schärfe deutlich zunahmen. Bei den Compounds trieben auch die erneuten Kostensteigerungen für Zuschlagstoffe die Preise. Wahrscheinlich wird sich die Hausse im Dezember fortsetzen.

PS: Der heftige Anstieg der Styrol-Referenz im November (+232 EUR/t) und die erhöhten Energie- und Logistikkosten, die einige Anbieter einpreisten, ließen die Notierungen der Styrolkunststoffe in die Höhe schnellen. Sämtliche Sorten verzeichneten dreistellige Aufschläge. Allerdings sind, zumindest in der DACH-Region, inzwischen Bremsspuren zu erkennen. Im Dezember dürfte der Bedarf weiter nachgeben. Mit Preissprüngen zum Jahresausklang ist nicht zu rechnen, zumal der neuerliche Anstieg der Styrol-Referenz (+23 EUR/t) moderat ausfiel.

PET: Lange Zeit hatten die europäischen PET-Käufer tapfer Widerstand geleistet. Doch dann ließ die neue Coronavirus-Variante die Nachfrage aus den hygienenahen und medizinalen Segmenten explodieren – auch auf den Spotmärkten. Kleine bis mittlere Kontraktabnehmern mussten den einen oder anderen Euro Aufpreis schlucken. An der Versorgungsenge wird sich wohl wenig ändern. Zugleich sind die Kosten für Logistik und Energie im PET-Sektor noch nicht eingepreist. Die Anbieter könnten das für entsprechend starke Anhebungen der Preise nutzen.